Gegenüber US-Magazin
Trump sieht Ukraine am Rande der Vernichtung und inszeniert sich selbst als Retter
- Veröffentlicht: 29.04.2025
- 17:27 Uhr
- Benedikt Rammer
US-Präsident Trump äußert sich besorgt über die Zukunft der Ukraine. In einem Interview mit dem Magazin "Atlantic" sprach er von einer bevorstehenden Vernichtung des Landes und wiederholte seine Drohungen bezüglich des Friedensprozesses.
Das Wichtigste in Kürze
Trump sieht die Ukraine kurz vor dem Untergang und inszeniert sich als deren Retter.
Er droht, den Friedensprozess aufzugeben, wenn die Gespräche nicht die erwarteten Ergebnisse bringen.
Die Beziehung zu Selenskyj ist angespannt, insbesondere nach einem Vorfall im Oval Office.
In einem Interview mit dem US-Magazin "Atlantic" hat Präsident Donald Trump die Ukraine als ein Land beschrieben, das kurz vor dem Untergang steht. Das Gespräch wurde vor Trumps Besuch im Vatikan geführt, aber erst am Montag (28. April) veröffentlicht. Die Äußerungen erfolgten also vor dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der Beerdigung des Papstes. Nach diesem Treffen hatte er sich mit scharfen Worten an Russlands Präsidenten Wladimir Putin gewandt.
Trump: "Ich glaube, ich rette diese Nation"
"Ich glaube, ich rette diese Nation", sagte er im Interview mit Blick auf die Ukraine. Er sagte aber auch: "Ich denke, diese Nation wird bald vernichtet werden. Es ist eine große Kriegsmaschine." Er glaube, dass er der Ukraine einen großen Dienst erweise, so Trump weiter.
Ferner wiederholte Trump seine Drohungen, den Friedensprozess aufzugeben, wenn die Gespräche nicht die gewünschten Ergebnisse bringen. "Wir müssen abwarten, was im Laufe der nächsten Woche passiert. Wir sind bei den letzten Zügen angelangt", erklärte er. Ebenfalls betonte er erneut, dass dies der Krieg seines Vorgängers Joe Biden sei, mit dem Trump selbst nicht belasten werden wolle. "Es ist ein schrecklicher Krieg. Er hätte nie passieren dürfen", Trump in Richtung Biden.
Trump hätte sich im Weißen Haus andere Reaktion von Selenskyj gewünscht
Der US-Präsident sprach auch von Schwierigkeiten in der Beziehung zu Selenskyj und erinnerte an den Eklat im Oval Office im Februar. Laut Trump habe Selenskyj einen Punkt gewonnen und sein Argument vorgebracht, als Trump versuchte, eine Lösung anzubieten: "Aber anstatt 'Okay' zu sagen, als ich die Erklärung abgab, als ich sagte: 'Nun, wir arbeiten daran, das Problem zu lösen. Wir versuchen zu helfen', sagte er: 'Nein, nein, wir brauchen auch Sicherheit.' Ich sagte: 'Sicherheit?'", erklärte Trump im Interview mit "Atlantic".
Trump äußerte Verständnis für Selenskyjs Bemühungen, für sein Land einzustehen, und sagte aber auch: "Aber irgendwie müssen wir erst den Krieg lösen."
- Verwendete Quellen:
- The Atlantic: "Read The Atlantic’s Interview With Donald Trump"