Landwirtschaft in Bayern
Weinlese 2024 in Franken beginnt: Welche Ernte erwartet?
- Aktualisiert: 12.09.2024
- 15:46 Uhr
- Lasse Wildner
Video: Redakteur Peter Johannsen
Ein Glas fränkischer Wein aus dem Bocksbeutel - das ist für viele ein Sommergefühl. Auch wenn der Sommer fast vorbei ist, beginnt für die Winzer jetzt die meiste Arbeit. Am Donnerstag hat heute offiziell die Weinlese in Franken begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
In Franken beginnt heute die Weinlese.
Innenstaatssekretär Sandro Kirchner erntete symbolisch den ersten Rebstock per Hand.
Trotz der ungünstigen Witterung im vergangenen Jahr erwartet der Verband der Weinbauern eine gute Lese.
Die Weinlese beginnt
Bis die Trauben als Wein im Bocksbeutel landen, müssen sich die Fans noch ein paar Monate gedulden - aber erntereif sind viele mittlerweile: In Franken beginnt die Hauptweinlese. Den offiziellen Startschuss gab Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) und schnitt die ersten Reben händisch von den Stöcken. Ob per Hand oder Maschine - in den nächsten Wochen wird nun der Großteil der Trauben geerntet und im Keller veredelt. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte den alljährlichen Termin krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen.
Verband erwartet gute Qualität
Hinsichtlich der Qualität von Silvaner, Müller-Thurgau und Co rechnet der Fränkische Weinbauverband mit einem hochwertigen Jahrgang. "Unsere fränkischen Winzer haben im arbeitsreichen Weinjahr sehr gut auf die Wettereinflüsse reagiert", sagte Frankens Weinbaupräsident Artur Steinmann. Es habe ausreichend geregnet, und die derzeit kühleren Temperaturen nachts begünstigten die Aromareife.
Einige Winzer ernteten bereits früher
In Franken gibt es etwa 2.900 Winzerfamilien. Einige haben bereits in den vergangenen Wochen die ersten Trauben von Sorten wie Ortega und Müller-Thurgau für den Federweißer geerntet. Nun geht es an Silvaner, Riesling und Bacchus für die lagerfähigen Weine.
Franken ist mit 98 Prozent der rund 6.300 Hektar Anbaufläche das wichtigste Weinanbaugebiet in Bayern. Insgesamt werden jährlich etwa 400.000 Hektoliter Wein zwischen Aschaffenburg und Bamberg erzeugt.
Die Witterung machte den Winzern zu schaffen
2024 war für die Winzer ein sehr arbeitsintensives Jahr. Viele beklagten im Frühjahr Frostschäden, dazu kam später besonders viel Regen. Der sorgte für starkes Rebenwachstum, die Winzer mussten häufiger Laub schneiden als in anderen Jahren. Es drohten Pilzerkrankungen wie der Falsche Mehltau (Peronospora).
Frankenwein wird vielfach in Bocksbeutel abgefüllt. Dafür gelten strenge Kriterien: eine bestimmte Punktzahl bei der amtlichen Qualitätsweinprüfung und ein Mindest-Mostgewicht von 72 Grad Oechsle.
Künftig wird es auf den Weinflaschen neue Informationen für die Verbraucher geben: Kalorien, Fett, Zucker - die neuen Nährwert-Etiketten gelten für den Jahrgang 2024. Hintergrund ist eine EU-Rechtsänderung, die die Nährwert-Angaben auch beim Wein vorsieht.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa