Durchsuchungen in München
Razzia gegen Mafia: Vier Verdächtige in München festgenommen
- Veröffentlicht: 03.05.2023
- 17:44 Uhr
Die italienische 'Ndrangheta gehört zu den mächtigsten Mafia-Organisationen der Welt. Drogenhandel, Waffenhandel und Geldwäsche gehören zu den Straftaten der Gruppierung. Im Rahmen einer europaweiten Großrazzia haben die Ermittelnden in mehreren Ländern zuschlagen können - auch in Bayern.
Das Wichtigste in Kürze
'Ndrangheta gilt als die gefährlichste italienische Mafia-Organisation.
Bei einer europaweiten Großrazzia sind in München vier Männer festgenommen worden.
Mehr als 130 Beamte durchsuchten zehn Wohnungen und Geschäftsräume der Landeshauptstadt.
Vier Festnahmen in München
Am Mittwochmorgen haben bayerische Polizeikräfte vier Männer festgenommen. Zehn Wohnungen und Geschäftsräume in der Stadt und dem Landkreis München sind von mehr als 130 Polizistinnen und Polizisten durchsucht worden, unter ihnen einige Spezialeinheiten. Auch drei Betriebe zur Fahrzeugpflege sind im Rahmen des Großeinsatzes inspiziert worden. Gegen die vier Verdächtigen wurden italienische EU-Haftbefehle erlassen. Laut Angaben einer Sprecherin des Landeskriminalamts (LKA) hätten die mutmaßlichen Mafia-Mitglieder bei ihrer Festnahme keinen Widerstand geleistet.
Bei den Durchsuchungen sind Drogen, einige Datenträger sowie mehrere Kilogramm Marihuana sichergestellt worden.
Was genau ist die 'Ndrangheta?
Seit drei Jahren ermitteln deutsche, belgische und italienische Behörden in Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden Eurojust und Europol im Rahmen der Operation "Eureka" gegen die 'Ndrangheta. "Eureka" ist eines der größten und bedeutendsten Verfahren gegen die organisierte Kriminalität in Italien.
Die Wurzeln der 'Ndrangheta liegen im italienischen Kalabrien, allerdings ist sie ebenfalls in Deutschland aktiv. Der Organisation werden Drogenhandel, Geldwäsche, Waffenhandel sowie Korruption, Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes ist sie derzeit die "relevanteste Mafia-Gruppierung" mit einer dominanten Stellung auf dem europäischen Kokainmarkt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
Bayern als Rückzugsort
In Bayern tritt die Organisation laut Innenminister Joachim Herrmann vor allem mit dem Ziel der Geldwäsche auf. Einige Mafiosi, die sich in Italien der Strafverfolgung entziehen wollen, nutzen den Freistaat als Rückzugsort. Betroffen seien vor allem die Großräume München, Nürnberg und Augsburg.
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- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa