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Reiter würdigt die Überlebenden des Anschlags

43 Jahre danach: Gedenken an das Oktoberfest-Attentat 

  • Veröffentlicht: 26.09.2023
  • 17:03 Uhr
  • Julius Seibert
26.09.2023, Bayern, München: Angehörige, Politiker und Bürger nehmen an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Oktoberfest-Attentats vor dem Haupteingang des Oktoberfests auf der Theresienwiese teil.
26.09.2023, Bayern, München: Angehörige, Politiker und Bürger nehmen an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Oktoberfest-Attentats vor dem Haupteingang des Oktoberfests auf der Theresienwiese teil.© Peter Kneffel/dpa

26. September 1980 - ein rechtsextremer Anschlag reißt zwölf unschuldige Menschen auf dem Oktoberfest in den Tod. 43 Jahre danach gedenken Überlebende und Angehörige am Dienstag in München das Attentat.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Oktoberfest-Attentat von München jährt sich dieses Jahr zum 43. Mal.

  • Münchens Oberbürgermeister Reiter würdigt die Überlebenden und ihren Kampf um Anerkennung.

  • Der Überlebende Robert Höckmayr aus München schildert sein Schicksal.

Terroranschlag auf Oktoberfest

Das Oktoberfest 2023 ist derzeit in München in vollem Gang - die Menschen feiern und trinken ausgelassen. Genau vor 43 Jahren wurde die Freude und Leichtigkeit auf dem größten Volksfest weltweit durch einen Terroranschlag durchbrochen. Der Anschlag gilt bis heute als schwerster rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik.

Der 21-Jährige Gundolf Köhler ließ damals am 26. September 1980 nahe des Eingangs zum Oktoberfest eine selbst gebaute Bombe detonieren. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. 13 Personen, inklusive des Täters selbst, verstarben.

Zwei Jahre später wiesen die Ermittler von einem rechtsextremen Motiv des Täters ab, obwohl dieser mehreren neonationalsozialistischen und rechtsextremen Gruppen angehört hatte. Gundolf Köhler wird zum suizidalen Einzeltäter deklariert. Erst 40 Jahre nach dem Anschlag revidiert die Bundesanwaltschaft diese Entscheidung. 

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OB Reiter erinnert an Überlebende

Die fehlende Aufarbeitung der Tat sorgt dafür, dass viele Angehörige und Überlebende auch nach dem Anschlag mit Unrecht zu kämpfen hatten. Daran erinnert am Dienstag auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in seiner Rede.

Im späteren Umgang mit den Behörden hätte es vielerorts an nötiger Versorgung und Betreuung gefehlt. Auch mangelndes Verständnis und Formen der Ausgrenzung hätten viele der Opfer dabei erlebt. Dem Kampf gegen all diese Widrigkeiten sei es zu verdanken, dass heute Gewaltopfern besser geholfen werden könne als noch vor über 40 Jahren.

Münchner schildert Schicksal

Der Münchner Robert Höckmayr ist damals zwölf Jahre alt, als die Bombe unweit von ihm explodiert. Der Junge überlebt mit schweren Verletzungen, seine beiden Geschwister Ignaz und Ilona versterben noch am Tatort.

43 Jahre und 42 Operationen später befindet sich Robert Höckmayr im Kampf gegen die Behörden und um die Anerkennung, die ihm zusteht.

Am Dienstagmorgen, 26. September 2023, beklagt Höckmayr in seiner Rede die unzureichende Hilfe, die fehlenden Ansprechpartner und den Mangel an Empathie bei den Behörden. Ein Muster, das der mittlerweile 55-Jährige Münchner nicht nur selbst, sondern auch aus Berichten von anderen Opfern terroristischer Anschläge erfahren hat.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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