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Hauptalmbegehung in Oberammergau

Angst vor Wolf in Bayern: Lemke will in Brüssel für Lösung werben

  • Veröffentlicht: 07.08.2024
  • 13:36 Uhr
  • Nicole Sauer

Video: Redakteurin Antonia Raab

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Der Wolf und die Almtiere - das ist Thema der traditionellen Hauptalmbegehung in Bayern. Wie geht es im Umgang mit dem Wolf

Das Wichtigste in Kürze

  • Traditionsgemäß mit Polit-Prominenz starten die Almbauern am Mittwochmorgen in Oberammergau zu ihrer Hauptalmbegehung.

  • Erneut marschiert auch Besuch aus Berlin mit: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wird bei der Tour im Labergebiet dabei sein.

  • Wie in den Vorjahren wird eines der Hauptthemen erneut der Wolf sein.

Inhalt

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Bundesumweltministerin Lemke will sich für Umgang mit Wölfen einsetzen

Vor einem Treffen mit Almbauern im oberbayerischen Oberammergau hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) zugesagt, sich in Brüssel für Lösungen im Umgang mit dem Wolf einzusetzen. "Die Rückkehr des Wolfes stellt uns alle und insbesondere die Weidetierhaltung vor große Herausforderungen, auch hier in den Almlandschaften. Ich nehme die Sorgen und Probleme der Betroffenen sehr ernst", sagte die Ministerin der dpa vor der traditionellen Hauptalmbegehung, bei der die Bauern ihre Sorgen unter anderem wegen der Rückkehr des Wolfes an die Politik herantragen wollen.

Unterstützung von EU-Kommission nötig

Lemke verwies auf die nach ihren Vorschlägen von der Umweltministerkonferenz (UMK) beschlossene Regelung zu Schnellabschüssen von Wölfen, die trotz vorhandener Herdenschutzmaßnahmen wie Zäunen Nutztiere gerissen haben. Um diesen Weg weiter zu stärken, brauche es nun mehr Unterstützung von der Europäischen Kommission, sagte Lemke.

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Bauern fordern eine Herabsetzung des Schutzstatus 

"Wir brauchen Klarheit, wie wir in den besonders betroffenen Gebieten mit hoher Wolfsdichte noch mehr Spielraum für passgenaue Lösungen bekommen. Dort muss es noch einfacher werden, Genehmigungen für Wolfsabschüsse zu erteilen", sagte Lemke. "Dazu werde ich mit der Kommissionspräsidentin und ihrer neuen Umweltkommissarin das Gespräch suchen." Sie werde dazu Daten des anstehenden Fauna-Flora-Habitat-Berichts für die Bewertung des Erhaltungszustands des Wolfes in Deutschland mitbringen. Voraussetzung sei aber die Zustimmung aller Bundesländer.

Bayern hatte der Schnellabschussregelung zugestimmt, aber kritisiert, sie gehe nicht weit genug. Die Bauern fordern, dass der in Europa geltende Schutzstatus des Wolfes herabgesetzt wird.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Bayern

Traditionsgemäß mit Polit-Prominenz starten die Almbauern am Mittwochmorgen (9.30 Uhr) im oberbayerischen Oberammergau zu ihrer Hauptalmbegehung. Erneut marschiert auch Besuch aus Berlin mit: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wird bei der Tour im Labergebiet dabei sein. Im Vorjahr hatte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) die Wanderschuhe geschürt.

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Weitere Polit-Prominez bei Hauptalmbegehung

Außerdem wollen Europaminister Eric Beißwenger, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Landtagspräsidentin Ilse Aigner (alle CSU) sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mitgehen. Auch Abgeordnete des Landtags sowie Vertreter aus der kommunalen Politik werden erwartet, unter ihnen der Garmischer Landrat Anton Speer (Freie Wähler). Stets begleiten mehrere Hundert Teilnehmer die mehrstündige Wanderung des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern mit seinem Vorsitzenden Josef Glatz.

Wolf als Dauerthema

Wie in den Vorjahren wird eines der Hauptthemen erneut der Wolf sein. Auch wenn im Norden Bayerns deutlich mehr Wölfe nachgewiesen werden, machen die Almbauern geltend, dass die Weidetiere gerade in den Bergen schwer zu schützen sind. Nachdem der Bayerische Verwaltungsgerichtshof die Wolfsverordnung des Freistaats gekippt hat, die eine Entnahme - einen Abschuss - der Tiere erleichtern sollte, sind die Almbauern wieder alarmiert. Sie wollen erreichen, dass der in Europa geltende Schutzstatus des Wolfes herabgesetzt wird.

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Tierschutz und Anbindehaltung ebenfalls Themen

Auch der Tierschutz und das geplante Ende der Anbindehaltung in den Ställen dürfte erneut ein Thema werden. Dabei geht es um die sogenannte Kombihaltung, bei der Tiere im Winter im Stall und im Sommer auf der Weide stehen. Sie betrifft besonders Almbauern. Die Landwirte fordern hier Erleichterungen bei den geplanten Auflagen. Denn die Einrichtung eines Winterauslaufs, wie ihn die geplante Regelung aus Berlin vorsehe, sei teuer und teils an den Ställen in den Dörfern mangels Platz gar nicht umsetzbar, argumentieren sie.

In Bayern gibt es rund 1.500 Almen und Alpen. Etwa 55.000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde verbringen dort alljährlich den Sommer.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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