Gemeinsam mehr bewegen: So kannst du dich ehrenamtlich engagieren

Solidarität sollte immer wichtig sein, jetzt gerade ist sie es mehr denn je. Du bist auf der Suche nach einem Ehrenamt? In diesem Artikel zeigen wir dir verschiedene Möglichkeiten, dich ehrenamtlich zu engagieren und Gutes zu tun. Ob im Altenheim, als Hilfe bei der Tafel oder im Frauenhaus: Lasst euch inspirieren und haltet zusammen.

Was ist Ehrenamt?

Ehrenamt spielt eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft, da es dazu beiträgt, den Bedürfnissen der Gemeinschaft gerecht zu werden und das Gemeinwohl zu fördern. "Ehrenamt" bezieht sich auf die freiwillige Arbeit, die eine Person für eine Organisation oder eine Gemeinschaft leistet, ohne dafür entlohnt zu werden. Es ist der Wunsch, anderen zu helfen oder etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun. Ehrenamtliche können wertvolle Erfahrungen sammeln, neue Fähigkeiten erwerben und ihre Karrierechancen verbessern. Gleichzeitig können sie dazu beitragen, soziale Probleme zu lösen, die Lebensqualität in der Gemeinschaft zu verbessern und positive Veränderungen zu bewirken.

Was ist der Unterschied zwischen Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und sozialem Engagement?

Ehrenamt bezieht sich auf die Arbeit, die eine Person ohne Entlohnung für eine Organisation oder Gemeinschaft leistet. Ehrenamtliche Arbeit basiert auf der freiwilligen Teilnahme und dem Wunsch, anderen zu helfen oder etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun.

Freiwilligenarbeit bezieht sich auf die Arbeit, die eine Person freiwillig leistet, ohne dafür entlohnt zu werden. Es kann sich um Arbeit in einer gemeinnützigen Organisation oder einer öffentlichen Einrichtung handeln, aber auch um Arbeit in einer privaten Einrichtung, bei einem Event oder bei einer persönlichen Hilfeleistung. Freiwilligenarbeit kann eine formelle Struktur haben und in einem festgelegten Zeitrahmen stattfinden, oder informell und spontan sein.

Soziales Engagement bezieht sich auf das Bestreben einer Person, sich aktiv an sozialen Themen zu beteiligen und positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Soziales Engagement kann durch Freiwilligenarbeit oder ehrenamtliche Arbeit ausgeübt werden, kann jedoch auch andere Formen annehmen, wie zum Beispiel die Unterstützung von Kampagnen oder das Bewusstsein für soziale Themen durch persönliches Handeln.

Obwohl es Unterschiede zwischen Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und sozialem Engagement gibt, gibt es auch viele Gemeinsamkeiten. Alle drei Konzepte beziehen sich auf das Bestreben, anderen zu helfen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten.

Warum ist es so wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren?

Es gibt viele Gründe, warum es wichtig ist, sich ehrenamtlich zu engagieren. Egal, ob man sich für eine bestimmte Sache engagiert oder einfach nur etwas zurückgeben möchte, das ehrenamtliche Engagement ist eine großartige Möglichkeit, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben und dabei auch persönlich zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.

1. Gesellschaftlicher Beitrag: Ehrenamtliche leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft, indem sie sich für gemeinnützige Organisationen und Projekte engagieren. Ohne das Engagement von Ehrenamtlichen wären viele gemeinnützige Organisationen nicht in der Lage, ihre Arbeit zu tun und die Bedürfnisse der Gemeinschaft zu erfüllen.
2. Persönliche Entwicklung: Ehrenamtliche haben die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen und ihre bestehenden Fähigkeiten zu verbessern. Sie können auch wertvolle Erfahrungen sammeln, die ihnen in ihrem beruflichen und persönlichen Leben von Nutzen sein können. Außerdem haben sie die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen und ihr Netzwerk zu erweitern.
3. Soziale Verantwortung: Ehrenamtliches Engagement zeigt ein hohes Maß an sozialer Verantwortung und Engagement für die Gemeinschaft. Indem man sich ehrenamtlich engagiert, trägt man dazu bei, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaft erfüllt werden und dass die Gesellschaft als Ganzes prosperiert.
4. Persönliche Erfüllung: Ehrenamtliche Arbeit kann ein hohes Maß an persönlicher Erfüllung bringen. Wenn man anderen hilft, kann man ein Gefühl der Zufriedenheit und des Stolzes erfahren, das man auf andere Weise nicht erreichen kann. Dies kann auch das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden verbessern.
5. Positive Veränderungen: Ehrenamtliche haben die Möglichkeit, positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen und soziale Probleme zu lösen. Indem man sich für eine Sache einsetzt, kann man dazu beitragen, dass sich Dinge zum Besseren verändern und dass die Gesellschaft als Ganzes davon profitiert.

Das passende Ehrenamt finden

Wenn du dich ehrenamtlich engagieren möchtest, solltest du dir zunächst überlegen, welche Interessen und Fähigkeiten du hast. Finde heraus, welche Organisationen oder Initiativen in deiner Nähe existieren und welche Hilfe sie benötigen. Nimm Kontakt auf und bespreche, wie du helfen kannst. Denke daran, dass ehrenamtliches Engagement eine großartige Möglichkeit ist, um etwas Gutes zu tun und gleichzeitig neue Erfahrungen und Fähigkeiten zu sammeln.

1. Gemeinnützige Organisationen: Es gibt viele gemeinnützige Organisationen, die auf Freiwillige angewiesen sind, um ihre Mission zu erfüllen. Überlege dir, welche Organisationen dir am Herzen liegen und welche Ziele du unterstützen möchtest. Ob es um Umweltschutz, Tierschutz oder Menschenrechte geht, es gibt immer eine Organisation, die deine Hilfe benötigt.
2. Schulen und Bildungseinrichtungen: Schulen und Bildungseinrichtungen können ebenfalls von Freiwilligen profitieren. Du kannst dich als Tutor:in oder Mentor:in engagieren, um Schüler:innen zu unterstützen und ihnen beim Lernen zu helfen. Oder du kannst bei außerschulischen Aktivitäten wie Sportteams oder Kunstprojekten mitwirken.
3. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen: Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind auch immer auf der Suche nach Freiwilligen, um Patient:innen und Bewohner:innen zu unterstützen. Du kannst dich als Besucher:in oder Begleiter:in engagieren und den Menschen in diesen Einrichtungen Gesellschaft leisten.
4. Kirchen und religiöse Einrichtungen: Wenn du Mitglied einer Kirche oder einer religiösen Einrichtung bist, gibt es oft viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Du kannst in der Gemeindearbeit mitwirken oder bei der Organisation von Veranstaltungen helfen.
5. Lokale Initiativen: Es gibt oft lokale Initiativen, die von Freiwilligen organisiert werden. Überlege dir, welche Probleme in deiner Gemeinde existieren und welche Initiativen darauf aufmerksam machen oder sie lösen könnten. Vielleicht möchtest du dich bei einem Obdachlosenheim oder einer Tafel engagieren, um Bedürftigen zu helfen.

Auch wenn man nichts spenden kann, gibt es Engagement, das wir alle zeigen können, indem wir aufmerksam sind. Achte auf die Menschen in deinem Umfeld, sei für deine Nachbar:innen und deren Kinder da. Für Betroffene kann das Gefühl schon wertvoll sein, dass jemand da ist, hinschaut, mithört und hilft.

Übersicht: Ein erster Einblick in Ehrenämter

Rund 30 Millionen Menschen engagieren sich freiwillig und ehrenamtlich in Deutschland. Daneben gibt es unzählige Privat-Initiativen, Organisationen und Engagements von Unternehmen, die helfen. Menschlichkeit rückt wieder stärker in den Mittelpunkt. Im Folgenden haben wir dir einige Organisationen mit Link zur Website aufgelistet. Alternativ kannst du dich auch nach Einrichtungen in deiner Umgebung umhören. Es wird immer und überall Hilfe benötigt.

• Aelius Förderwerk e. V. - Sagithjan Surendra hat bereits im Alter von 19 Jahren das Aelius Förderwerk gegründet. Damit setzt er sich für faire Bildungschancen ein. Der Verein unterstützt sozial oder finanziell benachteiligte junge Menschen mit Workshops, Mentoring-Programmen und Beratungsangeboten dabei, selbstbestimmt ihren Bildungs- und Lebensweg zu gestalten. Die Säulen von Aelius sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die oft selbst einen hürdenreichen Bildungsweg hinter sich haben und heute als Mentor:innen ihre Erfahrungen teilen.
• Barber Angels Brotherhood e. V. - Die Barber Angels sind eine Friseur-Vereinigung, sie nennen sich "Friseure mit Herz" und erinnern organisatorisch und optisch an einen Rockerklub. Doch Motorräder gibt es keine: Die Barber Angels schneiden verarmten Menschen und Obdachlosen gratis die Haare. So zeigen sie den Menschen ohne Obdach Wertschätzung und geben ihnen ihre Würde zurück. Sie werden behandelt wie alle anderen Kunden, die einfach zum Friseur gehen. Für die Betroffenen ein tolles Erlebnis und ein Gefühl von Normalität, das viele von ihnen schon lange nicht mehr hatten.
• Bundesverband zur Begleitung von Familien vorgeburtlich erkrankter Kinder e. V. - Dieser Verein wurde von Eltern gegründet, deren Kinder vorgeburtlich erkrankt waren. Mit ihren Erfahrungen unterstützen sie andere betroffene Eltern in dieser schwierigen Situation – mit Infos über Therapien, Ärztinnen und Ärzte, psychologische Unterstützung oder einfach mit Gesprächen. Die Nachricht, ein krankes Kind zu bekommen, schockiert viele Eltern. Manche entscheiden sich zu einem späten Schwangerschaftsabbruch. Der Verein hat vielen Eltern Hoffnung gegeben, sodass sie sich für ihr Kind entschieden haben.
• Die Arche "Kinderstiftung Christliches Kinder- und Jugendwerk" - Die Arche engagiert sich besonders für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Begonnen hat die Arbeit 1995 in Berlin auf Initiative von Pastor Bernd Siggelkow. Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien finden hier mittlerweile einen Ort der Geborgenheit und werden dabei unterstützt, die deutsche Sprache zu lernen und sich auf die Schule vorzubereiten.
• Die Tafel Deutschland e. V. - Über 960 Tafeln, eine Mission: Lebensmittel retten und von Armut betroffenen Menschen helfen. Mit 60.000 Helferinnen und Helfern sind die Tafeln eine der größten sozial-ökologischen Bewegungen in Deutschland. Pro Jahr retten sie rund 265.000 Tonnen Lebensmittel und geben sie an etwa zwei Millionen Menschen in Armut weiter, die sich eine ausgewogene Ernährung nicht leisten können.
• DLRG e. V. Strömungsretter - Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) ist mit über 1.700.000 Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Seit 2006 gibt es bei der DLRG die Einsatzkomponente der Strömungsretter (SR). Die DLRG-Strömungsretter – als spezialisierte Wasserretter für fließende Gewässer und Überschwemmungsgebiete – stellen im Verbund der Einsatzkräfte eine wertvolle Ergänzung dar. Sie werden unter anderem im Einsatz einer SEG (Schnelleinsatzgruppe, z. B. für Rettung und Suche an Kleinflüssen), als Absicherung an Wildwasserstrecken bis hin zu seilgestützten Evakuierungen im Hochwasser eingesetzt. Sie können als separate Fachgruppen, als Teile einer SEG oder Teilkomponenten eines Wasserrettungszugs alarmiert werden.
• Essen für alle (EfA) - Ziel von EfA ist es, alle Lebensmittel vor der Mülltonne zu bewahren und möglichst viel Gutes damit zu tun. Aber EfA ist weit mehr als nur ein Lebensmittelretter. Denn zusätzlich zur Lebensmittelrettung, -verteilung und -verwertung kümmert sich der gemeinnützige Verein Essen für Alle (EfA) um Aufklärung über Lebensmittelverschwendung und um Koch-Workshops zum Beispiel an Schulen.
• Lebenshilfe - Die Lebenshilfe ist ein Selbsthilfeverband für Menschen mit geistiger Behinderung. Gleichberechtigung und Barrierefreiheit – das sind die Ziele seit 1958. Menschen mit Behinderungen werden durch alle Lebensphasen begleitet, von der Geburt bis ins hohe Alter.
• LichtBlick Seniorenhilfe e. V. - Alte Menschen sind oft einsam. Sie finden in unserer Gesellschaft nicht statt, sie werden abgeschoben, nicht gebraucht – so empfinden viele Senioren ihr Dasein. Ihre Tage fühlen sich oft unendlich lang und leer an. Um ihnen eine Perspektive zu geben, kümmern sich die ehrenamtlichen Helfer:innen der Seniorenhilfe Lichtblick um die alten Menschen, besuchen sie zu Hause oder unternehmen etwas mit ihnen. Das Wichtigste ist die Zeit, die den Senioren so geschenkt wird.
• Münchner Aids-Hilfe e. V. - Aids ist immer noch ein Tabu. Zum Thema Aids verbreiten sich selbst im Jahr 2021 noch Mythen und Fehlinformationen. HIV-positive Menschen fühlen sich deshalb oftmals stigmatisiert. Ihnen wird gesellschaftlich kein Mitleid zuteil und viele von ihnen werden diskriminiert. Die Münchner Aids-Hilfe ist Anlaufstelle für diese Menschen und ein großer Halt in der Verzweiflung. Denn wie alle anderen Menschen möchten auch Aidskranke ein ganz normales Leben führen.
• Straßenkinder e. V. - Auf Deutschlands Straßen leben circa 6500 Kinder und Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren ohne Dach über dem Kopf, ohne festes Zuhause. Für die jungen Menschen ist dieses Leben besonders hart und gefährlich. In ihrem jungen Leben haben sie wenig Liebe, Anerkennung und Zuneigung erfahren. Hier hilft Straßenkinder e. V. mit ehrenamtlichen Helfer:innen und verteilt Essen und Trinken, warme Kleidung – und hat vor allem immer ein Ohr für die Jugendlichen.
• Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e. V. - Terres des Femmes setzt sich international für Frauen ein und ist die größte Frauenrechtsorganisation Deutschlands. Die Themen umfassen die ganze Bandbreite von weiblicher Genitalverstümmelung, häuslicher und sexualisierter Gewalt, Frauenhandel und Prostitution, Ehrenmorden und Zwangsheirat bis zu frauenfeindlicher Werbung. Die Berliner Frauen treffen sich jeden Monat – und sie organisieren Infostände, Filmabende, Podiumsdiskussionen, Kleidertausch-Partys und weitere Aktionen in Berlin, um über die Benachteiligung von Frauen aufzuklären und Frauen und Mädchen ein freies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
• Tiertafel München e. V. - Ohne die Tiertafel München könnten Menschen in finanzieller Not – etwa Hartz-IV-Empfänger:innen, Armutsrentner:innen – ihr über alles geliebtes Tier und ihre zum Teil einzige Lebensfreude nicht behalten. Die Tiertafel macht es möglich, dass diese Beziehungen nicht auseinander gerissen werden und bietet tierische Unterstützung für Menschen in finanzieller Not.
• Weisser Ring e. V. - Der Weisse Ring wird getragen von elf ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich um die Opfer von Kriminalität kümmern. Die Fälle, die der Weisse Ring in Pirmasens in diesem Jahr betreut hat, reichen von Diebstahl über Mobbing und Stalking bis zu sexuellem Missbrauch, häuslicher Gewalt und Körperverletzung. Den Opfern helfen vor allem die Gespräche, in einigen Fällen bietet der Weisse Ring auch finanzielle Unterstützung. Der Kontakt zur Polizei ist gut. Doch nicht immer sind Ermittler im Spiel, wenn der Weisse Ring hilft – Opfer können sich direkt an die Organisation wenden und erhalten die Hilfe, die sie benötigen.