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Wie schnell geht es diesmal?

Union und SPD sondieren: Blick zurück zeigt - So lange könnte das Ringen um die GroKo dauern

  • Veröffentlicht: 28.02.2025
  • 15:31 Uhr
  • Christopher Schmitt
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU, links) trifft SPD-Chef Lars Klingbeil zu Sondierungsgesprächen.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU, links) trifft SPD-Chef Lars Klingbeil zu Sondierungsgesprächen.:newstime

Bis Ostern soll die neue schwarz-rote Koalition stehen – stellt zumindest CDU-Chef Friedrich Merz in Aussicht. Die Sondierungsgespräche laufen bereits, doch wie lange dauerte die Regierungsbildung sonst? Eine Übersicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben Union und SPD in Berlin mit Verhandlungen zu einer möglichen schwarz-roten Koalition begonnen.

  • Wie viel Zeit vergeht sonst zwischen der Wahl und der Vereidigung des Kabinetts?

  • Seit 1990 liegt der Schnitt bei rund 63 Tagen, die zähsten Verhandlungen zur Regierungsbildung mündeten jeweils in einer Großen Koalition.

Der Weg zur GroKo ist weit: Im ersten Schritt loten Vertreter:innen von Union und SPD in Sondierungsgesprächen hinter verschlossenen Türen die Optionen für eine schwarz-rote Regierung aus. Der Wahlgewinner hat offenbar keine Zeit zu verlieren: Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) möchte bis Ostern eine neue Regierung bilden, SPD-Chef Lars Klingbeil stellte bereits klar, dass es keinen Automatismus einer Regierungsbeteiligung seiner Partei gebe.

Klingbeil Verhandlugsgespräche

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Ob Merz seinen Zeitplan einhalten kann, hängt an vielen Faktoren, etwa bei den Themen Migration, Verteidigung und Schulden müssen sich CDU/CSU und Sozialdemokraten aufeinander zubewegen. Doch wie lange brauchen potenzielle Regierungspartner üblicherweise von der Bundestagswahl bis zur Vereidigung des Kabinetts? Ein Blick auf die vergangenen Regierungsbildungen seit 1990.

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Bis die Ampel leuchtete, vergingen 73 Tage

Durchschnittlich lagen laut Statista im genannten Zeitraum zwischen der Wahl und der Vereidigung des Kabinetts rund 63 Tage. In vier von neun Fällen wurde dieser Schnitt unterboten, fünfmal dauerten die Verhandlungen länger. So auch zuletzt: SPD, Grüne und FDP brauchten 73 Tage, bis man sich auf die im vergangenen Jahr schließlich gescheiterte Ampelregierung einigte. Hier gilt es jedoch auch zu berücksichtigen, dass gleich zwischen drei Parteien Kompromisse ausgehandelt werden mussten.

Am schnellsten wurden sich die Regierungsparteien 1998 und 2002 einig, als jeweils die SPD mit den Grünen koalierte und Gerhard Schröder (SPD) als Bundeskanzler das Ruder übernahm. Jeweils nur 30 Tage wurde um Koalitionsbedingungen gestritten. Die Verhandlungen, die 1994 respektive 2009 in den Kabinetten Kohl V  (schwarz-gelb) und Merkel I (schwarz-rot) mündeten, gingen mit 32 und 31 Tagen ähnlich schnell von der Hand.

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Nach der Wahl 2017 dauerten die Gespräche 171 Tage

Die beiden längsten Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen könnte man mit Blick auf Merz' Plan, die neue Regierung könnte schon Ostern die Arbeit aufnehmen, als schlechtes Omen werten: Denn zweimal mussten sich hier Christ- und Sozialdemokraten einig werden.

Nach den Wahlen 2013 und 2017 bildeten Union und SPD eine von Kanzlerin Angela Merkel geführte Regierung. Während 2013 insgesamt 86 Tage sondiert und verhandelt wurde, dauerte der Austausch nach der Abstimmung 2017 mit großem Abstand am längsten. Erst am 14. März 2018 folgte der Amtsantritt des letzten Merkel-Kabinetts – 171 Tage nach der Wahl.

Würden sich die Gespräche über eine neue GroKo wieder so lange ziehen, käme eine potenzielle schwarz-rote Regierung statt im Frühjahr erst im Spätsommer zusammen, genauer: am 18. August. Bis zum Ostersonntag, dieses Jahr am 20. April, verbleiben Friedrich Merz, Markus Söder (CSU), Lars Klingbeil, Saskia Esken (SPD) und allen anderen an den Gesprächen teilnehmenden Spitzenpolitiker:innen übrigens nur noch 52 Tage Zeit. Die Ansage des CDU-Chefs scheint vor diesem Hintergrund durchaus ambitioniert.

  • Verwendete Quellen
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