Ist Schlafen das neue Botox?
Spannende Schlaf-Studie aus Schweden: Wie alt du dich fühlst, hängt von deinem Schlaf ab!
- Aktualisiert: 16.04.2024
- 23:35 Uhr
- teleschau
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Selbstwahrnehmung des eigenen Alters und der Menge an Schlaf, die du durchschnittlich bekommst? Diesem Gedanken ging eine schwedische Studie nach. Mit verblüffendem Ergebnis.
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Im Clip: Die schweren Folgen von Schlafmangel
Schwere Folgen: Was Schlafmangel mit uns macht
Schlafgewohnheiten beeinflussen wahrgenommenes Alter
Du bist so alt, wie du sich fühlst - ein Mantra der Silver und Golden-Ager. Die Zahl im Pass hat keine Bedeutung. Allein die Agilität von Körper und Geist zählen. Tatsächlich fühlen sich die meisten Menschen jünger, als sie sind. Das bestätigt eine psychologische Studie der Berliner Humboldt-Universität.
Doch gibt es auch den gegenteiligen Fall. Woran liegt es, wenn wir uns älter fühlen, als wir sind? Auch dieser Frage ist eine Studie nachgegangen. Das schwedische Karolinska-Institut bei Stockholm gilt als eine der größten und renommiertesten medizinischen Universitäten Europas. Dort gab es eine Theorie über einen Zusammenhang zwischen dem wahrgenommenen Alter und der eigenen Schlafroutine.
Um ihre These zu prüfen, befragten die Forscher:innen 429 Personen beiderlei Geschlechts im Alter von 18 bis 70 Jahren zu ihrer subjektiven Alterseinschätzung und ihren Schlafgewohnheiten im vorherigen Monat. Das Ergebnis der Studie: Wer zu wenig geschlafen hatte, fühlte sich älter als sein biologisches Alter. Im Durchschnitt erhöhte sich das subjektiv empfundene Alter mit jeder Nacht unter Schlafmangel um 0,23 Jahre. Bei Menschen, die genügend Schlaf bekamen, war der gegenteilige Effekt zu beobachten. Im Durchschnitt fühlten sich die guten Schläfer:innen 5,81 Jahre jünger als ihr biologisches Alter.
Das Schlaftagebuch brachte die Wahrheit ans Licht
Im zweiten Teil der gleichen Studie wurden 186 Menschen einer weiteren Gruppe dazu angehalten, ein Schlaftagebuch zu führen. Ihre Daten zur Schlafüberwachung wurden hierzu mit einem Gerät am Handgelenk aufgezeichnet. Die Challenge: Sie sollten es schaffen, binnen zwei Wochen zunächst in zwei aufeinanderfolgenden Nächten neun Stunden Schlaf zu erreichen und im Anschluss in zwei Nächten hintereinander nur vier Stunden zu schlafen.
Das erstaunliche Ergebnis der Tagebuch-Gruppe: Bereits in einem derart kurzen Intervall wie 14 Tagen zeigte sich der Einfluss von ausreichend Schlaf oder Schlafmangel drastisch. So fühlten sich die Proband:innen nach der Schlafbeschränkung auf vier Stunden durchschnittlich 4,44 Jahre älter als ihr biologisches Alter. Die Neun-Stunden-Reisen ins Land der Träume dagegen wirkten als Jungbrunnen: In dieser Phase fühlten sich die Testpersonen 0,24 Jahre jünger.
Das ist auf den ersten Blick kein extrem großer Unterschied. Doch bei einem direkten Vergleich der Menschen, die sich generell am wenigsten müde fühlten, mit denjenigen, die sich besonders schlapp fühlen, war die Diskrepanz enorm: Die chronisch Müden fühlten sich im Vergleich zu den Ausgeschlafenen um ganze zehn Jahre älter!
Das Fazit der Studie, die am 27. März 2024 bei The Royal Society Publishing veröffentlicht wurde: Schlaf ist ein Schlüsselindikator dafür, wie alt du dich fühlst. Dabei geht es natürlich nicht nur um Eitelkeiten wie die Sehnsucht nach der ewigen Jugend. Schlafmangel kann bekanntermaßen krank machen. Positiv ausgedrückt: Du bist so alt, wie du (dich) schläfst.
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