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Max Raabe und ein "Sommer", der nie zu Ende gehen will

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© Deutsche Grammophon / Gregor Hohenberg

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschlands poetischster und am besten gekleideter Showman, Chansonier und Bariton-Sänger Max Raabe besingt auf seiner neuen Single den Sommer und fragt ab Mitte Oktober auf seinem neuen Album "Wer hat hier schlechte Laune"?

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Die Fliege sitzt, der Anzug auch und das lässige Grinsen erst recht: Max Raabe ist auf seiner neuen Single "Der Sommer" und im Video dazu wieder der Charme in Person. "Der Sommer wollte nie zu Ende" gehen, singt Raabe gleich im ersten Satz mit seiner sanften Bariton-Stimme, radelt dabei durch eine Allee und schlendert am Ende gar Seite an Seite mit einem Zebra durch die Stadt. Die leichte, beschwingte, auf Streicher und eine akustische Gitarre setzende Ballade ist genau das, was man in diesen eher schweren Zeiten gebraucht hat. Vor allem die Wehmut in Raabes Stimme, mit der er eine leichte Sommerliebe besingt, streichelt einem das Herz.

Das Lied ist außerdem der Vorbote eines neuen Albums, das Mitte Oktober erscheinen wird. 14 Songs werden drauf sein und Max Raabe hat wieder einige vertraute Kreative um sich versammelt. Annette Humpe, Christoph Israel, Peter Plate, Ulf Leo Sommer, Joshua Lange und Achim Hagemann. Mit Annette Humpe hat Max Raabe unter anderem "Ein Tag wie Gold" geschrieben. Der gewaltige Big-Band-Song ist außerdem das Titelstück der vierten Staffel von "Babylon Berlin". Während hier das Palast Orchester noch einmal richtig aus sich heraus geht, zeigt es in den anderen Stücken seine Vielseitigkeit – was auch die Leichtigkeit von "Der Sommer" beweist.

Der Popkritiker, Buchautor und Musikjournalist Jens Balzer schreibt über das – übrigens grandios betitelte – Album "Wer hat hier schechte Laune": "Mit diesem Album schließt Max Raabe an seine letzten Produktionen an und geht noch einen Schritt weiter. Er wahrt die lieb gewonnene Ästhetik der Weimarer Republik, die große Ausdruckskunst ihrer Sänger, an denen sein Bariton immer noch ebenso geschult ist wie sein feiner, menschenfreundlicher Humor. Aber stärker denn je übersetzt er seine künstlerischen Prägungen in moderne musikalische Formen. Die sacht geflochtene instrumentale Schleife in 'Es wird wieder gut' könnte auch aus einer Trip-Hop-Produktion stammen. Zum ersten Mal ruhen einige der neuen Lieder auf einem Fundament aus elektronischen Rhythmen."