Zahlreiche Häuser beschädigt
Tornado wütet im Saarland
- Veröffentlicht: 18.11.2022
- 12:00 Uhr
- Joachim Vonderthann
Solche Bilder kennt man sonst eher aus den USA: Ein Tornado hat im Saarland eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Tornado hat im Saarland eine Schneise der Verwüstung hinterlassen.
Zahlreiche Häuser in mehreren Orten wurden beschädigt.
Die Aufräumarbeiten dauern an.
Ein Tornado hat im Saarland am Donnerstag (18. November) zahlreiche Gebäude beschädigt. In mehreren Orten wurden die Dächer von rund 40 Häusern abgedeckt. Verletzte gab es nach bisherigem Stand aber nicht. Die Aufräumarbeiten waren am Freitag in vollem Gange.
Tornado verwüstet mehrere Häuser
Besonders viele Schäden richtete das Unwetter in Urexweiler, einem Teil von Marpingen, an. Dort habe es ab dem Donnerstagnachmittag 53 Einsatzstellen gegeben, sagte der Leiter des Katastrophenschutzes im Landkreis St. Wendel, Dirk Schäfer, am Freitag. "Die Notrufe kamen Schlag auf Schlag."
Schäfer zufolge halfen zahlreiche Freiwillige der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk (THW) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) dabei, Häuser notdürftig abzudecken. Somit hätten alle Bewohner die Nacht trotz starker Regenfälle in ihren Wohnungen verbringen können. Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen waren auch von herumfliegenden Teilen verursacht worden.
"Schneise der Verwüstung"
Der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD), der sich am Donnerstag ein Bild von der Lage machte, sprach von einer "Schneise der Verwüstung".
Laut SR berichteten Einwohner:innen von Urexweiler davon, dass auch Tiere bei dem Unwetter zu Schaden gekommen seien. Mehrere Schafe seien von Bäumen erschlagen worden, Hühner von der Windhose mitgezogen worden.
Dem Bericht nach wurden die Bewohner:innen von dem Tornado völlig überrascht. Eine Unwetterwarnung habe es nicht gegeben. Der Wirbelsturm sei nach wenigen Sekunden wieder vorbeigezogen, gaben Augenzeug:innen zu Protokoll.
Tornado oder nur ein Sturm?
Derweil sind sich die Wetterexperten noch uneinig, ob es sich bei dem Unwetter tatsächlich um einen Tornado handelte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) wollte dies am Freitag noch nicht bestätigen. Die Wetterseite "Tornadoliste.de" hingegen stufte den Sturm bereits als Tornado ein. Die Feuerwehr sprach von Windgeschwindigkeiten von 150 bis 180 Stundenkilometern.
Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Bericht des SR