Künftige US-Regierung
Zweifel an Pentagon-Kandidat: Trump könnte Hegseth durch Ex-Rivalen ersetzen
- Veröffentlicht: 04.12.2024
- 14:30 Uhr
- Joachim Vonderthann
Die politische Karriere von Fox-Moderator Pete Hegseth ist möglicherweise vorbei, bevor sie angefangen hat. Der Kandidat fürs US-Verteidigungsministerium könnte durch Trumps Ex-Herausforderer ersetzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
Fox-Moderator Hegseth sollte neuer US-Verteidigungsminister werden.
Doch der künftige US-Präsident Trump soll nun offenbar Zweifel haben.
Stattdessen könnte ein früherer Widersacher Trumps künftiger Pentagon-Chef werden.
Der zukünftige US-Präsident Donald Trump will offenbar seinen bisherigen Kandidaten für die Leitung des Pentagon, Pete Hegseth, durch den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, ersetzen. Dies berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen.
Wird Ex-Trump-Rivale Chef des Pentagons?
Hegseths Nominierung wackelt, weil sich die Anschuldigungen über sein Privat- und Berufsleben häufen und Trump-Verbündete zunehmend der Meinung sind, dass Hegseth der falsche Kandidat sein könnte, so das WSJ. Als Kriegsveteran und ehemaliger Fox-News-Moderator bräuchte Hegseth die Unterstützung der Republikaner im Senat, um die Bestätigung für den Posten zu erhalten. Trumps Büro sowie das Team von DeSantis reagierten nicht sofort auf die Bitten um eine Stellungnahme.
Ron DeSantis, der seine Kandidatur für die republikanische Präsidentschaftskandidatur gegen Trump verlor, stand dem WSJ zufolge bereits auf einer früheren Liste möglicher Kandidaten für das Amt des Verteidigungsministers, aber Trump entschied sich zunächst für Hegseth. Laut der Zeitung könnte Trump sich auch gegen DeSantis entscheiden und einen anderen Ersatz wählen, falls Hegseths Nominierung scheitert.
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Ein weiterer möglicher Ersatz für Hegseth sei Elbridge Colby. Er ist früherer Pentagon-Mitarbeiter und ein Vertrauter des künftigen Vizepräsidenten JD Vance. Auch Senatorin Joni Ernst steht dem Bericht zufolge auf der Liste.
Hegseth wollte gegen "wokes" Militär vorgehen
Hegseth ist als Moderator beim konservativen Nachrichtensender Fox News bekannt, dem oft eine Neigung zu Trump nachgesagt wird. Der 44-Jährige blickt aber auch auf eine Zeit als Soldat zurück. Laut seiner Website diente er in Afghanistan, Irak, und Guantanamo Bay auf Kuba. 2021 verließ er das Militär nach eigenen Angaben, nachdem er wegen seiner politischen und religiösen Ansichten ins Abseits gedrängt worden sei. Wiederholt hat er sich darüber beschwert, dass viele Spitzenmilitärs im Pentagon zu "woke" seien, also zu viel auf Themen wie Diversität, Rassismus und Gleichberechtigung achteten. Trump hatte angekündigt, illoyale Generäle zu feuern.
Hegseth wäre nicht der erste, der wieder von Trumps Kandidatenliste fliegt. Sein Wunsch-Justizminister Matt Gaetz hatte kürzlich einen Rückzieher gemacht. Dem früheren Kongressabgeordneten aus Florida wurden unter anderem Sex mit einer Minderjährigen und Drogenkonsum vorgeworfen. Auch unter einigen republikanischen Parteikolleg:innen im Senat - der Kammer, die Bewerber für ranghohe Regierungsposten bestätigen muss - gab es erhebliche Zweifel an Gaetz' Eignung für das Amt des Justizministers.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa