Anzeige
Alleskönner Brokkoli

Sulforaphan: So helfen Brokkolisprossen und Brokkoli beim Abnehmen

  • Veröffentlicht: 28.04.2023
  • 11:00 Uhr
Sulforaphan steckt in Brokkolisprossen und Brokkoli. Wie man damit abnehmen kann, erklären wir hier.
Sulforaphan steckt in Brokkolisprossen und Brokkoli. Wie man damit abnehmen kann, erklären wir hier. © Adobe Stock

Jeder weiß, dass Brokkoli sehr gesund ist. Aber was macht das Gemüse so gut für deinen Körper? Sulforaphan heißt der Pflanzenstoff, der neben der Behandlung von Krebs auch beim Abnehmen eingesetzt werden kann. Wir verraten dir alle Infos zur Wirkung und Anwendung von Sulforaphan.

Anzeige

Sulforaphan: So gesund ist der Stoff aus Brokkoli

Brokkoli ist schon lange als gesundes Lebensmittel bekannt und wird oft als Teil von Ernährungsplänen empfohlen. Einer der Gründe dafür: In dem Gemüse ist das Senföl Sulforaphan enthalten. Der sekundäre Pflanzenstoff hat eine antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung und kommt ebenfalls in anderem Kreuzblütler-Gemüse wie Blumenkohl, Rosenkohl oder Weißkohl vor - aber auch in weiteren Gemüsesorten wie Meerrettich oder Radieschen.

Brokkoli und Brokkolisprossen haben einen besonders hohen Anteil an Sulforaphan. Der Stoff ist ein starkes Antioxidans und hat viele gesundheitliche Vorteile. Es schützt den Körper vor Schäden durch freie Radikale, die durch Umweltverschmutzung, Stress und andere Faktoren entstehen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Sulforaphan bei der Vorbeugung und Behandlung von verschiedenen Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Asthma hilfreich sein kann.

Anzeige
Anzeige

Die Wirkung von Sulforaphan

Sulforaphan hat zahlreiche positive Effekte auf den menschlichen Körper. Es soll zum Beispiel beim Abnehmen unterstützen und für eine straffe Haut sorgen. Wir haben die verschiedenen Wirkungsweisen von Sulforaphan zusammengefasst.

Sulforaphan zum Abnehmen

Sulforaphan kann bei der Gewichtsabnahme helfen, indem es den Körper dabei unterstützt, Fett zu verbrennen. Forschende der Kanazawa Universität in Japan haben im Jahr 2017 die Wirkung von Sulforaphan an Mäusen getestet. Das Ergebnis der Studie: Die Mäuse, die mit dem Stoff aus den Brokkoli-Keimen gefüttert wurden, wiesen eine um 15 Prozent geringere Gewichtszunahme, eine Verringerung des viszeralen Fettes (tief liegendes Bauchfett) um 20 Prozent und eine Verringerung des Anstiegs des Blutzuckerspiegels auf, im Vergleich zu den Mäusen, die kein Sulforaphan bekamen. Anhand dieser Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen zwei neue Wirkweisen von Sulforaphan aufgedeckt:

1. Der Stoff wandelt weißes Fettgewebe in braunes um. Das ist insofern vorteilhaft, da braunes Fett vom Körper zur Energiegewinnung verwendet wird, während weiße Fettzellen lediglich gespeichert werden und für "Problemzonen" sorgen. Menschen, die braunes Fett haben, können daher nicht so leicht übergewichtig werden.

2. Sulforaphan verbessert die Darmflora, indem es schädliche Bakterien reduziert, die durch eine fettreiche Ernährung entstehen. Diese Bakterien begünstigen Übergewicht und bilden Darmgifte.

Wichtig: Es handelt sich hierbei um Ergebnisse von Tierstudien, die sich nicht 1:1 auf den Menschen übertragen lassen. Ein nachweisbarer Abnehm-Effekt durch den Verzehr von Brokkoli wurde bei Menschen zwar bisher nicht untersucht - doch trotzdem ist es eine gute Idee, das gesunde, grüne Gemüse regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren. Willst du erfahren, welche anderen Stoffe und Lebensmittel dich beim Gewichtsverlust unterstützen? Dann lies unsere Artikel zu den Themen Abnehmen mit Bitterstoffen, Abnehmen mit Gurke, Abnehmen mit Zwieback und Abnehmen mit Rotkohl.

