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Personalmangel in Bayerns Kitas

Kita-Krise in Bayern: Wie steht es um den Mangel an Erziehern?

  • Veröffentlicht: 31.07.2023
  • 17:43 Uhr
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© 17:30 SAT.1 Bayern

Kita-Krise in Bayern - im Freistaat fehlen Erzieherinnen und Erzieher. Wie steht es um die Kita-Plätze in Bayern? Wie ernst ist die Lage? Neue Studien wagen Prognosen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mangel an Erziehern in Kitas soll laut einer Studie der Regierung bis 2028 enden.

  • Kritik an der positiven Prognose kommt von den Grünen und der SPD.

  • Bis 2029 werden zusätzliche 2.000 bis 24.000 Fach- und Ergänzungskräfte benötigt.

Personal-Mangel in Kitas soll enden

Kita-Krise in Bayern - wie steht es um den Mangel an Erzieherinnen und Erziehern im Freistaat? Der Personalmangel wird laut einer von der Staatsregierung in Auftrag gegebenen Studie in drei bis fünf Jahren gedeckt sein. Das teilte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München mit.

Mit Blick auf den steigenden Bedarf an Plätzen zur Ganztagsbetreuung von Grundschülern verwies Scharf zudem auf eine zweite, ebenfalls von ihr beauftragten Studie: Demnach können die im Juli beim Kinderbetreuungsgipfel angekündigte 130.000 neuen Betreuungsplätze für Grundschulkinder bis 2028 realisiert werden. Die Kommunen würden hier als auch bei weiteren 50.000 Plätzen für Kinder im Alter bis zur Einschulung tatkräftig unterstützt werden, betonte Scharf.

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Kritik von Grünen und SPD

"Der Fachkräfte-Mangel ist akut und schon lange bekannt. Es ist ein Schlag ins Gesicht für Kita-Beschäftigte und Familien in Bayern, wenn sich die Sozialministerin jetzt hinstellt und sagt: Bis 2028 haben wir es im Griff", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. Bayern brauche sofort Lösungen für die Kita-Krise - nicht nur die Aussicht auf bessere Zeiten.

"Aktuell fehlt an allen Ecken und Enden Personal, Öffnungszeiten für Kitas werden gekürzt, ganze Gruppen werden geschlossen oder gar nicht erst geöffnet - und eine Entlastung ist laut den Kita-Trägern überhaupt nicht in Sicht", sagte Doris Rauscher (SPD). Es wäre fatal für Bayerns Kinder, Eltern und letztendlich auch für die bayerische Wirtschaft, wenn aufgrund der Prognose nun entschlossenes politisches Handeln ausbliebe.

Anspruch auf Ganztagsbetreuung

Ab dem Schuljahr 2026/2027 gilt der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Kinder im Grundschulalter. "Bayerns Familien können auf eine verlässliche Kinderbetreuung vertrauen" sagte Scharf laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der Ausbau der Ganztagsbetreuung sei dabei die entscheidende familien-, sozial- und integrationspolitische Zukunftsaufgabe der kommenden Jahre.

Der repräsentativen Studie zufolge wollen nicht alle Eltern ihre Kinder acht Stunden lang betreuen lassen, vielmehr seien auch kürzere Betreuungsangebote gefragt. Aktuell hätten rund fünf Prozent der 1.400 befragten Eltern angegeben, keinen Ganztagsbetreuungsplatz für ihr Kind erhalten zu haben. Weitere sechs Prozent wünschten sich zudem einen anderen Betreuungsumfang. Mehr als die Hälfte der Eltern von Grundschulkindern wünschten sich ferner eine Betreuung in den Ferien.

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Meisterbonus für Erzieher

Um den künftigen Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern zu decken, würden, je nach Zuwanderungssaldo, bis 2029 zusätzliche 2.000 bis 24.000 Fach- und Ergänzungskräfte benötigt. "Die Anzahl der Fachakademien für Sozialpädagogik ist von 49 im Jahr 2011 auf 73 gestiegen, weitere sind in Planung - wir ermöglichen eine heimatnahe Ausbildung", sagte Scharf. Auch finanziell würden die Erzieherinnen und Erzieher mit einem erhöhten Meisterbonus von 3.000 Euro unterstützt.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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