Hausarzt aus Wemding vor Gericht
Falsche Corona-Impfungen: Angeklagter Hausarzt erscheint nicht vor Gericht
- Veröffentlicht: 20.06.2023
- 14:04 Uhr
Ein Hausarzt aus Wemding im Landkreis Donau-Ries steht ab heute vor Gericht, da er mehrere Hundert Scheinimpfungen vorgenommen haben soll. Der Angeklagte ist jetzt jedoch nicht vor Gericht erschienen.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Hausarzt aus Wemding verabreichte mehrere Corona-Scheinimpfungen.
Der Prozess vor dem Augsburger Landgericht findet heute statt.
Der Angeklagte erschien jetzt jedoch nicht vor Gericht.
Prozess gegen ehemaligen Hausarzt
Nach mehreren Hundert mutmaßlich falschen Corona-Impfungen muss sich ein 73-jähriger Mediziner aus Wemding (Landkreis Donau-Ries) nun vor dem Augsburger Landgericht für seine Taten verantworten.
Ein vorläufiges Berufsverbot wurde gegen den Hausarzt bereits verhängt. Im aktuellen Prozess soll ermittelt werden, ob das Berufsverbot dauerhaft angeordnet wird. Mit einem Urteil wird im November gerechnet.
Gefälschte Corona-Impfungen
Der ehemalige Hausarzt wird beschuldigt, im Jahr 2021 bei 176 Patientinnen und Patienten Scheinimpfungen durchgeführt zu haben. Die Betroffenen seien hierbei laut Augsburger Landgericht gutgläubig von einer Schutzimpfung ausgegangen. Der Mann habe den Impfstoff entsorgt und anschließend leere Spritzen verabreicht. Die Staatsanwaltschaft geht von 314 manipulierten Erst- und Zweitimpfungen aus.
Zudem sollen Impfkritiker bei dem Mediziner gefälschte Impfnachweise ohne tatsächliche Impfung bekommen haben. So war die Praxis des Angeklagten bei impfkritischen Bürgern teilweise mehrere Hundert Kilometer bekannt. Laut Anklage geht es hier um mindestens 49 Fälle.
Angeklagter erscheint nicht vor Gericht
Der Angeklagte erschien heute Morgen nicht zu seinem Prozess vor dem Landgericht Augsburg. Die beiden Anwälte des Mannes zeigten sich ratlos über das Fehlen des Angeklagten. Noch ist unklar, warum der Mann nicht ins Gericht kam.
Nach einer Wartezeit erließ die Strafkammer einen Haftbefehl gegen den 73-Jährigen. Die Polizei wird nun versuchen, den Mann kurzfristig festzunehmen.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa