Aktueller Stand zum Anschlag
München: Auto fährt in Menschengruppe - Zahl der Verletzten steigt auf 36
- Aktualisiert: 14.02.2025
- 18:44 Uhr
- Chiara Damnitz
Video: Redakteur Peter Johannsen
Ein Autofahrer fährt in einen Demonstrationszug. 36 Menschen werden zum Teil schwerst verletzt. Bayerns Ministerpräsident Söder spricht von einem "mutmaßlichen Anschlag".
Inhalt
- Autofahrer nach Anschlag in München in Untersuchungshaft
- Anschlag auf Demo - Klimaaktivisten dennoch auf der Straße
- Demo gegen Sicherheitskonferenz am Samstag geplant
- Afghanischer Ex-Präsident Karsai verurteilt Anschlag
- Nach Anschlag: Viele suchen Hilfe bei Krisentelefon
- Gerlach bittet Therapeuten um zusätzliche Behandlungskapazitäten
- Fahrer von München log laut Gericht über Fluchtgeschichte
- Atteste zu psychischen Problemen, aber nicht in Behandlung
- Was wir über den Tatverdächtigen wissen - und was nicht
- Nach Autoattacke Kind und weitere Person in Lebensgefahr
- Scholz besucht Anschlagsort in München
- Polizei verstärkt Präsenz während Sicherheitskonferenz
- Polizei rechtfertigt Fehlinformation mit "Chaosphase"
- Auto gehörte Täter
- Tatvorwurf in München: Versuchter Mord in 36 Fällen
- Münchner Ermittler gehen nicht von psychischen Problemen aus
- Anschlag in München - Afghane nicht vorbestraft
- Ermittler gehen von islamistischem Motiv für Anschlag aus
- Kliniken behandeln Verletzte - Kind in kritischem Zustand
- Ermittler richten Soko beim Landeskriminalamt ein
- Ermittler wollen Haftbefehl wegen versuchten Mordes
- Polizei: Zahl der Verletzten auf 36 gestiegen
- Steinmeier: "Brutalität dieser Tat wühlt uns auf"
- Herrmann: "Keine konkreten Ergebnisse"
- Heusgen bezeichnet Tat in München als "Schock"
- Münchner OB spricht von acht bis zehn Schwerstverletzten
- Tat in München: Scholz verspricht schnellere Abschiebungen
- Minister: Afghane hat Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis
- Herrmann: Afghane arbeitete als Ladendetektiv
- Söder: Afghane war nicht ausreisepflichtig
- Polizei geht von 30 Verletzten in München aus
- Lindner zu München: Mehr Konsequenz bei Einwanderungspolitik
- FC Bayern "erschüttert" nach mutmaßlichem Anschlag
- Tatverdächtiger am Freitag vor dem Ermittlungsrichter
- Bayerns Innenminister: Neue Erkenntnisse zum Tatverdächtigen
- Lindner zu München: Mehr Konsequenz bei Einwanderungspolitik
- Wohnung von Verdächtigem durchsucht
- Mutmaßlicher Anschlag trifft Polizeigewerkschaft tief
- "Unmenschlich" - Afghanischer Kulturverein distanziert sich
- Merz: "Jeder muss sich wieder sicher fühlen"
- Verdi-Chef nach mutmaßlichem Anschlag auf Demo schockiert
- Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung
- Fahrer soll mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben
- Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen
- Herrmann: Tatverdächtiger konnte nicht abgeschoben werden
- Bayerns Innenminister Herrmann: Opfer "eher zufällig"
- Kardinal Marx nach mutmaßlichem Anschlag tief betroffen
- AfD-Chefin fordert "Migrationswende"
- DGB erschüttert über mutmaßlichen Anschlag auf Kundgebung
- Bayerns Justizminister: Extremismus-Experten ermitteln
- Habeck reagiert bestürzt
- Kliniken kümmern sich um Verletzte
- Söder geht von Anschlag aus
- Herrmann: Mutmaßlicher Täter von München war polizeibekannt
- Söder: Mutmaßlicher Anschlag muss Folgen haben
- Mindestens 28 Verletzte bei Fahrt in Menschengruppe
- Söder will Unglücksort besuchen
- Verdi: Keine Information über verletzte Demo-Teilnehmer
- Keine Hinweise auf weitere Beteiligte
- Was wir wissen
- Was wir nicht wissen
- Mindestens 20 Menschen verletzt
- Polizei München äußert sich auf "X"
+++ 14.02.2025, 17:33 +++
Autofahrer nach Anschlag in München in Untersuchungshaft
Nach dem Anschlag auf Demonstranten in München mit mehr als 30 Verletzten sitzt der Fahrer des Wagens in Untersuchungshaft. Das habe ein Ermittlungsrichter unter anderem wegen dringenden Verdachts auf versuchten Mord angeordnet, teilte die Generalstaatsanwaltschaft München mit.
+++ 14.02.2025, 17:18 +++
Anschlag auf Demo - Klimaaktivisten dennoch auf der Straße
Auch nach der Fahrt eines Autos in einen Demonstrationszug gehen Menschen in München für ihre Belange auf die Straße. Rund 2.000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei zu einer Kundgebung der Bewegung Fridays for Future (FFF) am Königsplatz. Allerdings verzichteten die Aktivisten auf einen Demonstrationszug sowie den Auftritt von Musikbands. Am Samstag sind mehrere Demonstrationen im Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz angekündigt.
Die Bewegung FFF hatte am Freitag bundesweit zu Demos für den Klimaschutz aufgerufen. Unter anderem in Berlin und Hamburg schlossen sich mehrere Tausend Menschen dem Aufruf an.
In München hatten die Veranstalter nach dem Anschlag am Donnerstag mit mindestens 36 Verletzten ihren ursprünglichen Plan geändert. Anstelle eines Demozuges gab es nur eine stationäre Kundgebung. "Wir haben uns entschlossen, auch der Trauer Raum zu geben und auch betroffene Menschen sprechen zu lassen", ergänzte eine FFF-Sprecherin. Unter anderem habe ein Mitglied der Verdi-Jugend gesprochen.
Die Stimmung sei zunächst gedrückt gewesen. Dennoch sei das Thema Klima weiter vordringlich. Es sei wichtig, vor der Bundestagswahl ein Zeichen zu setzen. Die Demonstranten - laut Veranstalter waren es rund 3.100 Menschen - forderten unter anderem Klimaneutralität sowie einen Gasausstieg bis 2035.
Demo gegen Sicherheitskonferenz am Samstag geplant
Am Samstag (13.00 Uhr) sind zwei große Demos des Aktionsbündnisses gegen die Sicherheitskonferenz sowie der Initiative Gemeinsam gegen den Krieg angekündigt. Insgesamt werden dazu mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.
Man habe Gespräche mit den Behörden geführt, sagte ein Sprecher Aktionsbündnisses gegen die Sicherheitskonferenz. Man habe sich aber einvernehmlich entschieden, die Veranstaltung wie geplant durchzuführen. Das Bündnis plant einen Zug durch die Stadt und eine Menschenkette vom Karlsplatz zum Marienplatz.
Nach dem Auto-Anschlag auf den Demozug hatten die Behörden verschärfte Sicherheitsmaßnahmen für die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) angekündigt. Der "Kräfteeinsatz" werde "erhöht", hieß es bei der Polizei. Beim Kreisverwaltungsreferat hieß es, Änderungen bei geplanten Demonstrationen unter anderem im Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz seien möglich.
+++ 14.02.2025, 17:06 +++
Afghanischer Ex-Präsident Karsai verurteilt Anschlag
Der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karsai hat die Gewalttat in München mit mindestens 36 Verletzten verurteilt und seine Anteilnahme bekundet. "Ich verurteile den Anschlag in München, Deutschland. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer", schrieb Karsai auf der Online-Plattform X nach dem Vorfall, für den ein afghanischer Staatsbürger tatverdächtig ist. "Ich wünsche dem deutschen Volk anhaltendes Glück und Wohlergehen und ich weiß die unerschütterliche Unterstützung Deutschlands für Afghanistan zu schätzen", schrieb Karsai weiter.
Am Donnerstag war ein junger Afghane in der Münchner Innenstadt mit seinem Auto in einen Demonstrationszug gefahren. Die Staatsanwaltschaft sieht nach seiner Vernehmung Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Die Tat hat kurz vor der Bundestagswahl die Debatte um Migration erneut verschärft. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte nach dem Anschlag angekündigt, erneut Abschiebungen nach Afghanistan durchführen zu wollen.
+++ 14.02.2025, 15:32 +++
Nach Anschlag: Viele suchen Hilfe bei Krisentelefon
Zahlreiche Menschen haben sich nach dem Anschlag an ein Krisentelefon der Erzdiözese München und Freising gewendet. "Bei der Mehrheit der Anrufer handelt es sich um Freunde und Verwandte der Verletzten, die über ihre Sorgen um ihre Angehörigen sprechen sowie Augenzeugen, die ihre Erlebnisse verarbeiten müssen", teilte die Erzdiözese mit. Mindestens bis Montag bleibe das Angebot bestehen, danach werde der Bedarf neu geprüft.
Inzwischen richtete auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) eine Krisen-Hotline ein. Das Angebot richte sich an Menschen, die nach den Ereignissen einer psychiatrischen oder psychotherapeutischen Unterstützung bedürften, teilte die KVB mit.
Die Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns habe zudem alle auf psychische Erkrankungen spezialisierten Praxen aus München und Oberbayern angeschrieben und gebeten, freie Kapazitäten kurzfristig bei Bedarf zur Verfügung zu stellen.
Gerlach bittet Therapeuten um zusätzliche Behandlungskapazitäten
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) begrüßte das Vorgehen und schloss sich der Bitte an Psychiater und Psychotherapeuten an, zusätzliche Behandlungskapazitäten zu schaffen.
Bereits am Vortag hatte die Erzdiözese München und Freising ein zusätzliches Krisentelefon bei der Telefonseelsorge eingerichtet. Melden könnten sich Betroffene, Angehörige und Augenzeugen, teilte die Erzdiözese mit.
Laut der Stadt München bietet auch die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung zusätzlich kurzfristige Unterstützung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie für Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte an.
+++ 14.02.2025, 15:27 +++
Fahrer von München log laut Gericht über Fluchtgeschichte
Der Fahrer des Autos beim Anschlag von München hat laut einem Gerichtsurteil über seine Fluchtgeschichte gelogen. Im schriftlichen Urteil aus dem Oktober 2020 zur Klage des heute 24-jährigen Afghanen gegen die Ablehnung seines Asylantrags kommt das Verwaltungsgericht München zu dem Schluss, "dass dieser die Geschichte nur erfunden hat", um ein Bleiberecht zu erhalten. Das Urteil liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuerst hatte "Spiegel" darüber berichtet.
Demnach hatte der Afghane gegenüber dem Gericht unter anderem erklärt, er werde von Mitgliedern einer kriminellen Bande verfolgt, die auch seinen Vater umgebracht hätten. Die zugehörigen Schilderungen des Mannes hielt das Verwaltungsgericht aber für unglaubwürdig, "detailarm und lebensfremd".
Atteste zu psychischen Problemen, aber nicht in Behandlung
Der Asylbewerber legte laut Urteil zudem ärztliche Atteste vor, wonach er an einer posttraumatischen Belastungsstörung, an einem den Alltag schwer beeinträchtigenden Wiedererleben traumatischer Situationen, an Schlafproblemen und an einer Störung der Impulskontrolle leide.
Laut Verwaltungsgericht stammten die Atteste aber aus dem Jahr 2017. Laut eigener Aussage vor Gericht sei er zudem während des Verfahrens nicht wegen psychischer Probleme in Behandlung gewesen. Damit gebe es diesbezüglich auch kein Hindernis für eine Abschiebung nach Afghanistan. Das Verwaltungsgericht bestätigte letztlich die Ablehnung des Asylbescheids.
Die Landeshauptstadt München erließ dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis für den 24-Jährigen. Er hielt sich damit zuletzt rechtmäßig in Deutschland auf.
+++ 14.02.2025, 15:22 +++
Was wir über den Tatverdächtigen wissen - und was nicht
Wer ist der Festgenommene?
Der Tatverdächtige ist 24 Jahre alt und seit Ende 2016 in Deutschland. Er soll in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelebt haben. An seiner Identität gibt es bislang keinen Zweifel. Bekannt ist, dass er sich zuvor in Italien aufgehalten hatte und einen Reisepass vorlegte, den die deutschen Behörden als echt einschätzten. Kurz nach seiner Ankunft in Deutschland wurde bei dem damals 15-Jährigen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Das ist bei unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten nicht selten. Die Ursachen dafür liegen oft in Erlebnissen im Herkunftsland - etwa Kriegsgeschehen - oder in den Umständen der Flucht.
Er besuchte in Deutschland die Schule, die er mit dem Mittelschulabschluss verließ. Anschließend begann er eine Ausbildung, wie aus dem Urteil des Verwaltungsgerichts in seinem Asylklageverfahren hervorgeht.
In sozialen Medien zeigt er sich als Bodybuilder, der auch an Wettkämpfen teilnimmt. Er teilt auch islamische religiöse Inhalte. Nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat der junge Afghane eine Schule besucht, eine Berufsausbildung gemacht und dann als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen gearbeitet.
Wie lebte er in München?
Der Mann arbeitete laut Generalstaatsanwaltschaft bis zuletzt im Sicherheitsgewerbe und wohnte in einer Mietwohnung. Am Vortag war die Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Solln durchsucht worden. Das Auto, mit dem er die Menschen überfuhr, gehörte ihm. Nachbarn sagten, sie kannten ihn nicht. Vorbestraft war er nicht. In Bayern gab es nach Angaben der Behörden zwar ein Verfahren wegen Arbeitsamtsbetrugs, weil er sich nach dem Ende seiner Arbeitslosigkeit wohl nicht rechtzeitig wieder abgemeldet hatte. Das Verfahren wurde eingestellt gegen eine Geldauflage.
Welchen Aufenthaltsstatus hatte er?
Der junge Afghane hatte nach Angaben Herrmanns einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. "Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig", sagt Herrmann. Nach Angaben der Polizei verfügte er über eine sogenannte Fiktionsbescheinigung als Übergang zwischen zwei gültigen Aufenthaltsgenehmigungen.
Zugleich berichten die Ermittler, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen vom Donnerstag nicht wegen Ladendiebstählen und Drogendelikten auffällig geworden war. Seine Tätigkeit als Ladendetektiv habe zu diesem Missverständnis geführt. Laut Polizei war er in entsprechenden Verfahren Zeuge gewesen und hatte selbst Anzeigen erstattet.
Der Afghane beantragte im Februar 2017 Asyl. Sein Antrag wurde abgelehnt. Mit einer Klage dagegen scheiterte er vor Gericht. 2020 wurde sein Asylverfahren endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis, heißt es.
Das Verwaltungsgericht stufte die von dem Jugendlichen vorgebrachte Verfolgungsgeschichte, wonach sein Vater getötet und die restliche Familie von einer Bande verfolgt worden sei, als unglaubwürdig und voller Widersprüche ein. In dem Urteil vom Oktober 2020 hieß es, man gehe davon aus, dass er "die Geschichte nur erfunden hat, um ein Bleiberecht zu erhalten". Es sei unter anderem widersinnig, dass er einerseits angegeben habe, in Kabul als Fliesenleger gearbeitet zu haben, anderseits aber vorbrachte, er habe sich meist zu Hause versteckt.
+++ 14.02.2025, 14:54 +++
Nach Autoattacke Kind und weitere Person in Lebensgefahr
Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschengruppe in München ringen die Ärzte weiter um das Leben eines Kindes und einer weiteren schwerst verletzten Person.
Ein zweijähriges Mädchen im zum LMU Klinikum gehörenden Haunerschen Kinderspital befindet sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation. "Nach einer Notfall-Operation gestern liegt das Kind in stabilem, aber kritischem Zustand weiter auf der Intensivstation", sagt Oliver Muensterer, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie. "Eine Prognose über den weiteren Verlauf können wir derzeit nicht abgeben."
Auch am TUM Klinikum rechts der Isar behandeln die Ärztinnen und Ärzte weiter eine schwerst verletzte Person. "Ihr Zustand ist weiterhin als äußerst kritisch einzustufen", sagte eine Sprecherin des TUM Klinikums rechts der Isar. Dort waren fünf Menschen behandelt worden, vier wurden bereits entlassen.
Am LMU Klinikum wurden an den beiden Standorten Großhadern und Innenstadt insgesamt 14 Verletzte behandelt. Einige Patienten waren schwer verletzt, vier mussten den Angaben zufolge umgehend operiert werden.
Sechs Personen waren in Notfallzentren der München Klinik in Schwabing und Bogenhausen gebracht worden. Die Verletzungen reichten von leicht bis schwer, sagte ein Sprecher. Drei weitere Verletzte wurden laut einer Sprecherin am Klinikum Dritter Orden behandelt, vier am Rotkreuzklinikum München. Diese vier Patienten wurden inzwischen entlassen, wie eine Sprecherin mitteilte.
+++ 14.02.2025, 14:33 +++
Scholz besucht Anschlagsort in München
Nach dem Anschlag auf eine Gruppe von Demonstranten in München will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Samstag zum Ort der Gewalttat kommen und der Verletzten gedenken. Geplant ist bei dem Besuch am Nachmittag auch ein Gespräch mit Einsatzkräften, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mitteilte. Der Kanzler wünsche den teils schwer Verletzten bestmögliche Genesung und hoffe inständig, dass alle überleben. Es sei wichtig, dass die Taten und ihre Hintergründe sorgfältig aufgeklärt werden.
In der Münchener Innenstadt war ein aus Afghanistan stammender Mann mit seinem Auto in einen Demonstrationszug gefahren. Mindestens 36 Menschen wurden verletzt - darunter sind zwei Schwerstverletzte.
+++ 14.02.2025, 13:52 +++
Polizei verstärkt Präsenz während Sicherheitskonferenz
Einen Bezug der Tat zur Münchner Sicherheitskonferenz sehen die Ermittler zwar nicht, der "Kräfteeinsatz" werde während der bis Sonntag stattfindenden, hochkarätig besetzten Konferenz aber "erhöht", sagte Polizei-Vizepräsident Huber. Dafür gebe es auch weitere Verstärkung aus anderen Bundesländern. Außerdem seien die Veranstalter von geplanten Demonstrationen angesprochen worden, ob sie umplanen und statt sich bewegender auf stationäre Veranstaltungen umschwenken wollen. Diese seien polizeilich leichter zu sichern als Demonstrationszüge, sagte Huber.
+++ 14.02.2025, 12:21 +++
Polizei rechtfertigt Fehlinformation mit "Chaosphase"
Die Polizei hat die Falschinformationen über den Täter nach dem Anschlag von München gerechtfertigt. In der "Chaosphase" würden viele Informationen "virulent" rumgehen, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums München, Christian Huber. "Es dauert eine gewisse Zeit, bis man ein Bild bekommt." Dafür müsse man zunächst Daten zusammenführen.
Es sei menschlich nachvollziehbar: Der Täter sei in einem System zu Ladendiebstählen registriert gewesen - aber eben als Zeuge von Ladendiebstählen, nicht als Beschuldigter, sagte Huber. Da sei schnell eine Botschaft draußen, die vielleicht nicht so stimmig sei. Die Information komme aus "Polizeibeständen", aber wer wie mit wem kommuniziert habe, sei für ihn nicht nachvollziehbar, so Huber.
+++ 14.02.2025, 12:08 +++
Auto gehörte Täter
Das Auto, mit dem ein 24-Jähriger bei dem Anschlag in München in eine Gruppe von Demonstranten gerast ist, gehörte nach Angaben der Ermittler dem Täter und war nicht gemietet. "Es ist auf ihn zugelassen", sagte Guido Limmer, Vizepräsident des bayerischen Landeskriminalamtes. Zwar habe der Wagen ein Rosenheimer Kennzeichen. "Aber es schaut derzeit so aus, dass er das Kennzeichen übernommen hat."
+++ 14.02.2025, 11:58 +++
Tatvorwurf in München: Versuchter Mord in 36 Fällen
Die Generalstaatsanwaltschaft will nun Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes in 36 Fällen beantragen. Zudem bestehe ein Verdacht auf gefährliche Körperverletzung und einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr. Wegen einer bislang nicht erkennbaren Verbindung zu einer terroristischen Vereinigung werde derzeit nicht wegen Mitgliedschaft in einer solchen ermittelt. Entscheiden werde über eine Untersuchungshaft am Nachmittag ein Ermittlungsrichter.
+++ 14.02.2025, 11:55 +++
Münchner Ermittler gehen nicht von psychischen Problemen aus
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Gruppe von Demonstranten in München gehen die Ermittler zunächst nicht von einer psychischen Erkrankung des Täters aus. Es gebe bei dem 24-Jährigen bislang keine Anhaltspunkte auf psychische Probleme, die Auswirkungen auf die Tat gehabt haben könnten, sagte Gabriele Tilmann von der Generalstaatsanwaltschaft München. Deshalb werde auch nicht beantragt, den Mann vorläufig in der psychiatrischen Unterbringung aufzunehmen.
+++ 14.02.2025, 11:40 +++
Anschlag in München - Afghane nicht vorbestraft
Der Täter hinter dem Anschlag von München war nach Auskunft der Behörden bislang nicht vorbestraft. Der 24-Jährige habe keine Vorstrafen, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann in München. Es habe nur einmal in Bayern ein Verfahren wegen Arbeitsamtsbetrugs gegeben. Er habe sich arbeitslos gemeldet, dann eine Tätigkeit begonnen und sich nicht rechtzeitig wieder abgemeldet, sagte Tilmann. Das Verfahren sei gegen eine Geldauflage eingestellt worden, weil es nur ein sehr kurzer Zeitraum gewesen sei. Dies sei das einzige Ermittlungsverfahren in Bayern gewesen, das es gab.
+++ 14.02.2025, 11:36 +++
Ermittler gehen von islamistischem Motiv für Anschlag aus
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Gruppe von Demonstranten in München gehen Ermittler von einem islamistischen Motiv des Autofahrers aus. Das sagte die Leitende Oberstaatsanwältin der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) der Generalstaatsanwaltschaft München, Gabriele Tilmann, bei einer Pressekonferenz. Es gebe aber bisher keine Hinweise darauf, dass der 24 Jahre alte Afghane in ein Netzwerk eingebunden gewesen sei.
Als Anhaltspunkte für eine islamistische Motivation nannte Tilmann unter anderem die Aussage von Polizisten, der Fahrer habe nach der Tat "Allahu Akbar" gerufen. Er habe in einer Vernehmung auch eingeräumt, den Wagen absichtlich in das Ende eines Verdi-Demonstrationszugs gesteuert zu haben. Die Aussagen deuteten auf eine religiöse Motivation hin, sagte Tilmann.
Zwar stünden die Ermittlungen noch am Anfang, betonte Tilmann. Sie traue sich aber, nach derzeitigem Stand von der Annahme eines islamistischen Hintergrunds zu sprechen.
+++ 14.02.2025, 11:30 +++
Kliniken behandeln Verletzte - Kind in kritischem Zustand
Nach der Fahrt eines Autos in eine Menschengruppe in München werden weiter Verletzte in mehreren Krankenhäusern versorgt. Ein zweijähriges Mädchen im Haunerschen Kinderspital befinde sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation, sagte ein Sprecher des LMU Klinikums. Auch am TUM Klinikum rechts der Isar befand sich nach Angaben einer Sprecherin eine Person weiter in äußerst kritischem Zustand.
Am LMU Klinikum wurden an den beiden Standtorten Großhadern und Innenstadt insgesamt 14 Verletzte behandelt. Einige Patienten waren schwer verletzt, vier mussten den Angaben zufolge umgehend operiert werden.
Sechs Personen waren in Notfallzentren der München Klinik an den Standorten Schwabing und Bogenhausen gebracht worden. Die Verletzungen der Betroffenen reichten von leicht bis schwer, sagte ein Sprecher.
Drei weitere Verletzte wurden nach Auskunft einer Sprecherin am Klinikum Dritter Orden behandelt, vier am Rotkreuzklinikum München. Diese vier Patienten wurden inzwischen entlassen, wie eine Sprecherin mitteilte.
Am TUM Klinikum rechts der Isar waren zunächst fünf Menschen behandelt worden, von denen vier zwischenzeitlich entlassen wurden. Über weitere Entlassungen war zunächst nichts bekannt.
Ein 24 Jahre alter Mann war am Münchner Stiglmaierplatz in eine Gruppe von Menschen gefahren, als dort eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi stattfand. Der Hintergrund der Tat wird geprüft.
An der Demonstration hatten auch Kolleginnen und Kollegen der München Klinik teilgenommen, wie der Sprecher weiter mitteilte. Sie seien aber nicht verletzt worden. Sie seien alle sofort in die Kliniken zurückgekehrt, um bei der Behandlung der Verletzten zu helfen.
+++ 14.02.2025, 11:28 +++
Ermittler richten Soko beim Landeskriminalamt ein
Um den mutmaßlichen Anschlag in München aufzuklären, hat das bayerische Landeskriminalamt eine Sonderkommission eingerichtet. In der Soko "Seidlstraße" seien 140 Beamtinnen und Beamte im Einsatz, sagte LKA-Vizepräsident Guido Limmer in München. Am Donnerstagvormittag war ein 24 Jahre alter Mann aus Afghanistan mit einem Auto in der Münchner Innenstadt in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gerast. Dabei wurden nach jüngsten Angaben mindestens 36 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt.
+++ 14.02.2025, 11:26 +++
Ermittler wollen Haftbefehl wegen versuchten Mordes
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München will die Generalstaatsanwaltschaft München Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes gegen den mutmaßlichen Fahrer des Wagens beantragen. Entscheiden werde über eine Untersuchungshaft im Laufe des Tages ein Ermittlungsrichter, teilten Polizei und Generalstaatsanwaltschaft mit.
+++ 14.02.2025, 11:17 +++
Polizei: Zahl der Verletzten auf 36 gestiegen
Die Zahl der Verletzten nach dem mutmaßlichen Anschlag in München ist laut Polizei auf 36 gestiegen. Darunter seien zwei lebensgefährlich Verletzte, unter ihnen ein erst zwei Jahre altes Kind. Ein Teil von ihnen sei schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Die Verletzten seien zwischen zwei und 60 Jahren alt, vier Opfer seien weiblich, der Großteil männlich. Ein zweijähriges Mädchen im Haunerschen Kinderspital befinde sich in kritischem Zustand auf der Intensivstation, hatte ein Sprecher des LMU Klinikums in München zuvor gesagt.
Am LMU Klinikum wurden an den beiden Standtorten Großhadern und Innenstadt insgesamt 14 Verletzte behandelt. Einige Patienten waren schwer verletzt, vier mussten den Angaben zufolge umgehend operiert werden.
+++ 14.02.2025, 10:35 +++
Steinmeier: "Brutalität dieser Tat wühlt uns auf"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich nach dem mutmaßlichen Anschlag in München erschüttert gezeigt. "Die Brutalität dieser Tat wühlt uns auf, macht fassungslos!", sagte Steinmeier am Rande eines stillen Gedenkens am Tatort. Sein Mitgefühl gelte allen Opfern und Angehörigen.
"Der Täter hat 30 Menschen, darunter auch Kinder, zum Teil schwer verletzt", sagte der Bundespräsident. "Er hat seinen Wagen in eine Demonstration gesteuert, vermutlich um wahllos Menschen zu verletzen oder zu töten." Steinmeier sprach von einer entsetzlichen Gewalttat. "Der Täter ist in Haft und wird nach Recht und Gesetz zur Rechenschaft gezogen werden."
Ob der Verdächtige in Untersuchungshaft genommen oder in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden könnte, war zunächst aber noch unklar. Die Vorführung bei einem Ermittlungsrichter sollte im Laufe des Tages erfolgen.
+++ 14.02.2025, 10:42 +++
Herrmann: "Keine konkreten Ergebnisse"
Nach der Gewalttat in München ist noch vieles unklar. Zur Frage, ob der mutmaßliche Attentäter einen islamistischen Hintergrund haben könnte, soll ein Social-Media-Post des Mannes geprüft werden, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Morgen im Deutschlandfunk. "Es hat wohl vorgestern einen entsprechenden Post gegeben, den aber Experten noch näher beurteilen müssen."
In dem Post komme der islamische Glaube zum Ausdruck. Aber es sei unklar, inwieweit der Post zu einem Radikalismus-Verdacht Anlass gäbe. "Aus den anderen Ermittlungsergebnissen erkennen wir bislang keine entsprechenden islamistischen Hintergründe, aber die Polizei steht ja erst am Anfang der Ermittlungen", berichtete Herrmann.
Ebenso ist laut Herrmann unklar, ob der Mann die Kundgebung eher zufällig ausgewählt hat. "Ist er gezielt auf diese Verdi-Demonstration los oder wollte er nur in irgendeine Menschenmenge, möglichst viele Menschen zu verletzen oder zu töten. All das muss geklärt werden", sagte Herrmann. Genau wie die Frage, ob es Zufall war, die Tat am Tag vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz zu begehen. "Bisher haben wir zu keinem dieser Punkte konkrete Ergebnisse", sagte Herrmann.
+++ 14.02.2025, 07:53 +++
Heusgen bezeichnet Tat in München als "Schock"
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München hat sich der Vorsitzende der dort tagenden Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, zu Wort gemeldet. Im Bayerischen Rundfunk spricht er von einem "Schock". "Unsere Gedanken sind bei den vielen Opfern, bei den vielen Verletzten und Schwerverletzten, und ich hoffe sehr, dass sie bald wieder aus dem Krankenhaus kommen", sagte er dem Sender Bayern 2.
Nach Angaben der Polizei sind bei der Tat am Donnerstag 30 Menschen verletzt worden, einige schwer. Den Beamten zufolge fuhr der Verdächtige, ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan, zunächst hinter der Demo her. Er überholte einen Polizeiwagen, der die Gruppe absichern sollte, beschleunigte - und fuhr in das Ende des Demozugs, zu dem mehrere Menschen auch ihre Kinder mitgebracht hatten. Die Polizei schoss in Richtung des Verdächtigen und nahm ihn fest.
Die Demonstration hatte Verdi organisiert - im Rahmen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Laut Polizei waren 1.500 Menschen unterwegs zur Schlusskundgebung am Königsplatz, als das Auto in die Menge raste.
+++ 13.02.2025, 20:51 +++
Münchner OB spricht von acht bis zehn Schwerstverletzten
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in der Münchner Innenstadt schweben nach Worten von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Verletzte in Lebensgefahr. Es seien acht bis zehn Menschen schwerst verletzt worden. Dazu kämen noch acht schwer verletzte Menschen, nur ganz wenige seien leicht verletzt, sagte er am Abend in München. "Es besteht das Risiko für schlimmere Folgen. Wir müssen heute alle hoffen und beten, dass es keine Todesfälle gibt." Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, die Gedanken seien auch "bei dem Kind, um dessen Leben die Ärzte immer noch ringen".
+++ 13.02.2025, 20:31 +++
Tat in München: Scholz verspricht schnellere Abschiebungen
Vor dem Hintergrund des mutmaßlichen Anschlags in München hat sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sehr deutlich für konsequente Abschiebungen von Straftätern aus Deutschland ausgesprochen. "Wer hier keine deutsche Staatsangehörigkeit hat und Straftaten dieser Art begeht, der muss auch damit rechnen, dass wir ihn aus diesem Land wieder zurückbringen, wegbringen und ihn abschieben", sagte Scholz in der ZDF-Sendung "Klartext".
Scholz versicherte, dass dies auch mit dem Tatverdächtigen von München geschehen werde. "Und das wird auch diesem Täter passieren. Denn wir werden ihn sicherlich verurteilt sehen von den Gerichten, und noch bevor er das Gefängnis verlässt, wird er dann auch in sein Heimatland zurückgeführt werden", sagte er. Ein 24 Jahre alter Asylbewerber aus Afghanistan soll in der Münchner Innenstadt mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast sein und dabei 30 Menschen zum Teil schwer verletzt haben.
Eine Bürgerin aus Solingen hatte Scholz zuvor mit dieser Tat und auch mit anderen Attentaten der Vergangenheit konfrontiert. "Wir haben Angst, dass das so weitergeht. Ich mache mir große Sorgen um meine Enkelkinder, um meine Kinder, um meine Familie und Freunde", sagte die Frau. Sie fragte den Kanzler, ob er sich nicht mitschuldig an den Morden fühle, die von solchen Attentätern begangen würden. Auf diese Frage ging Scholz nicht direkt ein. Er versicherte, dass alles dafür getan werde, solche Taten in Zukunft zu verhindern. "Jede einzelne dieser Taten ist unerträglich", sagte Scholz. Das Thema innere Sicherheit müsse aus seiner Sicht mit größter Priorität behandelt werden.
+++ 13.02.2025, 20:22 +++
Minister: Afghane hat Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis
Der junge Afghane, der in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, hatte nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. "Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig", sagte Herrmann am Abend der Deutschen Presse-Agentur in München. Zugleich berichtete der Minister, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen am Mittag nicht wegen Ladendiebstählen auffällig geworden war.
Herrmann: Afghane arbeitete als Ladendetektiv
Nach Worten Herrmanns kam der Afghane Ende 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland. Sein Asylverfahren wurde demnach im Jahr 2020 endgültig abgeschlossen, mit einem Ablehnungsbescheid und der Aufforderung zur Ausreise. Die Landeshauptstadt München habe dann aber im April 2021 einen Duldungsbescheid erlassen und im Oktober 2021 eine Aufenthaltserlaubnis. Der junge Mann habe eine Schule besucht und eine Berufsausbildung gemacht. "Er war dann als Ladendetektiv für zwei Sicherheitsfirmen tätig", berichtete der Innenminister.
Deshalb habe es zunächst auch ein Missverständnis gegeben, eben weil der Mann in mehreren Ladendiebstahlprozessen aufgetreten sei. "Er war nicht selbst Tatverdächtiger, sondern er war Zeuge", stellte Herrmann klar.
Über eine Verlängerung des Aufenthaltstitels sei zuletzt noch nicht entschieden gewesen - die Erlaubnis habe somit weiter gegolten, bis zu einer Entscheidung.
Söder: Afghane war nicht ausreisepflichtig
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Abend im ZDF: "Der Täter selber war wohl bislang eher unauffällig. Es gibt also keine entsprechenden Hinweise. Er war nicht ausreisepflichtig." Ein Asylantrag des Mannes sei zwar abgelehnt worden. Die Landeshauptstadt München habe aber eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt, der junge Mann sei auch berufstätig gewesen.
"Und auch bisherige extremistische Hintergründe sind jedenfalls nicht auf den ersten Blick so leicht erkennbar", betonte Söder. Deshalb müsse jetzt weiter ermittelt werden, was der Grund für die schlimme und furchtbare Tat sei.
Der junge Mann war am Vormittag in der Münchner Innenstadt mit seinem Auto in einen Demonstrationszug gefahren. 30 Menschen wurden verletzt, einige davon schwer.
+++ 13.02.2025, 19:50 +++
Polizei geht von 30 Verletzten in München aus
Bei dem mutmaßlichen Anschlag in der Münchner Innenstadt sind nach aktuellen Polizeiangaben 30 Menschen verletzt worden. Der Mann, der am Vormittag mit einem Auto in eine Demonstration gefahren war, habe nach derzeitigen Erkenntnissen 30 Menschen verletzt, teilte die Polizei mit.
+++ 13.02.2025, 19:43 +++
Lindner zu München: Mehr Konsequenz bei Einwanderungspolitik
FDP-Chef Christian Lindner hat sich vor dem Hintergrund des mutmaßlichen Anschlags in München wütend gezeigt. "Ich bin gar nicht mehr fähig zu dieser ritualisierten Betroffenheit, weil neben der Trauer angesichts einer solchen Tat wächst bei mir eigentlich die kalte Wut", sagte Lindner vor einer Partei-Veranstaltung in Frankfurt am Main. Die Tat folge einem Muster, er warf der Regierung deshalb Staatsversagen vor.
Lindner betonte die Wichtigkeit einer konsequenten Einwanderungspolitik. "Wir brauchen in Deutschland mehr Kontrolle und Konsequenz bei der Einwanderung, aber auch wirksame Abschiebungen, insbesondere auch nach Afghanistan."
Eine solche sei in der Ampel-Koalition nicht möglich gewesen, und sie scheitere zu oft am Unwillen im Bundestag. "Deshalb darf in Deutschland niemand mehr politische Verantwortung tragen, der nicht die notwendigen Konsequenzen zu ziehen bereit ist", führte der FDP-Politiker aus. "Ich finde, wer nicht bereit ist, das Notwendige zu beschließen und durchzusetzen, der sollte die Geschicke dieses Landes nicht bestimmen."
Beim Leserforum der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ergänzte Lindner: "Wir sind ein weltoffenes, vielfältiges und tolerantes Land. Aber das darf nicht zulasten von Sicherheit und Kontrolle gehen." Deutschland habe "als aufnehmende Gesellschaft das Recht, zu entscheiden, wer darf kommen, wer darf bleiben, für wen gilt weder noch".
+++ 13.02.2025, 19:40 +++
FC Bayern "erschüttert" nach mutmaßlichem Anschlag
Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern hat mit Bestürzung auf den mutmaßlichen Anschlag in München reagiert. "München ist unsere Heimatstadt, und unsere Heimat wurde heute schwer erschüttert", sagte Club-Präsident Herbert Hainer in einer Mitteilung auf der Vereins-Homepage und der Plattform X: "Die Gedanken der FC Bayern-Familie sind mit den Betroffenen und ihren Angehörigen."
Der FC Bayern sei in tiefer Anteilnahme bei den Betroffenen und deren Familien, hieß es in der Stellungnahme weiter. Die Münchner spielen am kommenden Wochenende auswärts. Der Tabellenführer tritt am Samstag um 18.30 Uhr (Sky) bei Meister und Verfolger Bayer Leverkusen an.
