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Verurteilter scheitert mit Antrag

Umstrittene Todesart: US-Gerichte erlauben Hinrichtung mit Stickstoff

  • Veröffentlicht: 25.01.2024
  • 09:54 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Alabamas Kammer für Hinrichtungen mit tödlicher Injektion in der Holman Correctional Facility in Atmore.
Alabamas Kammer für Hinrichtungen mit tödlicher Injektion in der Holman Correctional Facility in Atmore.© DAVE MARTIN/AP

Ein verurteilter Mörder sollte schon 2022 hingerichtet werden. Die Giftspritze funktioniert aber nicht. Jetzt soll an ihm erstmals eine neue Methode versucht werden. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vollstreckung von Todesurteilen ist in den USA jetzt auch mit Stickstoff erlaubt.

  • Ein verurteilter Mörder scheiterte vor US-Gerichten mit dem Versuch, seine Hinrichtung mit dieser neuartigen Methode stoppen zu lassen.

  • Menschenrechtsgruppen warnen von einem möglicherweise grausamen Tod. 

In den USA darf erstmals ein Verurteilter mit Stickstoff hingerichtet werden. Die US-Justiz hat diese Methode zur Vollstreckung von Todesurteilen in Alabama jetzt genehmigt.

Kenneth Eugene Smith ist am Mittwoch (24. Januar) sowohl vor dem Obersten Gerichtshof der USA als auch vor einem Berufungsgericht mit seinem Antrag gescheitert, die Hinrichtung zu stoppen. Er war wegen eines 1988 begangenen Auftragsmordes zum Tode verurteilt worden.

US-Gerichte erlauben Tod durch Stickstoff

Der 58-Jährige soll in der Nacht zum Freitag deutscher Zeit (26. Januar) unter Anwendung sogenannter Stickstoffhypoxie sterben, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Bei dieser Hinrichtungsart wird über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt, wodurch der Tod durch Sauerstoffmangel eintritt. Noch nie zuvor wurde in den USA auf diese Weise ein Todesurteil vollstreckt.

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Smiths Anwälts-Team hatte argumentiert, der Mandant würde zum Testkandidaten für eine unerprobte Methode. Das Berufungsgericht und der Oberste Gerichtshof wiesen dies jedoch zurück. Es gebe keine hinreichenden Beweise dafür, dass Stickstoffhypoxie eine "grausame und ungewöhnliche" Bestrafung darstelle, urteilte das Berufungsgericht.

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Amnesty und UN warnen vor Todesart

Demonstrant:innen hatten in den vergangenen Tagen die Gouverneurin von Alabama, Kay Ivey, aufgefordert, die Hinrichtung zu stoppen. Dass sie mit ihrem Anliegen Erfolg haben werden, gilt aber als unwahrscheinlich.

Menschenrechtsexpert:innen der Vereinten Nationen und von Amnesty International warnten hingegen vor einem möglicherweise grausamen Tod. Es gebe noch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Einatmen von reinem Stickstoff keine schweren Leiden verursache.

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Hinrichtung per Giftspritze gescheitert

Smith sollte bereits 2022 mit einer Giftspritze hingerichtet werden. Dem Gefängnispersonal gelang es damals aber nicht, die dafür nötige Kanüle in seinen Arm zu legen. Er wurde nach mehreren Stunden, in denen er angeschnallt auf dem Exekutionstisch gelegen hatte, wieder in seine Zelle gebracht.

Smith war 1996 wegen eines acht Jahre zuvor begangenen Auftragsmordes zum Tode verurteilt worden. Die Geschworenen hatten nach einem Berufungsverfahren eigentlich eine lebenslange Haftstrafe für ihn vorgesehen, doch der zuständige Richter setzte sich über diese Empfehlung hinweg. Das Gesetz, das ihm dies ermöglichte, gibt es seit 2017 nicht mehr.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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