Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen
Garmischer Zugunglück: Betonschwellen waren wohl Ursache
- Aktualisiert: 01.06.2023
- 19:25 Uhr
Das Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen im Juni 2022 - knapp ein Jahr nach dem Unfall liegt nun der Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung vor. Es geht um die genaue Unfallursache. Fünf Menschen starben bei dem Unglück, 78 weitere Personen wurden verletzt.
Das Wichtigste in Kürze
Neue Erkenntnisse im Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen.
Hauptursache waren nach derzeitigen Ermittlungen beschädigte Betonschwellen.
Die Bahn will jetzt rund 480.000 Betonschwellen nach dem Unfall austauschen.
Neues im Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen
Das tödliche Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen im Juni 2022 - knapp ein Jahr nach dem Unglück gibt es neue Erkenntnisse: Die Hauptursache für das tödliche Zugunglück waren nach derzeitigem Ermittlungsstand beschädigte Betonschwellen. Ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) legt diese Informationen jetzt offen.
Zu dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen kam es am 3. Juni vergangenen Jahres als ein Regionalzug nach München entgleiste. Fünf Menschen starben bei dem Unfall. 78 Personen wurden verletzt, 16 davon schwer.
Beschädigte Betonschwellen waren Hauptursache
Die Hauptursache für das Entgleisen des Regionalzuges war laut den Ermittelnden ein "Mangel am Oberbau" der Bahnstrecke. Die Spannbetonschwellen, die am Unglücksort verlegt waren, wiesen Schäden auf. Das führte dazu, dass die sogenannten Schienenauflager brachen. Diese bilden die Verbindung zwischen Schiene und Beton. Ein Sprecher der BEU betonte, dass dies derzeit als gesichert gelte.
Überprüfungen bei der Bahn
Die Bahn kündigte am Mittwoch an, rund 480.000 Betonschwellen nach dem Unfall auszutauschen. Die genaue Ursache des Unfalls sei noch nicht endgültig geklärt, betonte das Unternehmen. Es gebe jedoch Hinweise darauf, dass die Betonschwellen zumindest eine mögliche Unfallursache darstellen könnten. Seit Monaten überprüft die Bahn deshalb Schwellen mit einem speziellen Gesteinsgemisch und ersetzt sie bei Bedarf. Der Konzern betont stets, dass diese Maßnahmen rein vorsorglich erfolgen.
Ermittlung gegen vier Bahn-Mitarbeiter
Die Untersuchungen im Zwischenbericht zielen laut der Behörde nicht darauf ab, eine Schuld festzustellen, Fragen der Haftung oder anderer zivilrechtlicher Ansprüche zu klären. Hingegen führt die Staatsanwaltschaft München II derzeit Ermittlungen gegen vier Bahnmitarbeitende wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa