CDU und BSW loten Koalition aus
Thüringen-Wahl: Voigt traf sich erstmals mit Wagenknecht
- Aktualisiert: 12.09.2024
- 19:39 Uhr
- dpa
Erstmals seit der Landtagswahl in Thüringen haben CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht Gespräche über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ihrer Parteien im Freistaat geführt.
Knapp zwei Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen haben CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht erstmals persönlich die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit in Erfurt ausgelotet. Die beiden trafen sich am Donnerstagnachmittag (12. September) in Berlin, wie eine Sprecherin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) bestätigte. Zuvor hatte die "Ostthüringer Zeitung" berichtet.
Im Video: Plagiatsvorwürfe gegen CDU-Spitzenkandidat Voigt
Voigt versucht, nach der Thüringer Landtagswahl eine Regierung zu schmieden. Dabei steht eine mögliche Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD im Fokus. Wagenknecht hatte gesagt, wer mit dem BSW auf Landesebene zusammenarbeiten möchte, müsse auch mit ihr persönlich sprechen.
Themen bei dem Treffen mit Voigt waren nach Angaben der Sprecherin: die politische Lage in Thüringen nach der Landtagswahl, Migration, die Stärkung der Wirtschaft, Gesundheit, Pflege und Unterrichtsausfall sowie die außenpolitischen Forderungen des BSW. Wagenknecht möchte, dass eine künftige Landesregierung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und für einen Verhandlungsfrieden Position bezieht sowie gegen eine Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.
Folgetreffen offen
Die "Ostthüringer Zeitung" zitierte einen CDU-Sprecher mit den Worten, Ziel des Gesprächs sei es gewesen, "Möglichkeiten einer konstruktiven und pragmatischen politischen Zusammenarbeit auszuloten, die spürbare Verbesserungen für die Menschen in Thüringen erreicht und eine neue politische Kultur etablieren kann". Er bestätigte die Themen, die die BSW-Sprecherin genannt hatte. Ob es Folgetreffen von Voigt und Wagenknecht geben soll, blieb zunächst offen.
Ein Brombeer-Bündnis hätte mit 44 Sitze im Landtag noch keine Mehrheit - eine Stimme würde fehlen. Die müsste von der Linken kommen, wenn man die AfD außen vor lassen will.