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Viruslast im Abwasser steigt

Neue Corona-Welle in NRW: Hausärzte warnen vor steigenden Infektionszahlen

  • Aktualisiert: 13.09.2024
  • 12:38 Uhr
  • Damian Rausch

Corona breitet sich in NRW wieder aus: Die Viruslast im Abwasser steigt, Hausärzte sind alarmiert, die Nachfrage nach Impfstoffen wächst.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Durch erhöhte Viruslast im Abwasser bestätigt: In Nordrhein-Westfalen steigt die Corona- und Atemwegserkrankungsrate wieder an.

  • Trotz zuletzt sommerlicher Temperaturen wächst das Interesse an den neuen, angepassten Impfstoffen gegen die JN.1-Variante.

  • Eine allgemeine Maskenpflicht soll wohl nicht eingeführt werden.

Die Zahl der Corona- und Atemwegserkrankungen in Nordrhein-Westfalen steigt (NRW) wieder an. Kläranlagen in Städten wie Düsseldorf, Bonn, Aachen und Dortmund melden "RP-Online" (9. September) zufolge deutlich erhöhte Viruslasten im Abwasser. 

Ab dem 21. August seien etwa die Virus-Werte im Klärwerk in der Aachener Soers um 36 Prozent gestiegen, berichtet auch "T-Online". Die Daten stammen aus dem vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten abwasserbasierten Virusmonitoring-Projekt AMELAG. Das Projekt untersucht regelmäßig die Abwässer von 21 Kläranlagen in Nordrhein-Westfalen und erfasst damit die Abwasserströme von rund 6,15 Millionen Menschen, was rund 34 Prozent der Einwohner:innen des Bundeslandes entspricht.

Das Robert Koch-Institut (RKI) berichtet in seinem aktuellen Wochenbericht, dass bundesweit 4,6 Millionen Menschen an akuten Atemwegserkrankungen leiden, die meist durch Corona- oder Rhinoviren verursacht werden. "Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen ist im Vergleich zur Vorwoche nochmals gestiegen", so das RKI.

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Das Interesse an Impfungen wächst

Die Fallzahlen steigen. Das Interesse an Impfungen wächst. "Wir haben fast täglich einen Corona-Patienten in der Praxis", berichtet Prosper Rodewyk, ein praktizierender Hausarzt in Dortmund, gegenüber "RP-Online". Die Symptome seien meist Fieber, Schüttelfrost und Halsschmerzen, während Geschmacklosigkeit, wie sie zu Beginn der Pandemie häufig auftrat, keine Rolle mehr spiele.

Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein betont:  "Das sommerliche Wetter hat nicht verhindern können, dass wir höhere Infektionsraten haben als zur gleichen Zeit im Vorjahr." Er fügt hinzu: "Jetzt ist die richtige Zeit, sich mit einer Corona-Impfung zu schützen." Die Nachfrage nach den neuen, an die JN.1-Variante angepassten, Impfstoffe sei hoch. Der Biontech-Impfstoff ist bereits verfügbar, und der Impfstoff des US-Konzerns Moderna wird ab dem 1. Oktober erhältlich sein.

Im Video: Zunehmende Corona-Fälle in Österreich – Appell zum Maskentragen

Eine Maskenpflicht wird es wohl nicht geben

Eine allgemeine Maskenpflicht gibt es in NRW derzeit nicht, jedoch haben Krankenhäuser und Pflegeheime die Möglichkeit, selbst Regeln zu erlassen. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf betont jedoch, dass das Tragen einer Maske freiwillig bleiben könne und nicht verpflichtend sei.

"Infizierte sollten gerne mit Masken in die Praxen oder Bahn gehen, um andere zu schützen", empfiehlt Hausarzt Rodewyk. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein unterstützt das Tragen von Masken in bestimmten Situationen, besonders in geschlossenen Räumen oder im öffentlichen Nahverkehr.

  • Verwendete Quellen:
  • "T-Online": Klärwerk in der Soers meldet steigende Viruslast
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