Schimmel entfernen
Wo wächst Schimmel am häufigsten und wie kannst du ihn entfernen? Infos und Tipps, was du tun kannst
- Aktualisiert: 21.06.2023
- 14:45 Uhr
Schimmel ist doppelt doof: Er sieht unappetitlich aus und gefährdet die Gesundheit. Hast du die schwarzen Flecken in deiner Wohnung entdeckt, solltest du sie unbedingt zeitnah und komplett entfernen. Wir verraten, welches einfache Hausmittel am besten gegen Schimmel wirkt.
Wie erkennst du Schimmel?
Oft zeigt er sich in Form von schwarzen, sich kreisförmig ausbreitenden Flecken an Decken oder Wänden. Möglicherweise versteckt sich der Schimmel aber auch hinter Tapeten oder einer Wandverkleidung, in Fugen, am Fenster, unter Laminat oder in Dämmmaterial.
Weitere Hinweise für Schimmelbefall:
- Es riecht unangenehm muffig.
- Die Wäsche im Schrank ist immer klamm.
- Du oder andere Menschen in deiner Wohnung haben dauernd gesundheitliche Probleme, etwa Allergien oder Probleme mit den Atemwegen.
Das sind die besten Tipps gegen Schimmel auf der Blumenerde. Außerdem: Darum ist regelmäßiges Lüften so wichtig und beugt Schimmelbildung vor.
Ist Schimmel immer gefährlich?
Nicht alle Schimmelpilze sind ein gesundheitliches Risiko, einige aber schon. Dazu gehören etwa die Schwarzschimmelarten Aspergillus und Aspergillose. Über längere Zeit eingeatmet, können die abgesonderten Gifte dieser Schimmelpilze (Mykotoxine) zu Allergien und Asthma führen. Auch gerötete Augen und gereizte Atemwege können eine Folge sein.
Wichtig: Welche Schimmelpilzart wirklich vorliegt, kann meist nur mit Laborproben festgestellt werden. Deshalb ist es immer wichtig, schnell zu handeln, sobald sich erste Hinweise auf Schimmel zeigen. Denn die Sporen breiten sich durch die Luft aus und können so nicht nur auf andere Stellen überspringen, sondern auch auf direktem Weg in deinen Körper gelangen.
Wo wächst Schimmel am häufigsten?
Die schwarzen Flecken zeigen sich vor allem dort, wo die Luftfeuchtigkeit mehr als 60 Prozent beträgt, etwa in Badezimmern, aber auch in Küchen, Waschräumen, Kellern oder Dachböden. Gefährdet sind zudem Wände, Böden und Decken, sofern das Umfeld feucht-kalt ist und wenig Luft zirkulieren kann. Klassisches Beispiel: Der Schrank oder das Regal an der kühlen Innenseite einer Außenwand. Auch Rohrbrüche, Wasserschäden oder feuchte Wände können die Ursache sein. Fachleute gehen davon aus, dass rund 80 Prozent aller Schimmelschäden entsprechend versteckt sind.
Wie lässt sich Schimmel vorbeugen?
Vor allem durch die richtige Heiz- und Lüft-Technik. Für das ideale Raumklima und einen vollständigen Luftaustausch gilt: Zwei bis drei Mal pro Tag zehn Minuten durchlüften, also Fenster und Türen ganz öffnen, auch im Winter.
Kontraproduktiv dagegen ist, das Fenster immer in Kippstellung zu lassen: Der Luftzug kühlt die Wände komplett aus und fördert durch den entstehenden Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen sogar die Schimmelbildung. Räume sollten in der Heizperiode deshalb immer mindestens 16 Grad warm sein.
Auch eine falsche Einrichtung kann Schimmel verursachen. Großflächige Möbel an den Innenseiten kühler Außenwände etwa sind ungünstig. Muss der Schrank oder das Regal unbedingt an diese Wand: Am besten mit zehn Zentimeter Abstand platzieren, damit die Luft dahinter zirkulieren kann.
Tipp: Ein erster Warnhinweis für ein ungünstiges Raumklima ist Kondenswasser an Fenstern und Fensterbänken. Es entsteht, wenn der Temperaturunterschied zwischen Außen- und Innenbereich zu hoch ist, was im Lauf der Zeit zu Schimmel führen kann.
Im Clip: Schimmel in der Wohnung richtig vorbeugen
Was lässt sich konkret gegen Schimmel tun?
Um Schimmel den Garaus zu machen, muss nicht gleich die umweltschädliche, oft auch gesundheitsgefährdende Chemie-Keule ran. Am besten versuchst du es erst mal mit einem Hausmittel. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall Alkohol, gerade bei Wänden oder Fugen.
Wichtig: Du solltest zum Entfernen Handschuhe, FFP2-Maske und Schutzbrille tragen, außerdem dabei gut lüften. So verhinderst du, giftige Schimmelsporen einzuatmen und im Rest der Wohnung zu verteilen. Lappen und andere Hilfsmittel danach direkt in der Mülltonne entsorgen, den Raum putzen, deine Kleidung in der Waschmaschine waschen und dich zum Schluss unter die Dusche stellen.
Hochprozentiger Alkohol gegen kleine Flecken
Isopropanol oder Spiritus: Flüssigkeiten mit mehr als 70 Prozent Alkohol töten Schimmelsporen ab. Auch Wasserstoffperoxid wirkt und hellt zudem die dunklen Stellen auf.
Und so geht es:
- Einen alten Lappen mit der entsprechenden Flüssigkeit tränken.
- Mit leichtem Druck auf die dunkle Fläche tupfen, aber keinesfalls reiben, sonst verteilen sich die Sporen
- Darauf achten, den Untergrund nicht zu sehr zu durchweichen.
- Trocknen lassen.
- Vorgang zwei bis drei Mal wiederholen.
Keine gute Idee für die Wände: Essig und Backpulver
Oft wird Essig oder Essigessenz sowie Backpulver empfohlen, um Schimmel zu bekämpfen. Bei einem Befall der Wände zu Hause funktioniert das allerdings oft nicht, zeigt nur kurzfristig Erfolg, verstärkt den Schimmelbefall womöglich sogar oder greift das umliegende Material wie etwa Naturstein, kalkhaltige Farbe oder Putz sowie Armaturen aus Chrom an.
Anders ist es bei Kleidung, Keramik oder Metall: Hier können selbst hergestellte Backpulver-Lösungen oder in Essigessenz getränkte Lappen gute Dienste leisten.
Wie uns Apfelessig im Haushalt gute Dienste leistet, welche Hausmittel von Oma uns beim Putzen wirklich helfen und wie du Kalkflecken blitzschnell loswirst, verraten wir zahlreichen Hacks für den Haushalt.
Wann sollten doch Fachleute ran?
Professionelle Unterstützung ist angesagt, wenn sich die verschimmelte Fläche mehr als 0,5 Quadratmeter ausgebreitet hat, oder der Schimmel auch nach der Alkoholbehandlung immer wieder zurückkommt. Die Profis wissen auch, in welchen Fällen der Einsatz chemischer Anti-Schimmel-Farben sinnvoll ist. Beratungsstandorte listet das "Netzwerk Schimmelpilzberatung" des Umweltbundesamts.
Auf einen Blick:
Kleine Schimmelstellen kannst du vorsichtig tupfend mit Alkohol beseitigen. Dafür immer Schutzmaske, Schutzbrille und Handschuhe tragen! Nimmt der Schimmel mehr als einen halben Quadratmeter Fläche ein oder kehrt er immer wieder zurück, sehen sich das besser Fachleute an. Sie erkennen nicht nur die Schimmelart, sondern auch die Ursache für den Befall.