+++ 13.02.2025, 19:02 +++
Tatverdächtiger am Freitag vor dem Ermittlungsrichter
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in München mit vielen Verletzten wird der Tatverdächtige nach Polizeiangaben am Freitag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf der Plattform X schrieb die Polizei außerdem, dass weiterhin die Spurensicherung und Spezialisten des Landeskriminalamts am Tatort arbeiteten.
+++ 13.02.2025, 17:30 +++
Bayerns Innenminister: Neue Erkenntnisse zum Tatverdächtigen
Im Gespräch mit 17:30 SAT.1 Bayern hat Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die Angaben zum Tatverdächtigen präzisiert: Der 24-jährige afghanische Asylbewerber mit Wohnsitz in München hat nach jetzigen Erkenntnisstand zum Tatzeitpunkt über einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis verfügt. Erteilt wurden sie laut Herrmann durch die Landeshauptstadt München. Er sei damit auch nicht mehr ausreisepflichtig gewesen. Zuletzt habe der Mann als Ladendetektiv gearbeitet. Die ursprüngliche Information, er habe mehrmals Ladendiebstahl begangen, sei ein Irrtum, so Herrmann.
+++ 13.02.2025, 17:12 +++
Lindner zu München: Mehr Konsequenz bei Einwanderungspolitik
FDP-Chef Christian Lindner hat sich vor dem Hintergrund des mutmaßlichen Anschlags in München wütend gezeigt. "Ich bin gar nicht mehr fähig zu dieser ritualisierten Betroffenheit, weil neben der Trauer angesichts einer solchen Tat wächst bei mir eigentlich die kalte Wut", sagte Lindner vor einer Partei-Veranstaltung in Frankfurt am Main. Die Tat folge einem Muster, er warf der Regierung deshalb Staatsversagen vor.
Lindner betonte die Wichtigkeit einer konsequenten Einwanderungspolitik. "Wir brauchen in Deutschland mehr Kontrolle und Konsequenz bei der Einwanderung, aber auch wirksame Abschiebungen, insbesondere auch nach Afghanistan."
Eine solche sei in der Ampel-Koalition nicht möglich gewesen, und sie scheitere zu oft am Unwillen im Bundestag. "Deshalb darf in Deutschland niemand mehr politische Verantwortung tragen, der nicht die notwendigen Konsequenzen zu ziehen bereit ist", führte der FDP-Politiker aus. "Ich finde, wer nicht bereit ist, das Notwendige zu beschließen und durchzusetzen, der sollte die Geschicke dieses Landes nicht bestimmen."
+++ 13.02.2025, 16:23 +++
Wohnung von Verdächtigem durchsucht
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in der Münchner Innenstadt mit vielen Verletzten haben Ermittler die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äußerten sich zunächst auf Anfrage nicht.
Der Verdächtige soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben. Nach dpa-Informationen hat er einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der "Spiegel" hatte zuvor von mutmaßlich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen geschrieben.
Der junge Mann war nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. Er sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.
Nach Angaben Herrmanns gehen die Sicherheitsbehörden derzeit nicht von einem Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz aus, die am Freitag starten soll und zu der zahlreiche hochrangige Politiker erwartet werden.
+++ 13.02.2025, 16:11 +++
Mutmaßlicher Anschlag trifft Polizeigewerkschaft tief
Die Deutsche Polizeigewerkschaft in Bayern hat sich nach dem mutmaßlichen Anschlag in München tief erschüttert gezeigt und die Politik zum Handeln aufgefordert. "Nicht nur, dass die Serie von Anschlägen auf Menschen in Deutschland nun auch München heimgesucht hat, lässt uns wütend zurück", betonte der Landesvorsitzende Jürgen Köhnlein. "Sondern auch, dass selbst Teilnehmer an einer Demonstration für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen nicht mehr gefahrlos im öffentlichen Raum unterwegs sein können, trifft uns als Polizeigewerkschaft tief!"
Die Solidarität der Beamten gelte den Verletzten. Für die Polizei sei jetzt die Zeit der Ermittlungen, ergänzte Köhnlein. "Und für die Politik ist jetzt Zeit zum Handeln!"
+++ 13.02.2025, 16:00 +++
"Unmenschlich" - Afghanischer Kulturverein distanziert sich
Der afghanische Kulturverein Farhang aus München hat sich entschieden von dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in der Landeshauptstadt distanziert und sein Entsetzen ausgedrückt. "Das ist barbarisch, das ist unmenschlich", sagte der Vorsitzende Mohammad Imran Sediqi der Deutschen Presse-Agentur. "Solche Menschen gehören nicht nach Deutschland. Die sind eine Gefahr für ganz Deutschland und auch für die afghanische Community."
"Das kann man nicht einfach hinnehmen, wenn in unserem geliebten München so etwas passiert, das ist entsetzlich", betonte Sediqi. Selbst wenn der mutmaßliche Täter depressiv oder traumatisiert sein sollte, sei dies keine Entschuldigung. "Wir sind sehr traurig, dass unschuldige Menschen deshalb jetzt verletzt und teilweise schwer verletzt sind, das ist wirklich ganz schlimm", schilderte der Vorsitzende des afghanischen Kultur- und Bildungsvereins auch die Reaktionen seines Umfeldes.
+++ 13.02.2025, 15:04 +++
Merz: "Jeder muss sich wieder sicher fühlen"
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz fordert nach dem mutmaßlichen Anschlag in München politische Weichenstellungen für mehr Sicherheit. "Jeder muss sich in unserem Land wieder sicher fühlen. Es muss sich etwas ändern in Deutschland", schrieb der CDU-Chef auf der Plattform X. "Die Sicherheit der Menschen in Deutschland wird für uns an erster Stelle stehen. Wir werden Recht und Ordnung konsequent durchsetzen", fügte Merz mit Blick auf die Zeit nach der Bundestagswahl hinzu.
Der CDU-Chef sprach von "furchtbaren Nachrichten" aus München. Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Familien. Er dankte den Sicherheitskräften vor Ort.
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+++ 13.02.2025, 14:59 +++
Verdi-Chef nach mutmaßlichem Anschlag auf Demo schockiert
Die Gewerkschaft Verdi hat sich nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in München erschüttert gezeigt. "Wir sind zutiefst bestürzt und schockiert über den schwerwiegenden Vorfall während eines friedlichen Demonstrationszuges von Verdi-Kolleginnen und -Kollegen", sagte der Vorsitzende Frank Werneke. "Unsere Gedanken sind bei den unschuldigen Opfern und Verletzten sowie ihren Angehörigen."
Die bayerische Verdi-Landeschefin Luise Klemens sagte: "Dass friedlich demonstrierende Menschen, die für ihre berechtigten Interessen eintreten, Opfer einer Gewalttat werden, macht uns fassungslos."
Die für Freitag angekündigten Warnstreiks in anderen Teilen Bayerns werden stattfinden, wie Verdi weiter mitteilte. Man stehe im Austausch mit den Sicherheitsbehörden, um alle nötigen Vorkehrungen für die Sicherheit der Streikenden zu treffen. Derzeit gibt es bundesweit Warnstreiks und Kundgebungen zur aktuellen Tarifrunde im Öffentlichen Dienst.
+++ 13.02.2025, 14:48 +++
Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung
Außenministerin Annalena Baerbock warnt nach dem mutmaßlichen Anschlag von München in der Endphase des Wahlkampfes vor einer Spaltung der demokratischen Gesellschaft. Angesichts der Herausforderungen im Äußeren wie im Innern sei es umso wichtiger, "dass wir auch in unserem Land als Demokraten zusammenstehen. Dass wir uns nicht spalten lassen, weder von Rechtsextremisten noch von Islamisten, die unseren Rechtsstaat von innen herausfordern", sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Besuches in der französischen Hauptstadt Paris.
