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Gute Alternative oder Gesundheitsrisiko?

Erythrit als kalorienarmer Zuckerersatz? Wir decken Mythen und Fakten auf

  • Aktualisiert: 26.01.2024
  • 13:25 Uhr
  • Elisa Ascher
Erythrit wird hauptsächlich für kalorienreduzierte Lebensmittel und Getränke verwendet.
Erythrit wird hauptsächlich für kalorienreduzierte Lebensmittel und Getränke verwendet.© Andrii - stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Erythrit ist ein kalorienarmer Zuckeraustauschstoff

  • Durch seine Eigenschaften eignet er sich als Süßungsmittel bei Gewichtsabnahme und Diabetes

  • Übermäßiger Verzehr kann jedoch zu Verdauungsproblemen führen

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Erythrit: Das ist die kalorienarme Zuckeralternative zum Abnehmen

Zucker ist Fluch und Segen zugleich. Für echte Naschkatzen geht nichts über Schokolade, Eis & Co., doch so lecker Snacks und Desserts auch sind, unserer Gesundheit tun wir damit nichts Gutes. Es ist kein Geheimnis, dass zu viel Zucker dem Körper schadet und auf Dauer sogar abhängig machen kann. Eine Zuckersucht klingt auf den ersten Blick vielleicht harmlos, kann aber sehr schädlich für unser mentales sowie körperliches Wohlbefinden sein. Und zwar nicht nur, wenn aus einem Stück Schokolade eine ganze Tafel wird.

Zucker ist in mehr Lebensmitteln verarbeitet als uns häufig bewusst ist und versteckt sich selbst da, wo wir nicht damit rechnen würden. Umso wichtiger ist es, die Produkte auf zugesetzten Zucker zu checken und einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen, bevor sie in unserem Einkaufskorb landen. Hier findest du eine Liste von Produkten mit versteckten Zuckerfallen:

  • Fertigprodukte
  • Säfte
  • Mus
  • Cornflakes / Müsli
  • Dressings
  • Joghurt
  • Konserven
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Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind maximal 25 Gramm Zucker pro Tag empfehlenswert, das entspricht circa sechs Teelöffeln. Wird diese Zuckermenge regelmäßig überschritten, kann dies gesundheitliche Folgen wie Diabetes, Gewichtszunahme, Müdigkeit oder das Begünstigen von Depressionen mit sich bringen. Gegen ein bisschen Zucker ist nichts einzuwenden, doch gilt hier, wie auch bei vielen anderen Dingen, in Maßen statt in Massen. 

Wie gut, dass der Markt mit den Zuckeralternativen mittlerweile boombt und wir auf gesündere und weniger dickmachende Ersatzprodukte zurückgreifen können. Ein häufig genutzter Zuckersatz ist Erythrit.

Was ist Erythrit?

Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der zur Gruppe der Zuckeraustauschstoffe zählt und somit nicht zu den Süßstoffen. Er besitzt etwa 70 Prozent der Süßungskraft von Zucker und kommt in natürlicher Form in verschiedenen Früchten (zum Beispiel Melonen, Weintrauben oder Pflaumen) vor - sowie beispielsweise auch in Pistazien oder in Wein. Da der Herstellungsprozess allerdings so aufwendig ist, wird es für die Lebensmittelindustrie durch Fementierung gewonnen. Auf der Zutatenliste wird Erythrit mitunter auch als Erylite, Erythritol oder E968 gekennzeichnet.

Erythrit lässt sich vielseitig verwenden. So kommt er beim Backen und Kochen zum Einsatz, bei der Herstellung von Süßigkeiten oder auch Limonaden. Dies wird in der Regel extra gekennzeichnet. Erythrit hat rund 0 bis 0,2 kcal pro Gramm und somit fast keine Kalorien, weswegen sich der Zuckerersatz ebenso zur Gewichtsabnahme eignet. Haushaltszucker hingegen besitzt rund 4 kcal pro Gramm. Hinzukommt, dass die süße Alternative den Stoffwechsel nicht auf Fetteinlagerungen programmiert und im Körper nicht verstoffwechselt wird. Dies kommt auch Diabetiker:innen zu Gute. Klingt zu gut, um wahr zu sein, oder? Ist der Zuckerersatz aber wirklich so unbedenklich, wie es scheint? 

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So gesund ist Erythrit wirklich

Tatsächlich ist es so, dass Erythrit nicht nur Vorteile hat, sondern bei übermäßigem Verzehr ebenso ungesund sein kann wie raffinierter, haushaltsüblicher Zucker. Laut der aktuellen Studie "The artificial sweetener erythritol and cardiovascular event risk" könnte die kalorienarme Zuckeralternative sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie eine gesteigerte Blutgerinnung erhöhen. Diese erschien 2023 im Fachmagazin "Nature medicine" und wurde von einer internationalen Forschergruppe unter Beteiligung der Berliner Charité durchgeführt, mit mehr als 4.000 Proband:innen aus den USA und Europa. So führte die Zugabe von Erythrit zu Vollblut zu einer erhöhten Thrombozytenreaktivität, was wiederum ein größeres Thromboserisiko bedeutet.

Die Verantwortlichen der Studie wiesen allerdings auch daraufhin, dass die Studie lediglich Assoziationen und keine Kausalität aufzeige. Auch Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung meint, dass es für eine Warnung noch zu früh sei, da es mehr Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Folgen bräuchte.

Fakt ist, dass Erythrit zu Verdauungsproblemen führen kann, insbesondere dann, wenn die empfohlene Tageshöchstmenge von 2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht überschritten wird. Eine 70 kg schwere Person dürfte also 140 Gramm täglich vertragen. Expert:innen raten von so einer hohen Menge jedoch trotzdem ab. Es ist sinnvoller, den eigenen Geschmack auf weniger süß zu trainieren und anstatt im Überfluss zu süßen, vermehrt auf die Zugabe von Zucker und Zuckeralternativen zu verzichten. Im Folgenden findest du eine Übersicht der Vor- und Nachteile von Erythrit.

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Die Vorteile

  • Für viele ein guter Geschmack
  • Ähnliche Textur wie Zucker
  • Insulinunabhängige Verstoffwechselung
  • Nahezu kalorienfrei
  • Kein Kariesrisiko

Die Nachteile

  • Hoher Preis
  • Industrielle Verarbeitung
  • Verdauungsprobleme wie Blähungen und Durchfall sind möglich
  • Bei der Herstellung mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen wie Pilze und Hefe besteht keine Kennzeichnungspflicht
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