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Außenminister Kuleba in China

Ukraine-Krieg: Kiew gesprächsbereit, Kreml fordert "Entnazifizierung"

  • Aktualisiert: 25.07.2024
  • 17:37 Uhr
  • Christina Strobl

Bei seinem Besuch beim Russland-Verbündeten China bestätigt der ukrainische Außenminister Kuleba das Interesse an Gesprächen mit Moskau. Putins Machtzentrale will davon wenig wissen. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ist nach Peking gereist.

  • China soll dabei helfen, eine diplomatische Lösung im Krieg mit Russland zu finden, da das Land als der wichtigste Verbündete Moskaus gilt.

  • Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, hingegen sieht die Gesprächsbereitschaft der Ukraine als Eingeständnis der Schwäche.

Um mögliche diplomatische Lösungen im Krieg mit Russland auszuloten, ist der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nach Peking gereist.

Selenskyj lobt, dass China keine Waffen an Russland liefert

Wie die Deutsche Presseagentur am Donnerstag (25. Juli) berichtet, zeigte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Zuge dessen optimistisch zu möglichen diplomatischen Fortschritten mit Russland: "Es gibt ein klares Signal, dass China die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine unterstützt", so Selenskyj.

China gilt als der wichtigste Verbündete von Russland. Daher wird dem Staatsoberhaupt Xi Jingping auch zugesagt, dass er großen Einfluss auf die Entscheidungen Putins hat. Von Selenskyj erhielt Xi ein Lob, dass das Versprechen eingehalten werde, keine Waffen an Russland zu liefern. Jedoch warte der ukrainische Präsident noch auf weitere Erkenntnisse nach Kulebas Rückkehr von den Gesprächen in Peking.

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Russland zeigt sich skeptisch

Moskau zeigt sich auf die angedeutete Gesprächsbereitschaft der Ukraine jedoch abwartend: Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, reagierte skeptisch und gab an, dass Russland seine Kriegsziele voll durchsetzen werde: "Ob durch die militärische Spezialoperation oder durch Verhandlungen - wir haben keine Alternative zum Erreichen unserer Ziele. Und wir werden sie auf jeden Fall erreichen", sagte Peskow.

Besagte Ziele seien, wie Russlands Präsident Wladimir Putin nannte, ein Verzicht der Ukraine auf den Beitritt zur Nato und auf mehrere Gebiete im Osten und Südosten des Landes genannt. Zudem forderte Moskau den Rückzug ukrainischer Truppen aus den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Hinzu kommt, dass Moskau eine "Entnazifizierung der Ukraine" fordert, worunter im Kreml wohl die Einsetzung einer von Russland abhängigen Regierung in Kiew gemeint ist.

Im Video: Russland schickt Drohung - Kreml warnt Armenien vor "ukrainischem Weg"

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Peskow sieht Gesprächsbereitschaft als Zeichen der Schwäche

Kiew wiederum hatte einen Rückzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet gefordert. Jedoch deutete Ukraines Außenminister Kuleba eine mögliche Kompromissbereitschaft der Ukraine an. Bei seiner Reise nach China hatte er versucht, einen eigenen Friedensplan mit der von Peking offerierten diplomatischen Lösung des Konflikts zu koordinieren. Demnach wäre sein Ziel, direkte Gespräche mit Moskau zu führen.

Die Gesprächsbereitschaft der Ukraine wird jedoch von Peskow als Notlage der Ukraine gewertet. Natürlich sei der Verhandlungsweg vorzuziehen, doch Gespräche würden dadurch erschwert, dass Selenskyj als Präsident der Ukraine keine Legitimation besitze, so Peskow.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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