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Hilfsorganisation

Weißer Ring: 2022 mit mehr Amokläufen konfrontiert als sonst

  • Veröffentlicht: 29.12.2022
  • 15:14 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Opferhilfsorganisation Weißer Ring verzeichnet im dritten Jahr der Corona-Pandemie weiterhin "sehr hohe Zahlen bei Fällen häuslicher Gewalt". 
Die Opferhilfsorganisation Weißer Ring verzeichnet im dritten Jahr der Corona-Pandemie weiterhin "sehr hohe Zahlen bei Fällen häuslicher Gewalt". © Sebastian Gollnow/dpa

Insgesamt sechsmal wurde im Jahr 2022 die Hilfsorganisation "Weißer Ring" nach Amokläufen und ähnlichen Gewalttaten zu Hilfe gezogen. Hierbei richteten sich die ehrenamtlichen Helfer:innen nach einem Leitfaden für sogenannte "Großereignisse".

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Das Wichtigste in Kürze

  • Sechmals kamen die ehrenamtlichen Helfer:innen des "Weißen Ringes" im Jahr 2022 zum Einsatz.

  • So oft wie noch in keinem Jahr zuvor.

  • Rund 3.000 Menschen beraten in der Organisation ehrenamtlich Opfer von Gewaltverbrechen.

Die Hilfsorganisation "Weißer Ring" wurde noch nie so oft nach Amokläufen und ähnlichen Gewalttaten im öffentlichen Raum zum Einsatz gerufen wie im Jahr 2022.

Die Organisationsstruktur des "Weißen Ring" ermögliche es den Ehrenamtlichen, "schneller und effizienter zu helfen", erklärte der Bundesvorsitzende Patrick Liesching der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Mainz. "Sie sollen nach einer solchen Tat ausschließlich für die Opfer da sein." Gegründet wurde die Hilfsorganisation 1976.

Fester Leitfaden für "Großereignisse"

Seit dem Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 hat der Weiße Ring einen festen Leitfaden für sogenannte "Großereignisse" entwickelt. In jedem Landesverband gibt es zudem Koordinator:innen für solche Ereignisse. Auch werden die Helfer:innen in regelmäßigen Seminaren im "Umgang mit Großereignissen" in der vereinseigenen Akademie geschult.

Eindeutige Regeln für finanzielle Soforthilfen, die Medienarbeit und den Umgang mit Betroffenen wie Ersthelfer:innen und Augenzeugen sind festgelegt.

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Ehrenamtlichen Helfer:innen des "Weißen Ringes" unterstützen bei Straftaten

Sechsmal wurden die ehrenamtlichen Helfer:innen in diesem Jahr zum Einsatz gerufen. Zu den Straftaten gehörten der Amoklauf in der Heidelberger Universität, bei dem eine Studentin getötet wurde, die Amokfahrt auf dem Berliner Kurfürstendamm in eine Menschenmenge, die Geiselnahme in Dresden im Dezember, eine Gewalttat an einem Gymnasium in Bremerhaven, ein Messerangriff an der Hochschule in Hamm-Lippstadt sowie ein Angriff einer Frau in Weiden mit einem schwertähnlichen Gegenstand auf mehrere Menschen.

18 Landesverbände, 400 Außenstellen und 3.000 Berater:innen

Insgesamt hat der "Weiße Ring" 18 Landesverbände und rund 400 bundesweit Außenstellen. Zudem zählt der Verein circa 3.000 ehrenamtliche Berater:innen für die Opfer. Die Zahl der regelmäßigen Unterstützer wird mit rund 108.000 Personen angegeben.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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