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Gesundheitssystem in Bayern

Krankenhäuser in Not: Bayern will Kliniken stärken

  • Veröffentlicht: 22.10.2024
  • 16:33 Uhr
  • Chiara Damnitz

Video: Redakteur David Pierce-Brill und Redakteurin Katharina Funkner

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Viele Kliniken auch in Bayern schreiben rote Zahlen, viele sorgen sich vor den Folgen der Krankenhausreform. Die Staatsregierung will helfen - jedenfalls dort, wo sie kann.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatsregierung will die Krankenhäuser in Bayern bei nötigen Umstrukturierungen unterstützen.

  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, es werde spätestens in zehn Jahren "ein paar Hundert Krankenhäuser weniger" geben.

  • Durch den Sieben-Punkte-Plan des Kabinetts soll flächendeckend eine ausreichende Versorgung sichergestellt werden.

  • Als wichtig gelten die Notfallversorgung und die Geburtshilfe, aber auch die Kinder- und Jugendmedizin.

Inhalt

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Stabilität und Unterstützung für Bayerns Krankenhäuser

Die Staatsregierung will den Krankenhäusern in Bayern wo immer möglich unter die Arme greifen, sie bei nötigen Umstrukturierungen unterstützen und so die Zukunft möglichst vieler Kliniken sichern. Das ist Ziel eines Sieben-Punkte-Plans, mit dem das Kabinett nun auf die vom Bundestag beschlossene Krankenhausreform reagiert. "Wir werden den anstehenden Umstrukturierungsprozess aktiv begleiten", sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) nach dem Kabinettsbeschluss in München. Man wolle Stabilität und Unterstützung in stürmischen Zeiten bieten. An diesem Donnerstag will Gerlach zur Lage der Krankenhäuser auch eine Regierungserklärung im Landtag abgeben.

Kliniken schreiben rote Zahlen

Deutschland hat nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums mit rund 1.700 Krankenhäusern die höchste Krankenhaus- und Bettendichte in Europa. Doch viele Kliniken schreiben rote Zahlen. Die vom Bundestag beschlossene Reform soll die Finanzierung der Kliniken auf eine neue Grundlage stellen und zu mehr Spezialisierung bei komplizierteren Eingriffen führen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, es werde spätestens in zehn Jahren "ein paar Hundert Krankenhäuser weniger" geben. Viele Länder fürchten das Aus für viele Kliniken. Gerlach sagte, für Bayern habe der Bund noch keine konkrete Folgenabschätzung der Reform vorgelegt.

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Gutachten zu künftigen Patientenzahlen

Kern des bayerischen Sieben-Punkte-Plans ist zunächst eine möglichst umfassende Datenbasis: Für jede Region soll ermittelt werden, welche medizinischen Leistungen die Kliniken dort in Zukunft anbieten können, inklusive der Notfallversorgung. Zudem will die Staatsregierung ein bayernweites externes Gutachten erstellen lassen, zum aktuellen Versorgungsbedarf, vor allem aber zur Prognose der künftigen Patientenzahlen.

Und auch regionale Gutachten, mit deren Hilfe sich Krankenhausträger auf die Zukunft ausrichten und über möglicherweise nötige Umstrukturierungen entscheiden wollen, will die Staatsregierung finanzieren. Auch Unikliniken sollen in die Prüfung einbezogen werden. Vorgeschlagen werden zudem Regionalkonferenzen zur künftigen Krankenhausstruktur.

Fokus auf Notfallversorgung und Geburtshilfe

Insbesondere will die Staatsregierung flächendeckend eine ausreichende Versorgung sicherstellen. "Wir haben Leitplanken entworfen, welche Leistungsangebote die Krankenhäuser künftig bereithalten sollten", sagte Gerlach. Als elementar gelten die Notfallversorgung und die Geburtshilfe, aber auch die Kinder- und Jugendmedizin. Wo nötig, soll der Rettungsdienst samt Luftrettung an veränderte Klinikstrukturen angepasst werden.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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