Anzeige
Anzeige

Sulforaphan gegen Krebs

Sulforaphan hat auch krebshemmende Eigenschaften und kann bei der Vorbeugung und Behandlung von Krebs helfen. Viele Studien deuten darauf hin, dass Sulforaphan das Wachstum von Krebszellen hemmen und das Risiko für Krebs senken kann.

Niederländische Wissenschaftler:innen haben 80 Studien zur Wirkung von Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler auf Krebs zusammengefasst. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass ein hoher Konsum von Kreuzblütler-Gemüse zu einem geringeren Krebsrisiko führt. Im Jahr 2010 haben amerikanische Forschende der University of Michigan sowie der Ohio State University in einer Studie festgestellt, dass Sulforaphan das Auftreten, die Häufigkeit und das Gewicht von Brust-Tumoren bei Mäusen deutlich reduziert.

Fünf Jahre später haben die Wissenschaftler:innen der Ohio State University eine Studie mit 54 Frauen durchgeführt. Die Teilnehmerinnen erhielten entweder ein Placebo oder Nahrungsergänzungsmittel mit Sulforaphan. Die Menge an Sulforaphan, die sie verzehrten, entsprach etwa einer Tasse Brokkolisprossen pro Tag. Die Einnahme von Sulforaphan reduzierte das Wachstum der Brustkrebszellen. Es sind jedoch weitere Studien mit einer größeren Patientenanzahl nötig, um diese Daten zu bestätigen. Es sollten zudem weitere Dosierungen untersucht werden, um die Wirkung von Sulforaphan auf Brustkrebs zu ermitteln.

Wichtig: In den Studien wurde eine konzentrierte Form von Sulforaphan verwendet. Ob die Mengen in frischen Lebensmitteln dieselbe Wirkung haben, ist daher unklar. Nichtsdestotrotz ist eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse gesundheitsfördernd, da du so deinen Körper mit wichtigen Vitalstoffen versorgst.

Sulforaphan bei Asthma und Heuschnupfen

Sulforaphan wirkt aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften Atemwegsentzündungen und den daraus resultierenden Erkrankungen wie Heuschnupfen und Asthma entgegen. Für viele Atemwegserkrankungen werden freie Radikale verantwortlich gemacht. Diese entstehen zum Beispiel durch schädliche äußere Einflüsse wie Umweltgifte, schlechte Atemluft, Zigarettenrauch oder UV-Strahlung der Sonne. Im Gegensatz zu anderen Antioxidantien wie Vitamin C und E, die diese freien Radikale direkt angreifen, aktiviert Sulforaphan bestimmte Enzyme in der Leber, die die freien Radikale neutralisieren. Dadurch werden auch Entzündungsreaktionen im Körper reduziert. Erfahre in unserem Artikel zur Leberreinigung, wie du die Leber, das wichtigste Entgiftungsorgan, unterstützen kannst.

Anzeige
Anzeige

Sulforaphan bei Diabetes

Sulforaphan hat auch eine positive Wirkung auf Diabetes. Denn der Stoff reguliert den Blutzuckerspiegel und verhindert, dass dieser zu stark ansteigt. Das bestätigt zum Beispiel eine Studie der Universität Göteborg aus dem Jahr 2017. Zudem reduziert Sulforaphan die Insulinresistenz. Insulinresistenz ist ein Zustand, bei dem der Körper auf Insulin nicht mehr richtig reagiert und Schwierigkeiten hat, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Sulforaphan wirkt auf eine andere Weise als Metformin, ein häufig eingesetztes Antidiabetikum bei Diabetes Typ 2. Daher kann auch eine Kombination der beiden Stoffe sinnvoll sein. Des Weiteren lindert Sulforaphan die nichtalkoholische Fettleber, stellt das Bauchspeicheldrüsengewebe wieder her und reguliert die Darmflora, was sich alles positiv auf Diabetes auswirkt. Das zeigte eine chinesische Tierstudie aus dem Jahr 2020.

Es ist wichtig zu betonen, dass Sulforaphan nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung von Diabetes eingesetzt werden sollte, sondern als ergänzende Maßnahme. Sprich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln am besten mit medizinischem Fachpersonal ab.

Sulforaphan: Brokkoli für die Haut

Sulforaphan hat nicht nur innerlich positive Effekte auf den Körper, sondern sie zeigen sich auch äußerlich. Wie oben bereits beschrieben, trägt das Antioxidans dazu bei, die Haut vor freien Radikalen, die durch UV-Strahlung entstehen, zu schützen und somit vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Zudem fördert Sulforaphan die Bildung von Kollagen und macht somit die Haut straffer und elastischer. Neben dem Verzehr von Brokkoli und Brokkolisprossen kannst du auch Kosmetikprodukte mit Brokkoli-Extrakt verwenden. Der Extrakt eignet sich auch zur Linderung von Sonnenbrand. Er dringt beim Auftragen in die obersten Hautschichten ein und beruhigt die gereizte, gerötete Haut.

Anzeige

Im Clip: Warum mögen Kinder keinen Brokkoli?

Studie gibt Hinweise: Darum hassen Kinder Brokkoli

Die Nebenwirkungen von Sulforaphan

Im Allgemeinen ist Sulforaphan sehr gut verträglich. Bei normalem Verzehr von Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler wurden bisher keine Nebenwirkungen beobachtet. Es ist bekannt, dass eine Sulforaphandosis von 90 Milligramm am Tag über mehrere Wochen keine offensichtlichen Nebenwirkungen bei Patient:innen verursacht. Eine recht harmlose Nebenwirkung von Kreuzblütler-Gemüse und von Brokkolisprossen sind Blähungen, die nach Schwefel riechen können, da dieser ein Bestandteil der Senföle ist.

Brokkoli und andere Kohlsorten haben einen hohen Anteil an Vitamin K. Eine hohe Vitamin K-Aufnahme kann die Wirkung von Gerinnungshemmern abschwächen. Das ist aber kein Grund, um auf gesunde Lebensmittel wie Brokkoli zu verzichten. Falls du Medikamente einnimmst, halte vor der Einnahme von Sulforaphan-Präparaten am besten Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal.

Blähungen können eine der Nebenwirkungen sein, wenn zu viel Kreuzblütler-Gemüse gegessen wurde.
Blähungen können eine der Nebenwirkungen sein, wenn zu viel Kreuzblütler-Gemüse gegessen wurde. © milanmarkovic78 - stock.adobe.com

Anwendung: So kannst du Sulforaphan einnehmen

Du kannst Sulforaphan auf verschiedene Arten einnehmen. Um von seinen Vorteilen zu profitieren, ist es am besten, Brokkoli, Brokkolisprossen oder -samen und andere Kohlgemüse regelmäßig in die Ernährung aufzunehmen. Brokkolisprossen und Brokkolisamen enthalten je nach Sorte und Wachstumsbedingungen zehn- bis 100-mal so viel des Sulforaphanvorläufers Glucoraphan wie Brokkoli. Sie machen sich gut als Topping auf Salaten, Sandwiches und Avocado-Toast oder in Smoothies. Kaue die Brokkolisprossen am besten gut durch, da durch das Zerstören der Pflanzenzellen die Wirkung von Sulforaphan aktiviert wird. Das passiert auch beim Schneiden oder Hacken der Sprossen oder des Gemüses.

Beachte, dass Sulforaphan durch Hitze zerstört wird. Schneide den Brokkoli daher am besten ganz klein, um die Garzeit so kurz wie möglich zu halten. Dünste, dämpfe oder brate ihn also nur ganz leicht und verzehre das Gemüse, wenn es noch knackig ist. Natürlich kannst du Brokkoli auch roh essen. Sulforaphan löst sich beim Kochen aus den Pflanzenzellen in das Kochwasser. Gieß das Wasser also nicht weg, sondern verwende es für Soßen oder Suppen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme von Brokkoli-Extrakt als Pulver oder in Kapselform. Diese sind in Reformhäusern oder auch online erhältlich.

Brokkolisprossen kaufen

Brokkolisprossen kannst du ganz einfach selbst zu Hause ziehen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Brokkolisprossen in Biomärkten und Reformhäusern zu kaufen. Achte darauf, dass die Sprossen frisch und knackig aussehen und nicht unangenehm riechen.

Das könnte dich auch interessieren
Pasta, Brot und Co. - das Mehlgeheimnis

Pasta, Brot und Co. - das Mehlgeheimnis

  • Video
  • 05:20 Min
  • Ab 12