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Ursachen, Symptome und schnelle Hilfe

Hausmittel gegen Blasenentzündung: Was hilft wirklich?

  • Veröffentlicht: 15.02.2023
  • 12:56 Uhr
Über die Hälfte aller erwachsenen Frauen kennt das Gefühl einer Blasenentzündung. Eine Wärmflasche kann die Schmerzen lindern.
Über die Hälfte aller erwachsenen Frauen kennt das Gefühl einer Blasenentzündung. Eine Wärmflasche kann die Schmerzen lindern.© Getty Images/iStockphoto

Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm und schmerzhaft. Besonders Frauen sind betroffen. Schätzungen zufolge leiden 50 bis 70 Prozent der erwachsenen Frauen mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung. Neben verschreibungspflichtigen Antibiotika und Schmerzmitteln haben sich in der Behandlung von Blasenentzündungen auch einige Hausmittel bewährt. Welche Hausmittel wirklich helfen und wie du eine Blasenentzündung vermeidest, erfährst du hier.

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Schnelle Hilfe bei Blasenentzündung: die besten Hausmittel

Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine Infektion der Harnblase und gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. In den meisten Fällen verursacht das Bakterium Escherichia coli die Entzündung, sehr selten auch Pilze oder Viren. Viele Frauen kennen die Symptome nur zu gut: Schmerzen beim Wasserlassen, Unterleibschmerzen, häufiger Harndrang oder sogar Blut im Urin. Doch du musst nicht bei jeder Blasenentzündung direkt zu Antibiotika greifen. Besonders bei leichten Symptomen können natürliche Hausmittel Linderung verschaffen.

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Hausmittel: Was hilft gegen Blasenentzündung?

Hausmittel bei Blasenentzündung sind keine Wundermittel. Allerdings haben sich viele Blasenentzündung-Hausmittel seit Generationen bewährt und können die Heilung einer Zystitis unterstützen. Bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung ist schnelles Handeln gefordert. Je früher du mit einer Behandlung beginnst, desto eher lassen sich die unangenehmen Symptome lindern und mögliche Komplikationen wie eine Entzündung der Nieren verhindern.

Finde heraus, wie die folgenden Hausmittel Blasenentzündungen heilen können.

1. Wasser: Viel trinken hilft bei Blasenentzündungen

Hat es dich wieder erwischt? Jetzt ist viel Trinken angesagt. Durch häufiges Trinken und Wasserlassen wird die Blase gut durchgespült. Das verhindert, dass sich Bakterien in der Blase ansammeln. Die Empfehlung: Zwei Liter stilles Wasser, Zitronenwasser oder Tee pro Tag sind das Minimum, 3-4 Liter optimal. Doch auch andere Getränke tun den Harnwegen gut und enthalten Stoffe, die sich wohltuend auf die Blase auswirken.

Einfach, aber wirkungsvoll: Bei einer Blasenentzündung hilft viel trinken, am besten Wasser oder Kräutertee. Die Flüssigkeit hilft, Keime aus dem Harntrakt zu spülen.
Einfach, aber wirkungsvoll: Bei einer Blasenentzündung hilft viel trinken, am besten Wasser oder Kräutertee. Die Flüssigkeit hilft, Keime aus dem Harntrakt zu spülen. © Getty Images/iStockphoto
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2. Cranberrysaft gegen Blasenentzündung

Viele Betroffene berichten, dass Cranberrysaft gegen Blasenentzündung hilft. Einige Forschende vermuten, dass es an dem Wirkstoff Proanthocyanidin liegt, der es den Erregern erschwert, sich an die Wände der Harnwege anzuheften. Die im Saft enthaltenen Gerbstoffe sollen außerdem die Schleimhäute der Blase kräftigen. Es gibt allerdings keine wissenschaftliche Basis für die tatsächliche Wirksamkeit von Cranberrysaft bei Blasenentzündung. Die Studienlage ist bisher nicht überzeugend. Viel trinken ist aber natürlich immer hilfreich. Achte beim Kauf des Cranberrysafts darauf, dass dieser möglichst rein ist und keinen zugesetzten Zucker enthält. Zucker sollte bei einer Blasenentzündung gemieden werden, da sich die verursachenden Bakterien davon ernähren. Cranberries kannst du auch als ganze Beere oder als Nahrungsergänzungsmittel in konzentrierter Form zu dir nehmen. 

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3. Die Kraft der Kräuter bei Blasenentzündungen

Bei einer Blasenentzündung helfen spezielle Blasen- und Nierentees. Die enthaltenen Kräuter haben eine antibakterielle, antientzündliche, krampflösende und harntreibende Wirkung. Zu diesen Kräutern gehören:

  • Birkenblätter
  • Goldrutenkraut
  • Brennnessel
  • Wacholder
  • Schachtelhalm
  • Bärentraubenblätter
  • Tausendgüldenkraut
  • Liebstöckel
  • Rosmarin
  • Johanniskraut

Die Kräuter gibt es in der Apotheke oder im Drogeriemarkt bereits als fertige Teemischungen, als Pulver oder als Tropfen zu kaufen.

4. Iss probiotische Lebensmittel

Forschende der University of Western Ontario in Kanada haben in einer Metaanalyse gezeigt, dass Probiotika für eine gesunde Darm- und Vaginalflora und für eine Ansammlung von guten Bakterien in der Blase sorgen. Es sind allerdings weitere Studien nötig, um dies zu bestätigen. Wenn du eine gestörte Scheidenflora hast, begünstigt das eine Blasenentzündung. Versuche daher zur Vorbeugung sowie bei einer akuten Blasenentzündung viele probiotische Lebensmittel mit Milchsäurebakterien zu essen - besonders wenn du Antibiotika einnimmst.

Zu den probiotischen Lebensmitteln zählen unter anderem:

  • Naturjoghurt ohne Zuckerzusatz
  • Kefir
  • Hartkäse wie Cheddar oder Parmesan
  • Kimchi
  • Sauerkraut
  • Saure Gurken
  • Miso
  • Tempeh
  • Kombucha
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5. Backpulver bei Blasenentzündung

Bakterien mögen ein leicht saures Milieu und meiden ein basisches Milieu. Hier kommt Backpulver zum Einsatz. Das darin enthaltene Natron macht den Urin basisch und erschwert somit die Vermehrung der Bakterien. Auch das lästige Brennen in der Harnröhre wird dadurch gelindert. Löse dazu eine Messerspitze Backpulver oder Natron in einem Glas Wasser auf und trinke diese Mischung zweimal am Tag.

6. Apfelessig gegen eine Blasenentzündung

Bei der Behandlung einer Blasenentzündung schwören viele Betroffene auf Apfelessig. So wie Backpulver wirkt Apfelessig im Körper basisch und erhöht den pH-Wert des Urins. Apfelessig soll zudem das Immunsystem stärken und die Nierenfunktion unterstützen. Allerdings gibt es auch bei diesem Hausmittel nicht ausreichend wissenschaftliche Studien, die seine Wirkung beweisen. Daher gilt hier: ausprobieren. Bei einer Blasenentzündung kannst du eine Apfelessig-Kur durchführen. Rühre einen Teelöffel naturtrüben, ungefilterten Apfelessig in Bio-Qualität in ein Glas Wasser und trinke das Gemisch bei akuten Beschwerden dreimal am Tag. Führe die Kur möglichst einige Wochen nach Abklingen der Symptome fort, um eine wiederkehrende Blasenentzündung vorzubeugen.

7. So helfen Meerrettich, Kresse oder Radieschen

Die in Meerrettich, Kresse und Radieschen enthaltenen Senföle haben eine harntreibende und entzündungsvorbeugende Wirkung. Studien haben zudem ergeben, dass Senföle die Bakterienzahl in den Harnwegen reduzieren. Bei einer Blasenentzündung dürfen Meerrettich, Kresse und Radieschen daher nicht auf dem Speiseplan fehlen. Möchtest du hochdosierte Senföl-Präparate einnehmen, dann sprich das zunächst mit einer medizinischen Fachkraft ab.

8. Wärme hilft bei Harnwegsinfekten

Halte deinen Körper bei einer Blasenentzündung warm, besonders die Füße und den Unterleib. Kuschel dich mitsamt Wärmflasche und einer Tasse heißem Tee in eine weiche Decke und entspanne dich. Auch ein angewärmtes Kirschkernkissen oder warme Umschläge lockern die verkrampfte Muskulatur und lindern Schmerzen.

9. Sitzbäder bei Blasenentzündungen

Warme Sitzbäder und Fußbäder tun bei einer Blasenentzündung ebenfalls gut und verschaffen Linderung. Fertige für ein Sitzbad einen Aufguss aus Kamille, Zinnkraut oder Salbei an. Setze dich danach 10 Minuten lang bis zur Hüfte in circa 36 Grad warmes Wasser, das mit dem Aufguss angereichert ist. Die Kombination aus Wärme und den entzündungshemmenden Eigenschaften der Kräuter löst Krämpfe und lindert Schmerzen.

Wenn du ein Fußbad bevorzugst, dann tauche beide Füße zunächst in warmes Wasser und gieße danach heißes Wasser nach, bis die Temperatur 39 Grad beträgt. Genieße das Fußbad eine Viertelstunde lang. Halte dabei auch deinen Oberkörper warm.

Blasenentzündung: Woher sie kommt und was du dagegen tun kannst, erfährst du im Clip:

Blasenentzündung: Da kommt sie her und das hilft dagegen!

Wann solltest du besser zum Arzt?

Hausmittel gegen Blasenentzündungen haben sich gegen die schmerzhaften Symptome einer Blasenentzündung schon oft bewährt und können eine Behandlung mit Medikamenten gut ergänzen. Sollten sich die Symptome aber verschlimmern und nach drei Tagen keine Besserung eintreten, dann wende dich an eine medizinische Fachkraft. Die entscheidet, ob die Blasenentzündung mit Antibiotika behandelt werden soll. Zu den weiteren Warnzeichen, bei denen eine professionelle Behandlung zwingend erforderlich ist, gehören:

  • Ein schweres Krankheitsgefühl und Fieber
  • Schmerzen im Bereich der Nieren
  • Blut im Urin

Schwangere, Kinder, Männer sowie Patienten mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Erkrankungen des Immunsystems sollten eine Blasenentzündung ebenfalls immer ärztlich abklären lassen.

So kannst du einer Blasenentzündung vorbeugen – unsere besten Tipps

Leidest du an wiederkehrenden Blasenentzündungen? Dann lass die Ursache unbedingt ärztlich abklären. Zusätzlich reduzierst du die Wahrscheinlichkeit einer Blasenentzündung, wenn du ein paar einfache Verhaltensregeln einhältst. Expert:innen empfehlen dazu diese Tipps:

  • Nach dem Stuhlgang mit dem Toilettenpapier immer von vorne nach hinten wischen, damit Bakterien aus der Anal-Region nicht in die Harnröhre gelangen.
  • Nach dem Geschlechtsverkehr direkt auf die Toilette gehen, um Keime aus der Harnröhre zu spülen.
  • Zur Intimreinigung nur Wasser benutzen. Wenn du nicht auf Seife verzichten kannst, verwende pH-neutrale Pflegeprodukte, um das natürliche pH-Milieu und den Säureschutzmantel der Haut zu erhalten und Reizungen zu vermeiden.
  • Keine zu enge Unterwäsche tragen und diese regelmäßig bei 60 Grad Celsius waschen. Baumwoll-Unterwäsche ist empfehlenswert, da sie atmungsaktiver als synthetische Stoffe ist.
  • Nasse Bikinis und Badeanzüge nach dem Schwimmen sowie Kleidung und Unterwäsche nach dem Sport direkt wechseln, denn diese bieten einen Nährboden für Bakterien und Keime.
  • Unterkühlung, insbesondere des Beckenbodens und der Füße, vermeiden

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