Neunjährige in Sachsen vermisst
Döbeln: Valeriia bleibt weiter vermisst - Polizei startet neuen Großeinsatz
- Aktualisiert: 11.06.2024
- 17:04 Uhr
- Joachim Vonderthann
Der Vermisstenfall um das neunjährige Mädchen aus Sachsen bleibt rätselhaft. Ihr Vater, gerade noch an der Ukraine-Front im Einsatz, äußert einen Verdacht.
Das Wichtigste in Kürze
Seit einer Woche wird die neunjährige Valeriia aus dem sächsischen Döbeln nun schon vermisst
Die Polizei hat weiterhin keine heiße Spur.
Valeriias Vater, ein ukrainischer Soldat, geht von einer Entführung seiner Tochter aus.
Eine Woche nach dem Verschwinden der neunjährigen Valeriia im sächsischen Döbeln fehlt von dem Mädchen noch jede Spur. Bisher seien keinerlei konkrete Hinweise gefunden worden, so dass weiter in alle Richtungen ermittelt werde, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz am Montag (10. Juni).
Neue Suchaktion soll Hinweise bringen
Zu Wochenbeginn wurden erneut Anwohner befragt. Am heutigen Dienstag ist abermals eine größere Suchaktion mit Hunderten Polizisten und Polizistinnen wie bereits am vergangenen Donnerstag geplant. Sie soll sich auf das westliche Stadtgebiet konzentrieren. Dabei könnte auch eine Drohne zum Einsatz kommen, hieß es.
Das Mädchen stammt aus der Ukraine und war am Montag voriger Woche zuletzt gesehen worden, als es sich am Morgen in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) auf den Weg zur Schule machte. Dort war es aber nie angekommen. Auch eine Verbreitung der Vermisstenmeldung über die Fernsehsendungen "Aktenzeichen XY… ungelöst" im ZDF und "Kripo live" im MDR hat laut Polizei keine konkreten Hinweise auf das Mädchen gebracht.
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Laut "Bild" will ein Mitschüler, der an dem Tag zu spät zur Schule kam, das Mädchen gegen 9.20 Uhr vor der Schule gesehen haben. Wahrscheinlich habe sie dort auf jemanden gewartet. Die Ermittler seien diesem Hinweis nachgegangen und hätten den Bereich mit Hunden abgesucht - allerdings ohne Erfolg, erklärte eine Polizeisprecherin auf Nachfrage der Deutschen Presse Agentur (dpa).
Valeriias Vater richtet sich an Entführer
Der Vater von Valeriia geht von einer Entführung seiner Tochter aus. Der 32-jährige Ukrainer kämpfte im Krieg gegen Russland an der Front, ist laut "Bild"-Zeitung aber seit dem Verschwinden von Valeriia vom Dienst freigestellt. In einer Video-Botschaft appelliert er an die möglichen Kidnapper seiner Tochter: "Ich richte mein Wort an diejenigen, die an ihrem Verschwinden beteiligt sind: Finden Sie in sich den Mut, uns Eltern unser geliebtes Kind zurückzugeben. Ich hoffe so sehr, meine Tochter bald in den Arm nehmen zu können."
Dem Bericht zufolge hält sich der Vater aktuell im Oblast Dnipropetrowsk, südlich von Charkiw, auf und versucht, einen Reisepass zu bekommen, um nach Deutschland reisen zu können.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- "Bild": "Die rätselhaften Stunden vor ihrem Verschwinden"