Baerbock ergänzte, es sei nun "das Allerwichtigste, dass die Schwerverletzten, dass die Verletzten hoffentlich schnellstmöglich wieder gesunden können".
+++ 13.02.2025, 14:41 +++
Fahrer soll mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben
Der Verdächtige des mutmaßlichen Anschlags von München soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der 24 Jahre alte Afghane einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der "Spiegel" hatte zuvor von mutmaßlich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen geschrieben.
Der Mann wurde nach der Fahrt in eine Gruppe von Demonstranten von der Polizei festgenommen. Zuvor hatten die Beamten in seine Richtung geschossen. Die Ermittlungen hat die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen.
+++ 13.02.2025, 14:18 +++
Faeser: Rechtsstaat muss "maximale Härte" zeigen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat nach dem mutmaßlichen Anschlag in München Härte gefordert. "Erneut ist der mutmaßliche Täter ein junger Mann aus Afghanistan", erklärte die SPD-Politikerin in Berlin. "Die Antwort kann nur sein: Der Rechtsstaat muss maximale Härte zeigen."
Die Bundesregierung habe die Gesetze zur Ausweisung von Gewalttätern und für mehr Abschiebungen "massiv verschärft", betonte Faeser. Jetzt müssten sie mit aller Konsequenz durchgesetzt werden. "Als einziger Staat in Europa schieben wir trotz der Taliban-Herrschaft wieder nach Afghanistan ab und werden das weiter tun."
Faeser erklärte: "Jetzt geht es darum, Leben zu retten und alle Hintergründe aufzuklären." Die Gedanken seien bei den Menschen, die durch den erschütternden mutmaßlichen Anschlag in München verletzt worden seien. "Wir hoffen und beten, dass die Verletzten und Schwerverletzten wieder gesund werden können. Den Einsatzkräften der Polizei danke ich für das schnelle und entschlossene Eingreifen, das noch Schlimmeres verhindert hat."
+++ 13.02.2025, 14:13 +++
Herrmann: Tatverdächtiger konnte nicht abgeschoben werden
Der junge Afghane, der in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, war nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein abgelehnter Asylbewerber. Der Mann sei als Asylbewerber ins Land gekommen, sein Asylantrag sei aber "wohl" abgelehnt worden. Gleichzeitig sei festgestellt worden, "dass er eben im Moment nicht abgeschoben werden kann und er deshalb sich weiter in unserem Land aufhalten durfte".
"Bislang haben wir die Erkenntnis, dass er mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen ist, nach gegenwärtigem Ermittlungsstand aber bislang keinerlei Gewalttätigkeit erkennbar war", sagte Herrmann weiter. All dies werde aber derzeit ständig weiter überprüft.
Herrmann kritisierte, dass bekanntermaßen seit Jahren - auch gegen seine langjährigen Forderungen - überhaupt nicht nach Afghanistan abgeschoben worden sei. Nur ein einziges Mal habe die Bundesregierung angeordnet, schwerste Straftäter abzuschieben. Ansonsten sei in Berlin bisher die Linie, dass nach Afghanistan nicht abgeschoben werden könne. Deshalb habe bei Tausenden von Afghanen mit abgelehntem Asylantrag bislang keine Abschiebung stattfinden können. Bei vielen seien die Anträge aber auch bewilligt worden.
Bayerns Innenminister Herrmann: Opfer "eher zufällig"
Der 24-jährige Afghane, der nach Polizeiangaben in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, hat sich nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wohl nicht gezielt diese Demonstration ausgesucht. "Im Moment gehen wir in der Tat davon aus, dass die Zielgruppe hier, dass die Opfer aus den Reihen dieser Verdi-Demonstration eher zufällig waren", sagte Herrmann. "Aber auch dem muss natürlich nachgegangen werden."
+++ 13.02.2025, 14:04+++
Kardinal Marx nach mutmaßlichem Anschlag tief betroffen
Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München hat sich Kardinal Reinhard Marx bestürzt gezeigt. "Ich bin schockiert und erschüttert über diesen schrecklichen Vorfall, bei dem Menschen im öffentlichen Raum Opfer von willkürlicher Gewalt wurden", teilte der Erzbischof von München und Freising mit.
Der evangelische Landesbischof Christian Kopp und weitere Vertreter der Landeskirche erklärten: "Wir beten für alle Verletzen und Schwerverletzten, dass sie wieder gesund werden. Wir danken von Herzen den Einsatzkräften, die sofort geholfen haben, und all den Menschen, die spontan Trost und Hilfe gaben. Als Kirche stehen wir an der Seite derer, die verletzt wurden und aller, die um ihre Angehörigen bangen."
Noch sei unbekannt, was die genauen Beweggründe des mutmaßlichen Täters waren, sagte Marx. "Ich bin in Gebeten bei den Opfern und Angehörigen und danke den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln.", fuhr Marx fort.
Die Vertreter der Landeskirche riefen zum Zusammenhalt "in diesen schweren Zeiten" auf. "In Momenten wie diesen spüren wir, wie kostbar und wie zerbrechlich unser friedliches Miteinander ist. Für diesen Frieden braucht es einen wirksamen Rechtsstaat und eine starke Demokratie."
+++ 13.02.2025, 14:02 +++
AfD-Chefin fordert "Migrationswende"
Nach dem mutmaßlichen Anschlag eines afghanischen Asylbewerbers in München bekräftigt die AfD ihre Forderung nach einer "Migrationswende" in Deutschland. "Soll das immer so weitergehen? Migrationswende jetzt!", schrieb die Vorsitzende der rechten Partei, Alice Weidel, auf X - und bekundete zugleich den Opfern ihre Anteilnahme.
Nach Polizeiangaben war der Mann mittags mit seinem Auto an einem Polizeiwagen vorbei in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren und hatte so mindestens 28 Menschen verletzt, einige davon schwer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach von einem mutmaßlichen Anschlag. Der junge Afghane war nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. Der 24 Jahre alte Asylbewerber sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.
Im Bundestagswahlkampf fordert die AfD, die "Massenzuwanderung" nach Deutschland umzukehren. Insbesondere unter aus Syrien und Afghanistan stammenden Menschen, in deren Herkunftsländern die Kampfhandlungen weitestgehend beendet seien, sehe man ein großes "Remigrations"-Pozential, das sogar von den Regierungen der jeweiligen Herkunftsländer ausdrücklich eingefordert werde, heißt es auf der Homepage.
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+++ 13.02.2025, 13:52 +++
DGB erschüttert über mutmaßlichen Anschlag auf Kundgebung
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Verdi-Kundgebung mit fast 30 Verletzten in München hat der DGB Bayern seine Fassungslosigkeit erklärt. "Wir sind tief erschüttert über den mutmaßlichen Anschlag auf unsere Kolleginnen und Kollegen in München", sagte der Landesvorsitzende Bernhard Stiedl in München. "Dass ein Fahrzeug gezielt in eine friedliche Verdi-Demonstration gesteuert wurde und dabei Streikende – darunter auch Kinder – teils lebensgefährlich verletzt wurden, macht uns fassungslos."
Die Münchner Kundgebung war Teil der bundesweiten Warnstreiks und Demonstrationen in der derzeitigen Tarifrunde des öffentlichen Diensts. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Täter ein 24 Jahre alter Afghane, der sein Auto in den Demonstrationszug steuerte. Die Hintergründe sind ungeklärt. "Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien", sagte Stiedl. "Unser Dank gilt den Rettungskräften, die schnell und entschlossen geholfen haben."
+++ 13.02.2025, 13:44 +++
Bayerns Justizminister: Extremismus-Experten ermitteln
Nach der Fahrt eines Autos in eine Gruppe von Demonstranten in München ermittelt die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft. Das sagte Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) in der Nähe des Tatorts.
+++ 13.02.2025, 13:23 +++
Habeck reagiert bestürzt
Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat bestürzt auf den mutmaßlichen Anschlag in München reagiert. Der Vizekanzler sprach auf der Plattform X von schrecklichen Nachrichten aus München. "Ich bin entsetzt angesichts dieser sinnlosen Tat." Wichtig sei, dass die Hintergründe jetzt schnell aufgeklärt werden.
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+++ 13.02.2025, 13:19 Uhr +++
Kliniken kümmern sich um Verletzte
Nach der Fahrt eines Autos in einen Demonstrationszug in München werden die Verletzten in mehreren Krankenhäusern versorgt. Am LMU Klinikum an den Standtorten Großhadern und Innenstadt des Universitätsklinikums werden Verletzte behandelt, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Auch das Haunersche Kinderspital der LMU ist demnach eingebunden. Unter den Verletzten sollen auch Kinder sein.
Auch am Rotkreuzklinikum München wurden Verletzte versorgt. Bei der München Klinik hieß es, die Notfallzentren an den unterschiedlichen Standorten seien einsatzbereit.
+++ 13.02.2025, 13:15 Uhr +++
Söder geht von Anschlag aus
Nach der Fahrt eines Autos in eine Demonstration in München geht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von einem "mutmaßlichen Anschlag" aus. "Es handelt sich wohl mutmaßlich um einen Anschlag", sagte Söder am Mittag am Ort. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan. Mindestens 28 Menschen wurden demnach verletzt, einige von ihnen schwer.
Der Tatverdächtige wurde gefasst. Bei der Festnahme habe die Polizei auch geschossen, sagte ein Sprecher. Demnach war der Verdächtige kurz zuvor mit dem Auto von hinten in einen Demonstrationsaufzug hineingefahren.
"Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert", sagte Söder am Ort des Geschehens in der Innenstadt. Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, betonte Söder. "Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen (...), sondern müssen auch tatsächlich etwas ändern." Laut Söder ist derzeit von einem mutmaßlichen Anschlag auszugehen.
+++ 13.02.2025, 13:06 Uhr +++
Herrmann: Mutmaßlicher Täter von München war polizeibekannt
Der junge Mann, der in München mit seinem Auto in einen Demonstrationszug gefahren sein soll, war nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. Der 24 Jahre alte Asylbewerber aus Afghanistan sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.
+++ 13.02.2025, 13:00 Uhr +++
Söder: Mutmaßlicher Anschlag muss Folgen haben
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat nach dem mutmaßlichen Anschlag in München Konsequenzen angekündigt. "Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert", sagte Söder am Ort des Geschehens in der Innenstadt.
Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, betonte Söder. "Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen (...), sondern müssen auch tatsächlich etwas ändern." Laut Söder ist derzeit von einem mutmaßlichen Anschlag auszugehen.
+++ 13.02.2025, 12:54 Uhr +++
Mindestens 28 Verletzte bei Fahrt in Menschengruppe
Laut Polizei sind mindestens 28 Menschen verletzt worden. Der Fahrer des Wagens sei hinter der Gruppe und einem Polizeiauto gefahren, habe dieses überholt, beschleunigt und sei in das Ende der Gruppe gefahren, sagte ein Polizeisprecher.
Bei dem Fahrer handelte es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Afghanen. Polizisten hätten einen Schuss auf seinen Wagen abgegeben, um ihn zu stoppen. Er sei später gesichert worden.
+++ 13.02.2025, 12:22 Uhr +++
Söder will Unglücksort besuchen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wollen sich vor Ort in München über den Großeinsatz informieren. Das teilte das Ministerium mit. Die Politiker wurden gegen 12.30 Uhr am Stiglmaierplatz erwartet. Dort war ein Auto in eine Gruppe gefahren, mindestens 20 Menschen wurden verletzt, einige davon sehr schwer.
+++ 13.02.2025, 12:19 Uhr +++
Verdi: Keine Information über verletzte Demo-Teilnehmer
Bisher gebe es aber keine Informationen, ob Teilnehmende verletzt worden seien, sagte der Sprecher von Verdi Bayern, Nils Schmidbauer.
"Wir wissen es noch nicht. Aber es ist möglich, dass auch Teilnehmer unter den Verletzten sind", sagte Schmidbauer. "Wir sind zuerst einmal bei den Opfern und den Angehörigen." Die Demonstration, an der mehrere hundert bis tausend Menschen teilnahmen, sei abgebrochen worden. Die Kundgebung auf dem Königsplatz wurde abgesagt.
+++ 13.02.2025, 12:16 Uhr +++
Keine Hinweise auf weitere Beteiligte
Die Polizei hat bisher keine Hinweise auf weitere Menschen, die am Vorfall beteiligt gewesen sein könnten. Das sagte ein Polizeisprecher mit Blick auf entsprechende Beiträge in sozialen Medien. Der Fahrer des Fahrzeugs selbst sei von der Polizei gesichert worden.
+++ 13.02.2025, 11:49 Uhr +++
Was wir wissen
Der Ablauf:
Ein Mann fährt gegen 10.30 Uhr am Münchner Stiglmaierplatz mit einem Auto in eine Gruppe von mehreren Menschen. Zum Zeitpunkt des Vorfalls findet dort laut Polizei eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt.
Die Verletzten:
Mindestens 20 Menschen wurden nach ersten Angaben der Feuerwehr verletzt. Darunter seien auch Schwer- und Schwerstverletzte. Lebensgefahr sei bei einigen Menschen nicht auszuschließen. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) teilte mit, es seien auch Kinder unter den Verletzten.
Der Einsatzort:
Der Einsatzort: Der Stiglmaierplatz liegt in der Münchner Maxvorstadt. Auch einige Straßen vom Stiglmaierplatz entfernt stehen am Vormittag mehrere Rettungswagen.
Der Verdächtige:
Der Verdächtige: Der Fahrer wurde laut Polizei festgenommen. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus, sagte ein Sprecher.
Was wir nicht wissen
Die Hintergründe:
Die Hintergründe waren nach Angaben von Polizeisprecher Thomas Schelshorn zunächst unklar - ebenso, ob das Auto absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde. Der Fahrer wurde festgehalten. "Im Moment geht keine weitere Gefahr von ihm aus", sagte Schelshorn. "Wir haben keinen Anlass zur Annahme, dass eine Gefahr für die Bevölkerung besteht."
Die Demonstration:
Ob der Vorfall in Zusammenhang mit der Demonstration steht, ist nicht geklärt. Unklar ist laut Polizei etwa auch, ob Demonstranten unter den Verletzten sind.
+++ 13.02.2025, 11:40 Uhr +++
Mindestens 20 Menschen verletzt
Bei der Fahrt eines Fahrzeugs in eine Menschengruppe in München sind laut Feuerwehr mindestens 20 Menschen verletzt worden. Darunter sei auch eine "unbestimmte Zahl" Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München. Lebensgefahr sei bei einigen der Verletzten bislang nicht auszuschließen.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. "Ich bin tief erschüttert", sagte Reiter. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten".
Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10.30 Uhr eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Ob Demonstranten unter den Verletzten waren, war zunächst unklar. Auch einige Straßen vom Stiglmaierplatz entfernt standen mehrere Rettungswagen.
+++ 13.02.2025, 11:06 Uhr +++
Polizei München äußert sich auf "X"
In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. "Wir sind aktuell mit starken Kräften vor Ort", sagte ein Polizeisprecher.
Laut der Polizei München konnte der Fahrzeugführer vor Ort gesichert werden. Von ihm gehe derzeit keine weitere Gefahr aus.
Rund um die Einsatzörtlichkeit komme es zu Verkehrsbehinderungen. "Umfahren Sie den Bereich weiträumig, damit die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können", teilt die Polizei München auf X mit.
Externer Inhalt
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Polizei München auf "X"