Gesundheit in Bayern
Anstieg bei Hantavirus-Erkrankungen in Bayern: Bereits 27 Fälle in diesem Jahr
- Veröffentlicht: 16.04.2025
- 13:53 Uhr
- Chiara Damnitz
Vorsicht bei der Gartenarbeit: Mäusekot kann Hantaviren übertragen. Mit den richtigen Maßnahmen kann das Infektionsrisiko jedoch deutlich gesenkt werden.
Das Wichtigste in Kürze
27 Menschen haben sich in Bayern in diesem Jahr bereits mit Hantaviren infiziert.
Als Hauptüberträger der Viren gelten Rötelmäuse. Diese können grippeähnliche Symptome hervorrufen. Es sind aber auch schwere Verläufe möglich.
Gegen Hantavirus-Infektionen gibt es derzeit keine Impfung. Deshalb sei gute Hygiene etwa bei der Gartenarbeit wichtig.
27 Menschen in Bayern bereits 2025 infiziert
27 Menschen haben sich in Bayern in diesem Jahr bereits mit Hantaviren infiziert. In den drei Jahren zuvor habe es in dem Zeitraum nur drei bis neun Fälle gegeben, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit. Als Hauptüberträger der Viren gelten demnach Rötelmäuse. Diese können grippeähnliche Symptome hervorrufen, es sind aber auch schwere Verläufe möglich.
"Die Häufigkeit der Erkrankung unterliegt jährlichen Schwankungen und hängt stark von der Populationsgröße der Rötelmaus ab, die unterschiedlich ausfallen kann", erläuterte LGL-Präsident Christian Weidner. "Daher sind Jahre, in denen es vermehrt zu Erkrankungsfällen kommt, nicht ungewöhnlich." In der Regel häufen sich die Infektionen laut dem LGL alle zwei bis drei Jahre.
Überträger ist die Rötelmaus
Die meisten Fälle verzeichnete das LGL in diesem Jahr im Bayerischen Wald. Betroffen sind aber auch die Regionen um Würzburg und Aschaffenburg sowie der Schwäbischen Alb.
Infizierte Nagetiere übertragen die Hantaviren nach LGL-Angaben über Speichel, Urin und Kot. Der in Bayern vorkommende Virustyp (Puumala-Orthohantavirus) wird von der Rötelmaus übertragen. Menschen können sich anstecken, indem sie zum Beispiel virushaltige Stäube einatmen, über Schmierinfektionen über die Hände oder über kontaminierte Lebensmittel. Eine Infektion von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Keine Impfung gegen Hantaviren
"Gegen Hantavirus-Infektionen gibt es derzeit keine Impfung", sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Deshalb sei gute Hygiene etwa bei der Gartenarbeit und dem Frühjahrsputz im Gartenhaus wichtig. Handschuhe und Atemmasken reduzierten das Infektionsrisiko deutlich.
Infektionen mit Hantaviren können dem LGL zufolge abhängig vom Virustyp unterschiedlich schwer verlaufen, manchmal unbemerkt ohne Symptome. Es können aber auch grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten. In schweren Fällen können die Nieren beeinträchtigt werden, bis hin zu akutem Nierenversagen.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa