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Wirtschaft in Bayern

Wirtschaft in Bayern: Ist Wirtschaftsstandort Deutschland Risiko?

  • Veröffentlicht: 07.08.2024
  • 18:08 Uhr
  • Lasse Wildner
Hinter einer regennassen Scheibe sind Baukräne unter dichten Wolken zu sehen.
Hinter einer regennassen Scheibe sind Baukräne unter dichten Wolken zu sehen.© Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Immer mehr bayerische Unternehmen wandern mit ihrer Produktion aus Deutschland ab. Viele Firmen sehen den Standort als Risiko für ihre Geschäfte. Das geht aus einer neuen Umfrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hervor.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft stellt eine neue Risikoumfrage vor.

  • Demnach sehen viele Unternehmen den Standort Deutschland als Risiko an.

  • Die größten Risiken sehen die Unternehmen im Fachkräftemangel und den Kostensteigerungen bei Energie, Beschaffung und Personal.

Inhalt

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Neue Risikoumfrage bei bayerischen Unternehmen

An erster Stelle der Risikoumfrage der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) steht der Fachkräftemangel, gefolgt von strukturellen Kostensteigerungen, seien es Energie-, Beschaffungskosten- oder Personalkosten.

Auf Platz drei steht die Cyberkriminalität, auf dem vierten Rang die Standortbedingungen in Deutschland - zu dieser Kategorie zählen etwa Infrastruktur, Steuersystem und Regulierung.

Sorge wegen Fachkräftemangel

Die vbw lässt seit 2019 jährlich die Einschätzung der Unternehmen zu 17 möglichen Risikofaktoren abfragen. In diesem Jahr befragte das arbeitgebernahe Wirtschaftsforschungsinstitut IW Köln 300 bayerische Unternehmen aus Industrie und Dienstleistungssektor.

Da auch Fachkräftemangel und Kostensteigerungen in Teilen mit den heimischen Rahmenbedingungen in Zusammenhang stehen, werten die Autoren die Ergebnisse vor allem für die Aussichten der Industrie als "alarmierend". "Die Verunsicherung der Unternehmen steigt", heißt es in dem Papier.

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Unternehmen schätzen Risiko höher ein

Insgesamt empfinden die Unternehmen die Lage laut Umfrage als zunehmend unerfreulich. Seit der ersten Umfrage 2019 sehen die befragten Manager etliche Risiken verschärft. Dazu zählt zwar nicht der Fachkräftemangel, den vor fünf Jahren fast zwei Drittel der Unternehmen als großes Risiko bewerteten; in der diesjährigen Neuauflage der Umfrage waren es noch 47 Prozent.

Doch heute sehen im Vergleich zur Umfrage vor fünf Jahren demnach fast doppelt so viele Firmen die strukturellen Kostensteigerungen, Cyberkriminalität und Standortbedingungen als große Risiken. In diesen drei Feldern sind es mittlerweile jeweils um die 40 Prozent.

Abwanderung ist die Folge

In der Folge überlegen demnach nicht wenige Unternehmen über eine Verlagerung ins Ausland, laut Umfrage ist es gut jedes siebte der Unternehmen mit starkem internationalem Geschäft. Das waren im Saldo zwar weniger als im Vorjahr, doch in der Industrie ist dieser Anteil demnach um über ein Drittel gestiegen. "Beunruhigend ist vor allem der Trend im verarbeitenden Gewerbe", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Wenn wir nicht umgehend die Notbremse ziehen, nimmt unser Standort irreparablen Schaden."

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  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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