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Pflege im Freistaat

Pflegebedürftige in Bayern: Viele lassen sich Geld entgehen

  • Veröffentlicht: 20.02.2025
  • 13:51 Uhr
  • Elena Dersch
Eine Frau hält eine Geldbörse mit Banknoten in der Hand.
Eine Frau hält eine Geldbörse mit Banknoten in der Hand.© Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Pflegende Angehörige sind oft gehörig unter Druck. Damit die Betroffenen sie entlasten können, stehen ihnen monatlich 131 Euro zu. Doch überraschend wenige nehmen das Geld in Anspruch.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Pflegebedürftige in Bayern haben monatlich einen Anspruch auf Hilfeleistungen.

  • Das monatliche Budget von 131 Euro wird aktuell von wenigen Betroffenen wahrgenommen.

  • Mit den Betreuungs- und Hilfsleistungen können pflegende Angehörige entlastet werden.

Inhalt

  • Hilfeleistungen bei Pflege zuhause
  • 630.000 Pflegebedürftige im Freistaat
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Hilfeleistungen bei Pflege zuhause

Die meisten der Pflegebedürftigen, die in Bayern von Angehörigen gepflegt werden, lassen sich nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) bares Geld entgehen. Nur 36 Prozent der bei der Kasse versicherten Berechtigten aus dem Freistaat nahmen im vergangenen Jahr die sogenannten Entlastungsleistungen in Anspruch.

Dies ist ein monatliches Budget von derzeit 131 Euro, das allen Pflegebedürftigen mit einem Pflegegrad zusteht, die Zuhause gepflegt werden. Sie können damit Betreuungs- und Hilfsleistungen bezahlen, die ihre pflegenden Angehörigen entlasten.

Bundesweit ist Bayern den Angaben zufolge das Schlusslicht, was die Auszahlung der Entlastungsleistungen anbelangt. Aber auch im Rest Deutschlands wird der Betrag eher selten in Anspruch genommen: Die höchste Quote gab es 2024 in Sachsen mit fast 55 Prozent. Die TK ist die bundesweit größte gesetzliche Krankenkasse, ihre Daten gelten daher als repräsentativ.

630.000 Pflegebedürftige im Freistaat

Dem Bayerischen Landesamt für Statistik zufolge erhalten laut TK derzeit mehr als 630.000 Menschen im Freistaat Leistungen aus Pflegeversicherung. "Da acht von zehn Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden, tragen vor allem die Angehörigen den größten Anteil der Belastung", sagte TK-Landesleiter Christian Bredl. Mit den Entlastungsleistungen könnten etwa Haushaltshilfen, Alltagsbegleiter, Angebote in Betreuungsgruppen oder eine Tagesbetreuung in Privathaushalten bezahlt werden.

Damit das Geld bei den betroffenen Familien auch ankommt, fordert Bredl, bürokratische Hürden zu reduzieren und die Entlastungsleistungen nicht monatlich, sondern jährlich auszuzahlen.

Ein anderer Vorschlag kommt von Barmer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer: Statt einer durch ein zinsloses Darlehen finanzierten Familienpflegezeit fordert er eine steuerfinanzierte Pflegezeit, die Pflegende analog zur Elternzeit für einen begrenzten Zeitraum abhängig vom Einkommen finanziell unterstützt.

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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