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Bärenpolizei in Bayern?

Bären in Bayern: Landrätin fordert bewaffnete Bärenbereitschaft

  • Veröffentlicht: 10.07.2024
  • 11:46 Uhr
  • Nicole Sauer

Video: Redakteurin Liane Baghai

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Nach mehreren Bärennachweisen in Bayern fordert eine Allgäuer Landrätin eine Art Bärenpolizei. Das Umweltministerium von Thorsten Glauber bremst - und äußert sich zu möglichen Abschüssen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach etlichen Bärennachweisen in Bayern fordert eine Allgäuer Landrätin eine Art Bärenpolizei.

  • Das bayerische Umweltministerium hat zurückhaltend auf den Vorschlag zu einer bewaffneten Bärenbereitschaft reagiert.

  • Laut den Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt sei nicht zu erwarten, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln.

Inhalt

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Bewaffnete Bärenbereitschaft?

Das bayerische Umweltministerium hat zurückhaltend auf den Vorschlag zu einer bewaffneten Bärenbereitschaft aus dem Allgäu reagiert. "Wichtig ist, dass bereits aufgrund der bestehenden Rechtslage im Ernstfall sehr schnell reagiert werden kann", betonte ein Sprecher des Ministeriums in München. "Im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht. Das schließt auch den Abschuss ein." Der Brief mit den Forderungen der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller werde aber noch geprüft.

Die Kommunalpolitikerin der Freien Wähler hatte in dem Schreiben an ihren Parteifreund, Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, die Gründung einer bewaffneten bayerischen Braunbärenbereitschaft verlangt. Die Einheit sollte für die Vergrämung und Tötung von Bären zuständig und jederzeit einsatzbereit sein, schlug die Landrätin vor. Baier-Müller hatte vor einem Jahr nach einer Reihe von Bärennachweisen in Südbayern eine Initiative Braunbär gegründet, um die Verantwortlichen in den alpennahen Regionen Bayerns zu vernetzen.

Aktuell kein Bären-Nachweis in Bayern

Das Umweltministerium betonte allerdings, derzeit sei laut den Experten des Bayerischen Landesamts für Umwelt nicht zu erwarten, dass Bären sich in Bayern dauerhaft ansiedeln. "Es gibt derzeit keinen Nachweis für einen Bären in Bayern", sagte ein Ministeriumssprecher.

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Sicherheit der Menschen hat Vorrang

In der aktuellen Situation gehe es vor allem um Beobachtung, Information und Prävention, um zum Beispiel Risse von Vieh zu vermeiden. Im aktuellen Managementplan gebe es aber auch Regelungen zu Vergrämung und Abschüssen. "Die Sicherheit der Menschen steht immer im Mittelpunkt und hat uneingeschränkten Vorrang", sagte der Ministeriumssprecher.

Überarbeitung des Braunbären-Managementplans

Die zuletzt in Bayern gesichteten Braunbären wandern vermutlich von Norditalien kommend über Österreich zeitweise auch in den Freistaat. In der italienischen Provinz Trentino gibt es nach einem Wiederansiedlungsprojekt inzwischen wieder etwa 100 Braunbären.

Die Oberallgäuer Landrätin Baier-Müller hatte in ihrem Schreiben ans Umweltministerium auch angeregt, den von 2007 stammenden bayerischen Braunbären-Managementplan dringend zu überarbeiten. Im Jahr zuvor war damals der Bär Bruno im Freistaat erschossen worden. Dieses Tier wurde als sogenannter Problembär, der eine Gefahr für die Bevölkerung darstellt, von den Behörden eingestuft. Die Landrätin forderte unter anderem auch Unterstützung bei der Information der Bevölkerung sowie von Urlauberinnen und Urlaubern.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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