Anzeige
Mysteriöser Vermisstenfall

Vermisste Vanessa Huber: Bringt der Zeugenaufruf bei "Aktenzeichen XY" den Durchbruch?

  • Aktualisiert: 18.07.2024
  • 08:30 Uhr
  • dpa
Taucher durchsuchen einen Tümpel nach der vermissten Vanessa Huber.
Taucher durchsuchen einen Tümpel nach der vermissten Vanessa Huber.© Peter Kneffel/dpa

Seit Herbst 2022 fehlt von einer Frau aus Unterhaching jede Spur. Ihr Ehemann wurde verdächtigt, ist aber inzwischen tot. Nun setzen die Polizei - und auch ihre Eltern - auf das Fernsehen.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ermittlungsteam rund um den Vermisstenfall "Vanessa Huber" hofft auf neue Zeugenhinweise durch die Fahndungssendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".

  • Nach einem heftigen Streit mit ihrem Ehemann übernachtete die Vermisste bei einer Freundin. 

  • Es wird nicht ausgeschlossen, dass Huber entweder suizidal war oder freiwillig untergetaucht ist.

Bei der Suche nach der verschwundenen Vanessa Huber aus Unterhaching bei München setzen die Polizei und die Angehörigen der Frau nun auf das Fernsehen. Am Mittwochabend (17. Juli) traten ihre Eltern in der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" auf. "Man hofft immer noch", sagte ihre Mutter.

Huber war am 5. November 2022 zuletzt gesehen worden. Eine Überwachungskamera zeigte sie beim Einkauf mit ihrem Ehemann in einem Unterhachinger Supermarkt, nur einen kurzen Weg entfernt von der gemeinsamen Wohnung des Paares. Diese soll sie kurze Zeit später nach einem Streit mit ihrem Mann verlassen haben. Das gab dieser bei der Polizei an. Seither fehlt von der damals 39-Jährigen jede Spur. 

Im Video: Polizei sucht in Tümpel nach vermisster Vanessa Huber

Die Polizei verdächtigte den Ehemann, der Tatverdacht gegen ihn habe sich aber nicht erhärtet, sagte der Chef der Münchner Mordkommission, Stephan Beer. Auch einen Suizid schließen die Ermittler aber nicht aus - ebenso wenig wie die Möglichkeit, dass Huber freiwillig untergetaucht sein könnte. Hubers Ehemann ist inzwischen gestorben. Nach seinem Tod im vergangenen März wurden die Ermittlungen gegen ihn eingestellt.

Neue Suche im Herbst

Ermittlerinnen und Ermittler haben in dem Vermisstenfall noch viel Arbeit vor sich - vor allem mit der Auswertung von Computern und anderen Speichermedien. Die Polizei sprach Anfang der Woche von mehr als vier Terabyte Datenmaterial. Einem Hinweis gingen die Beamten vergangene Woche nach. Auf dem Laptop des Ehemannes sei ein Geocode entdeckt worden, der zu einem Tümpel bei Taufkirchen führte. Taucher erkundeten das Gewässer, fanden aber nichts. Im Herbst wolle man ein nahegelegenes Feld absuchen, sagte ein Sprecher des Münchner Polizeipräsidiums. 

Anzeige
Anzeige
:newstime

Mit dem Aufruf in der ZDF-Sendung will die Polizei neue Erkenntnisse gewinnen, was in der Zeit rund um das Verschwinden der 39-Jährigen geschah. Ende Oktober 2022 habe das Paar heftig um Geld gestritten, die Frau habe daraufhin bei einer Freundin geschlafen. "Sie sah elend aus und war einfach psychisch am Boden", sagte diese Freundin. 

Bei einem Spaziergang im Perlacher Forst einige Tage später hätten sich beide wieder versöhnt und seien dann am 5. November beim Einkaufen in einem Discounter gesehen worden. Am 7. November habe der Mann die Frau als vermisst gemeldet.

Man mag sich nicht vorstellen, dass sie irgendwo tot ist.

Mutter der Vermissten

Was die Verschwundene zurückließ

In der Wohnung des Paares habe man Bank- und Kreditkarten, Brille, Geldbörse, Handys, Verlobungs- und Ehering sowie den Ausweis der Verschwundenen gefunden, sagte der Polizeisprecher. Mit Fotos, die bei dem Waldspaziergang entstanden, wollen die Ermittler nun bundesweit nach der Frau fahnden, die Finanzberaterin war und dann zur Personalreferentin umschulte. Zudem habe sie auch als Fitnesstrainerin gejobbt. 

Die Ermittler suchen vor allem nach Zeugen, die Vanessa Huber oder ihren Ehemann nach dem Einkauf im Supermarkt am 5. November 2022 noch gesehen haben. "Man mag sich nicht vorstellen, dass sie irgendwo tot ist", sagte ihre Mutter. Und Beer fügte hinzu: "Wir hoffen und wünschen uns alle, dass wir die Vanessa Huber noch lebend finden."

Anzeige
Anzeige

 

Ähnliche Themen

Fast 100 Todesopfer nach Flutkatastrophe: Suche nach Vermissten in Spanien

  • Video
  • 01:28 Min
  • Ab 12