Neuer Vorwurf gegen den Automobilhersteller
Tesla soll Mitarbeiter:innen bespitzeln
- Veröffentlicht: 17.02.2023
- 16:13 Uhr
- Clarissa Yigit
Tesla-Chef Elon Musk muss sich neuen Anschuldigungen stellen. Dem Elektroautohersteller wird vorgeworfen, die Produktivität seiner Mitarbeiter:innen zu überwachen.
Das Wichtigste in Kürze
Dem Elektroautohersteller Tesla wird Überwachung der Mitarbeiter:innen vorgeworfen.
So würde geprüft, wie lange die Mitarbeiter:innen mit jeder Aufgabe beschäftigt seien.
Auch die Aktivität am Computer würde über den gesamten Tag überwacht.
Skandal über Skandal verfolgt zur Zeit den US-Elektroautobauer Tesla. Erst jüngst rief der Konzern über 362.000 Autos auf Grund eines Defekts in seiner "Full Self-Driving"-Software zurück. Zudem wurde ein Betrug bei der Werbung für seinen Autopilot veröffentlicht. Und das Firmengründer Elon Musk sich nach der Übernahme des Social-Media-Dienstes Twitter zur Zeit keine Freunde macht, ist ebenfalls bekannt. Nun soll es auch noch Bespitzelung der Mitarbeiter:innen geben.
Im Video: Software-Update nötig: Tesla ruft 360.000 Autos zurück
Software-Update nötig: Tesla ruft 360.000 Autos zurück
Angst vor Toilettenpause
Laut "Business Insider" habe ein Tesla-Mitarbeiter des New Yorker Tesla-Werks berichtet, dass der Autobauer die Tastatureingaben der Beschäftigten überwacht, um sicherzustellen, dass diese auch arbeiten. Dabei beruft sich das Online-Portal auf Informationen des Nachrichtenportals "Bloomberg".
So würde es die Tracking-Funktion den Managern ermöglichen, zu überprüfen, wie lange die Mitarbeiter:innen mit jeder Aufgabe verbringen. Zudem werde die Aktivität am Computer über den gesamten Tag überwacht. Laut "Business Insider" hätten sechs Tesla-Mitarbeiter dem Nachrichtenportal "Bloomberg" erzählt, aufgrund dieses Systems Toilettenpausen zu vermeiden. Dabei sei es nicht das erste Mal, dass Tesla vorgeworfen wird, seine Mitarbeiter:innen zu überwachen.
Bereits im vergangenen Jahr hätte das Unternehmen laut "Business Insider" damit begonnen, die Anwesenheit der Angestellten im Büro zu überwachen. Um dies zu kontrollieren, nutze das Unternehmen ein automatisiertes System, das verfolgt, wann die Mitarbeitenden in den Büros ein- oder auschecken.
Übertreibt Musk jetzt?
Bereits in der Vergangenheit hat Musk Zweifel an der amerikanischen Arbeitsmoral geäußert. Erst im letzten Jahr behauptete er, dass Menschen in Amerika es vermeiden wollen, zur Arbeit zu gehen. Kurz darauf informiert der Tesla-CEO seine Beschäftigten darüber, dass sie sich dazu verpflichten müssen, mindestens 40 Stunden pro Woche ins Büro zu kommen oder zu kündigen.
Und bei seinem neu erworbenen Social-Media-Dienst Twitter forderte er seine Mitarbeiter:innen auf, ihre Programmiercodes auszudrucken und ihm wöchentliche Updates über ihre Arbeit zu schicken.
Ist eine Gewerkschaft die Rettung?
Mitarbeiter:innen der Fabrik in Buffalo, New York, solle Musk am Dienstag (14. Februar) eine E-Mail geschickt haben, um ihn zu informieren, dass sie eine Gewerkschaft gründen wollten. Diese soll darauf abzielen, bessere Löhne und Sozialleistungen zu erreichen und das Überwachungssystem am Arbeitsplatz einzuschränken, so der Bericht.
Überwachung neuer Trend?
Bereits im letzten Jahr berichtete die "New York Times", dass etwa acht der zehn größten privaten Arbeitgeber:innen in den USA die Produktivität ihrer Mitarbeitenden überwachen würden. Dabei wurden gleich mehrere Methoden beschrieben, mit denen die Unternehmen die Produktivität ihrer Mitarbeiter messen.
- Verwendete Quellen:
- Business Insider: "Tesla-Mitarbeiter berichten, dass der Autobauer ihre Tastatureingaben überwacht, um sicherzustellen, dass sie arbeiten"
- New York Times: "The Rise of the Worker Productivity Score"