Notfall-Checkliste
Vorsorge für Notlagen: Diese Dinge sollten Sie immer zu Hause haben
- Veröffentlicht: 20.12.2024
- 13:41 Uhr
- Clarissa Yigit
In den letzten Jahren gab es immer mehr Naturkatastrophen. Diese können dafür sorgen, dass die betroffenen Menschen tagelang von der Außenwelt abgeschnitten sind. Daher ist es sinnvoll, für den Notfall gerüstet zu sein.
Gerade erst in der Nacht auf Freitag (20. Dezember) kam es zu einer Sturmflut an der Nordsee, bei der der Hamburger Fischmarkt von der Elbe überschwemmt wurde. Das ruft auch gleich wieder die Bilder der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal (Nordrhein-Westfalen) aus dem Jahr 2021 ins Gedächtnis. Und die Liste, wo es in den vergangenen Jahren immer wieder zu verheerenden Notfällen kam, ist lang.
Zwar greift das staatliche Hilfeleistungssystem in solchen Extremsituationen und bietet Unterstützung, dennoch reicht dies in der Regel meist nicht aus. Bis die erste Hilfe eintrifft, kann einige Zeit verstreichen, gerade wenn bei großflächigen Schadenslagen die Rettungskräfte nicht überall gleichzeitig sein können.
Umso wichtiger ist es, für solche Ereignisse gut vorbereitet zu sein, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät.
Diese Notfälle könnten eintreten
Um persönlich richtig für einen Notfall gewappnet zu sein, ist es daher ratsam, sich für mindestens drei Tage zu bevorraten - besser noch für sieben bis zehn Tage. Dies ist beispielsweise wichtig, wenn wegen Hochwassers oder starken Schneefällen Supermärkte nicht erreichbar sind oder bei einem großflächigen Stromausfall geschlossen bleiben.
Aber auch um Lieferengpässe (beispielsweise durch Cyberangriffe oder eine Pandemie) zu überbrücken, sind Vorräte wichtig.
Ebenso kann ein Sturm oder ein Unwetter eine Gefahr für Leib und Leben bedeuten, weshalb es sicherer ist, sich nicht im Freien aufzuhalten.
Erfordert eine akute Erkrankung, das Bett zu hüten, sind Vorräte ebenfalls hilfreich.
Diese Nahrungsmittel eignen sich für eine Bevorratung*
* Menge pro Person für zehn Tage
Grundsätzlich empfiehlt das BBK einen "lebenden Vorrat". Das bedeutet, dass die Vorräte "in den alltäglichen Lebensmittelverbrauch integriert und regelmäßig genutzt werden". Nach diesem Prinzip werden die Lebensmittel immer wieder verbraucht und danach neu nachgekauft, sodass sie nicht verderben.
Diese Nahrungsmittel sollten daher immer genügend vorrätig sein:
- Wasser (20 Liter; 1,5 Liter Flüssigkeit/Tag je Erwachsener sowie zusätzlich 0,5 Liter Wasser zum Kochen)
- Getränke (Wasser, Zitronensaft, Kaffeepulver, Tee)
- Getreide, Getreideprodukte (3,3 Kilogramm; beispielsweise Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Hafer, Zwieback, Müsliriegel)
- Gemüse, Hülsenfrüchte (4 Kilogramm)
- Obst, Nüsse (2,5 Kilogramm; zum Beispiel Frischobst wie Äpfel oder Birnen, Obstkonserven)
- Milch, Milcherzeugnisse (2,5 Kilogramm; wie H-Milch, 3,5 Prozent Fett oder Hartkäse)
- Fleisch, Wurst, Fisch, Eier (1,2 Kilogramm; beispielsweise Corned-Beef-Konserve, Salami, Bockwürste in Konserven, Thunfisch, Ölsardinen oder Heringsfilet in Konserven)
- Fette, Öl (rund 0,4 Kilogramm, Butter, Margarine, Speiseöl)
- Konserven (zum Beispiel Bohnen, Erbsen, Möhren, Pilze oder Sauerkraut)
- Sonstiges (Zucker, Honig, Marmelade, Salz, Schokolade, Mehl, Kakaopulver, Hartkekse, Salzstangen)
- Trockenfrüchte
Diese Hygieneartikel sollten im Haushalt nicht fehlen
- Seife
- Waschmittel
- Zahnpasta, Zahnbürste
- Feuchttücher
- Desinfektionstücher, Desinfektionsmittel
- Hygieneartikel (Artikel für Monatshygiene, Windeln)
- Toilettenpapier
- Haushaltspapier
- Müllbeutel
- Haushaltshandschuhe
- Campingtoilette und Ersatzbeutel/Ersatzflüssigkeit
Neben Lebensmitteln und Hygieneartikeln sollte zusätzlich noch ein Rucksack mit wichtigen Utensilien gepackt bereitstehen, falls das Haus oder die Wohnung fluchtartig verlassen werden muss.
Diese Dinge gehören in den Notfallrucksack
- Verpflegung für zwei Tage in einer staubdichten Verpackung
- Wasserflasche
- Essgeschirr und -besteck
- Dosenöffner
- Taschenmesser
- Persönliche Medikamente
- Ersthilfe-Material
- Batteriebetriebenes Radio (inklusive Reservebatterien)
- Taschenlampe (inklusive Reservebatterien)
- Schlafsack oder Decke
- Kleidung für ein paar Tage (inklusive Wetterschutzbekleidung)
- Kopfbedeckung
- Arbeitshandschuhe
- Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz
- Hygieneartikel für ein paar Tage (beispielsweise Artikel für Monatshygiene, Windeln)
- Fotoapparat oder Handy mit Fotofunktion, um nach der Rückkehr Schäden zu dokumentieren
- Dokumentenmappe mit Arbeitszeugnissen und anderen Qualifizierungsnachweisen
- Für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift
Zudem sollten folgende Dinge, die nicht vorbereitet gepackt werden können, noch mitgenommen werden:
- Personalausweis / Reisepass
- Bargeld, Geldkarten
- Gesundheitskarte der Krankenversicherung
- Impfpass
- Haustürschlüssel, Autoschlüssel
- Handy/Smartphone
- Verwendete Quellen:
- BBK: "Hygiene in Notzeiten"
- BBK: "Für den Notfall vorsorgen"
- BBK: "Vorratskalkulator"
- BBK: "Wenn es schnell gehen muss: Das Notgepäck"