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Ergebnisse

Studie überrascht: Diese Auswirkung hat ein bedingungsloses Grundeinkommen

  • Aktualisiert: 10.04.2025
  • 12:06 Uhr
  • Max Strumberger
Eine Studie zeigt, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht zwangsläufig unproduktiver macht.
Eine Studie zeigt, dass das bedingungslose Grundeinkommen nicht zwangsläufig unproduktiver macht.© Adobe

Das Pilotprojekt "Mein Grundeinkommen" startete vor über drei Jahren und umfasste mehr als 100 erwerbstätige Menschen. Jetzt sind die Ergebnisse da: Es zeigt sich, dass die Teilnehmenden nicht weniger arbeiteten und ihre mentale Gesundheit davon stark profitierte.

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Vor über drei Jahren ging das Pilotprojekt "Mein Grundeinkommen" an den Start. Dabei haben mehr als 100 erwerbstätige Menschen monatlich 1.200 Euro geschenkt bekommen. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung sollte ermittelt werden, wie sich das bedingungslose Grundeinkommen auf lange Sicht auf die Teilnehmenden auswirkt - mit überraschenden Ergebnissen.

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BGE-Bezieher arbeiteten nicht weniger

Denn trotz der finanziellen Unterstützung arbeiteten die Teilnehmer nicht weniger, wie die Ergebnisse der Studie zeigen. Vielmehr berichteten sie von einer Verbesserung ihrer mentalen Gesundheit, einem gesteigerten Glücksempfinden und einer stärkeren Selbstbestimmung. Die Vorstandsvorsitzende des Vereins, Klara Simon, betonte, dass die Befürchtungen, das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) würde zu weniger Arbeitsbereitschaft führen, nicht bestätigt werden konnten. Es ist jedoch zu beachten, dass die Langzeitstudie nicht repräsentativ ist.

Das Projekt begleitete allein lebende und erwerbstätige Menschen im Alter von 21 bis 40 Jahren, deren Nettoeinkommen zwischen 1.100 Euro und 2.600 Euro lag. Zwischen Juni 2021 und Mai 2024 erhielten 122 Teilnehmende das BGE, wobei 107 von ihnen in die quantitative Auswertung einflossen. Eine Vergleichsgruppe von 1.580 Menschen ohne BGE wurde ebenfalls untersucht. Die Studie zeigte deutliche Unterschiede im Umgang mit der beruflichen Situation. Viele Teilnehmer der BGE-Gruppe bildeten sich weiter und waren zufriedener mit ihrem Erwerbsleben.

Eine Teilnehmerin nutzte das zusätzliche Geld, um eine Schwimmschule zu eröffnen, die mittlerweile fünf Standorte und 20 Mitarbeiter hat. Die mentale Gesundheit der Teilnehmer verbesserte sich ebenfalls erheblich, wie Susann Fiedler, Psychologin und Verhaltensökonomin vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern, erklärte. "Wir reden hier also über echt große Effekte, die die neue Einkommensquelle durch das Grundeinkommen hier auslöst."

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Das machten die Teilnehmer mit dem Geld

In Bezug auf die Verwendung des Geldes wurde mehr als ein Drittel der Zahlungen gespart, während etwa die Hälfte in Konsum investiert wurde. Ein weiterer Teil floss in Freunde und Familie sowie in Spenden. Die BGE-Gruppe verbrachte durchschnittlich mehr Zeit pro Woche mit Freunden und Familie, was auf eine positive Veränderung der sozialen Interaktionen hinweist.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) äußerte sich kritisch zu den Ergebnissen des Projekts. Die geringe Anzahl von 107 Teilnehmern sei eine dünne Datenbasis, und es sei fragwürdig, aus diesen Ergebnissen Ableitungen für eine ganze Volkswirtschaft zu ziehen. Das IW argumentierte, dass die Teilnehmer Gewinner einer Lotterie seien und nicht Bürger mit Anspruch auf Sozialleistungen. Statt bedingungslos Geld zu verteilen, solle die Gesellschaft diejenigen unterstützen, die tatsächlich Hilfe benötigen, um Ungleiches nicht gleich zu behandeln.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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