Sachlich, aber emotional
Kanzlerin Merkel tröstet Flüchtlingsmädchen
- Veröffentlicht: 23.09.2015
- 11:09 Uhr
Es ist eine alltägliche Diskussionsrunde im vollen Terminkalender der Kanzlerin – im Rahmen der Veranstaltung "Gut leben in Deutschland" in Rostock stellt sie sich den Fragen von politikinteressierten Schülern. Doch dieses junge Mädchen bringt Frau Merkel wirklich aus der Fassung.
#Schülerin wendet sich an Merkel
Die junge Schülerin Reem wohnt seit nunmehr vier Jahren in Rostock. Ihre Familie flüchtete aus dem Libanon, um sich hier eine bessere Zukunft aufzubauen. Sie hat große Angst, weil ihre Familie nun wieder in ihr Heimatland zurückkehren soll. Ihre gesamte Hoffnung liegt auf Angela Merkel – und sie trägt ihr Anliegen ganz höflich und sachlich vor.
#"Ich habe Ziele wie jeder andere"
Mit diesen Worten wendet sich das Mädchen an die mächtigste Frau Deutschlands. Reem will studieren, sich eine gesicherte Zukunft aufbauen. Sie möchte wissen, ob es doch noch eine Chance für sie und ihre Familie gibt, hier zu bleiben. "Es ist wirklich sehr unangenehm, mitansehen zu müssen, wie andere das Leben genießen können – und man selbst nicht", teilt sie ihre Gefühle mit der Kanzlerin und den Zuschauern.
#"Politik ist manchmal hart"
Es fällt Kanzlerin Merkel sichtlich schwer, angemessen auf die Frage der hoffnungsvollen Schülerin zu reagieren. Das Mädchen ist ihr offenbar sympathisch, trotzdem kann sie ihr die Last nicht von den Schultern nehmen: Es sei schwer und sehr bedauerlich, aber nicht für alle Flüchtlinge wäre hierzulande Platz.
#Reem bricht in Tränen aus
Die Kanzlerin geht zur nächsten Frage über. Ganz leise beginnt die Schülerin Reem zu weinen. Als Merkel die Situation realisiert, beginnt sie zu stocken. Sie unterbricht ihren Satz und geht auf das Mädchen zu. "Du hast das doch prima gemacht", sagt sie und streichelt ihr über die Schulter.
#Schwierige Situation
Auf den Hinweis des Moderators, dass es sicher weniger um das Vortragen ihrer Frage als vielmehr um ihre Situation ginge, entgegnet Merkel: "Ich weiß, dass das eine belastende Situation ist – aber trotzdem möchte ich sie einmal streicheln." Die spontane Reaktion der Kanzlerin zeigt, dass sie das Thema nicht kalt lässt. Nichtsdestotrotz kann sie leider nichts an der Situation der Schülerin ändern – für ihren Mut danken, will sie ihr trotzdem: "Du hast ganz toll dargestellt, für viele viele andere, in welche Situation man kommen kann."
Das Video dazu sehen Sie weiter unten.