Republikaner besorgt
Wie Trumps angedrohte Zölle der US-Wirtschaft schaden
- Veröffentlicht: 10.03.2025
- 20:52 Uhr
- Claudia Scheele
Mit seinen Drohungen von Zöllen auf Importwaren sorgt Trump bei Unternehmen für Unsicherheit - mit Folgen für die US-Wirtschaft.
US-Präsident Donald Trump hat in den letzten Wochen des öfteren Zölle angekündigt. Unter anderem für Waren aus Kanada, Mexiko und China. Nun machen sich die Drohungen auch für die Wirtschaft bemerkbar und lassen republikanische Abgeordnete besorgt zurück.
Ein sich immer mehr ausweitender Handelskrieg würde sich negativ auf die Geschäftsstimmung in den USA auswirken. Die Unsicherheit über die Kosten für Importwaren und den möglichen Verlust ausländischer Märkte im nächsten Jahr sorgen dafür, dass Unternehmen die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit und auch die Einstellung neuer Mitarbeiter:innen zunächst ausgesetzt haben.
Trumps Zollpolitik könnte schlimme Nachwirkungen haben
Die republikanische Senatorin Susan Collins warnt gegenüber "The Hill": "Die kanadischen Zölle werden sich definitiv nachteilig auf die Wirtschaft von Maine und insbesondere auf die Grenzgemeinden auswirken. Wir haben zum Beispiel im Norden von Maine direkt an der Grenze eine große Papierfabrik, die ihren Zellstoff aus Kanada bezieht." Für dieses Unternehmen wäre die Einführung eines 25-prozentigen Zolls verheerend, so die Senatorin weiter.
Auch wenn die Zölle bis zum 2. April von Trump ausgesetzt wurden, haben die drohenden Zölle einen abschreckenden Effekt auf die Wirtschaft. Ein weiterer republikanischer Senator warnte, dass die Republikaner im Falle eines wirtschaftlichen Einbruchs mit einem politischen Rückschlag rechnen müssen. Die Schuld würde er in diesem Fall Trumps Zolldrohungen und dem Tech-Milliardär Elon Musk zuschreiben, der mit seinen Kürzungen der Bundesausgaben für weitere Unsicherheit sorgt.
Zolldrohungen sind an der Börse angekommen
Auch die Börse lässt Trumps Drohungen nicht kalt. Nach der jüngsten Stabilisierung sind die US-Börsen am Montag teils deutlich unter Druck geraten. Angesichts der turbulenten Zollpolitik von Trump macht sich in den USA zunehmend Angst vor negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft breit. Darunter litten vor allem die konjunktursensiblen Technologiewerte.
Trump wollte in einem am Wochenende ausgestrahlten Interview eine Rezession auf Nachfrage nicht ausschließen. Er sagte lediglich: "Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen." Es werde eine Übergangsphase geben, so Trump mit Blick auf die Auswirkungen seiner wirtschaftspolitischen Pläne.
Der technologielastige Index Nasdaq 100 sackte am Montag um 3,17 Prozent auf 19.562 Punkte ab. Aktuell bewegt sich das Börsenbarometer auf dem Niveau von September. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 2,09 Prozent auf 5.649 Punkte nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 1,03 Prozent auf 42.360 Punkte nach.
Die US-Börsen-Verlierer der Woche
Trump hatte zwar jüngst die Zölle für Waren aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada vorerst wieder ausgesetzt, sofern die Waren unter das Freihandelsabkommen USMCA fallen. Allerdings drohte der Republikaner Kanada mit weiteren Zöllen – besonders im Bereich der Landwirtschaft.
Unter den größten Verlierern im Nasdaq 100 knickten die Anteilsscheine von Tesla um fast neun Prozent ein und setzten so ihre Talfahrt fort. Für 2025 steht ein Wertverlust von mehr als 40 Prozent zu Buche. Die restlichen Werte aus der Gruppe der sieben Tech-Giganten in den USA verzeichneten etwas geringere Kursverluste. So büßten Microsoft, Amazon, Apple, Nvidia, Meta und Alphabet zwischen mehr als zwei und knapp fünf Prozent ein.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa