Verdi-Warnstreik
Erneuter Streik am Münchner Flughafen: Betrieb am Montag stark reduziert
- Aktualisiert: 07.03.2025
- 14:20 Uhr
- Simon Fettal
Wenn Verdi am Montag die Flughäfen mit einem Warnstreik lahmlegt, gibt es massive Auswirkungen. Die betroffene Luftverkehrsbranche fordert politische Konsequenzen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Münchner Flughafen wird seinen Betrieb am kommenden Montag stark reduzieren.
Der Grund ist ein 24-stündiger Verdi-Warnstreik für für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich.
Neben München sind noch zehn weitere deutsche Flughäfen betroffen.
Stark reduzierter Flugplan
Der für Montag angekündigte Verdi-Warnstreik wird nach Einschätzung des Flughafenverbands ADV massive Auswirkungen auf den Luftverkehr haben. Nach einer ersten Schätzung fallen in Deutschland voraussichtlich mehr als 3.400 Flüge aus und rund 510.000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten, berichtet der Verband in Berlin.
"Elf Standorte gleichzeitig zu bestreiken hat eine neue Dimension", erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Arbeitskampfmaßnahmen bedeuteten ein Horrorszenario für die betroffenen Fluggäste und hätten "weitreichende Folgen für die individuelle Mobilität und die Wirtschaftsabläufe." In der laufenden Streiksaison konnten laut ADV bereits 800.000 Passagiere nicht wie geplant fliegen.
Neben München zehn weitere Flughäfen betroffen
Beim letzten, damals 48-stündigen Warnstreik Ende Februar hatten in München nur rund 200 von 1,600 Flügen stattfinden können. Damals waren allerdings andere wichtige Flughäfen wie Frankfurt nicht betroffen. Erfahrungsgemäß kann dies die Auswirkungen aber verstärken. Für Montag waren in München rund 820 Flüge geplant.
Insgesamt hat Verdi für elf Flughäfen Warnstreiks angekündigt. Neben München sind Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle betroffen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Neues Streikrecht?
Die Streiks seien nicht verhältnismäßig, sagt der Hauptgeschäftsführer des Luftverkehrsverbands BDL, Joachim Lang. "Hier wird ein kompletter Verkehrszweig flächendeckend stillgelegt und das, obwohl Flughäfen und Airlines, aber auch Gastronomie, Einzelhandel und Hotels keine Tarifpartner sind. Der Tarifkonflikt wird damit allein auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen, noch bevor die nächste Verhandlungsrunde ansteht." Lang fordert neue Streikregeln im Bereich der kritischen Infrastruktur.
Verdi hat für den Montag an elf deutschen Flughäfen die Beschäftigten der Betreibergesellschaften und der Bodenverkehrsdienste zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Bei den einstmals kommunalen Flughafenbetreibern wird noch ein größerer Teil des Personals nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts beschäftigt. Auch für die Bodenverkehrsdienste wird parallel ein Branchentarifvertrag verhandelt.
Tariferhöhung von acht Prozent gefordert
"Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen", erklärt die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle. Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV kritisierten die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur scharf.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa