Blumen, die Bienen lieben
So wird dein Beet bienenfreundlich: Tipps, damit sich die Insekten wohlfühlen!
- Aktualisiert: 21.06.2023
- 14:36 Uhr
- Susanne Pahler
Bienen und Hummeln sind für Mensch und Natur unersetzlich. Doch viele Bienenarten sind bedroht. Umso wichtiger ist es, ihnen im Garten oder auf dem Balkon natürliche Nahrung zu bieten. Aber welche Pflanzen sind für die gestreiften Vielflieger besonders attraktiv? Wir geben Tipps für einen bienenfreundlichen Garten.
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Warum eine bienenfreundliche Gartengestaltung wichtig ist
Gerade die Westliche Honigbiene ist besonders schützenswert: Während sie Nektar sammelt, um daraus köstlichen Honig zu machen, bestäubt sie rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen, auf denen sie landet. Dieser Vorgang sichert gute, qualitativ hochwertige Ernten und die ökologische Artenvielfalt. Gäbe es keine Bienen mehr, ginge die uns derzeit bekannte Vielfalt an Nahrungsmitteln verloren. Vor allem Obst und Gemüse würden Mangelware.
Deshalb gilt die Honigbiene nach Rind und Schwein als drittwichtigstes Nutztier. Da aber in Deutschland und weltweit immer mehr Bienenvölker sterben, sollten und können wir eingreifen. Auch als Einzelne: Mit Hilfe einer bienenfreundlichen Gartengestaltung sorgen wir für ausreichend Nahrung und Nistplätze.
Die Ursachen für das Bienensterben sind vielfältig. Schuld sind unter anderem die moderne Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, der Klimawandel, die Versiegelung von Flächen sowie Viren und andere Krankheitserreger.
Kriegen Blumen Sonnenbrand? Die besten Tipps, um Verbrennungen zu vermeiden und Pflanzen bei Hitze zu helfen, bekommst du hier.
So wird dein Garten bienenfreundlich
Um aus deinem Garten oder Balkon ein Bienenparadies zu machen, solltest du vor allem auf die Auswahl der Pflanzen achten. Die Devise lautet: Tschüss Einheitsgrün - Hallo Wildwiese! Das heißt: Je vielfältiger du also pflanzt, desto besser für die Bienen.
Wir erklären dir hier, wie du eine Blumenwiese anlegen kannst, damit sie Bienen und Schmetterlingen genauso gut gefällt wie dir! Du hast keinen Garten, aber einen Balkon? Diese Pflanzen, Kräuter und Gemüsesorten für den Balkon schaffen ebenfalls eine grüne Oase.
Für deine wilde Wiese kannst du etwa beim Rasenmähen Stellen aussparen, auf denen die Natur machen kann, was sie will. Die kleinen Flugkünstler lieben die Wildblumen, die so entstehen. Außerdem sehen diese wilden Flecken hübsch aus. Gemäht wird höchstens zwei Mal pro Jahr: frühestens ab Juni und idealerweise mit der Sense. Die Reste nicht liegen lassen, sondern kompostieren. So kannst du Komposterde anlegen und den natürlichen Dünger für deine Pflanzen nutzen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aussäen von Wildblumen, beispielsweise mithilfe einer Samenmischung aus dem Fachhandel. Viele Sorten mögen nährstoffarme Böden mit viel Sand und wenig Humus am liebsten. Wie du herausfindest, welche Bodenart du hast, erfährst du hier.
Tipp: Nisthilfen wie Insektenhotels schaffen zusätzlichen Lebensraum für die kleinen Tiere.
Wichtig: Verzichte unbedingt auf Pestizide im Garten. Das Gift tötet Wildbienen und viele andere Insekten. Lässt sich der Einsatz von Chemikalien wirklich nicht vermeiden, dann nur abends nach dem Bienenflug. Auch torfhaltige Blumenerde ist schlecht: Torf zerstört beim Anbau ökologisch wichtige Lebensräume, unter anderen von Wildbienen.
Nachhaltig leben: Hier haben wir 60 Tipps für deinen Alltag. Welche Erde Tomaten, Hortensien und Erdbeeren brauchen, verraten wir dir hier. Außerdem: Natürliche Dünger wie Bier, Eierschalen & Co. für eine volle Blütenpracht.
Im Clip: So wird dein Outdoorparadies umweltfreundlich
Garten-Fans, aufgepasst: So wird dein Outdoor-Paradies umweltfreundlich
Blumen, die Bienen lieben
Nicht jede Blüte bietet Bienen, Hummeln und Co. gleich viel Nahrung. Die unten aufgeführten Sorten sind jedoch bestens geeignet: Sie haben offene Blüten, so dass Bienen gut an Pollen und Nektar herankommen. Zudem blühen sie teilweise vor oder nach der Blütezeit. So finden die Insekten möglichst lange Nahrung.
Je bunter du die Sorten untereinander mischst, desto mehr Bienenarten werden angelockt. Natürlich solltest du dich vorher informieren, was gut zusammenpasst und wie groß die Abstände zwischen den Pflanzen sein sollten.
- Aster
- Blauer Ysop
- Blutroter Storchschnabel
- Bunte Kornwicke
- Färber-Kamille
- Fette Henne
- Flieder
- Herbst-Eisenhut
- Hornklee
- Katzenminze
- Kornblume (Wildform)
- Kratzdistel
- Krokus
- Kuhschelle
- Lavendel
- Nachtviole
- Natternkopf
- Nelke
- Malve
- Quirlblütiger Salbei
- Rittersporn
- Schafgarbe
- Schmetterlingsflieder
- Schneeglöckchen
- Skabioseflockenblume
- Tauben-Skabiose
- Teufelsabbiss
- Wiesenflockenblume
- Wiesensalbei
- Wilde Karde
- Wilder Majoran (Gewöhnlicher Dost)
- Winterling
- Witwenblume
Tricks im Gemüsebeet
Auch zwischen Lauch und Kohl finden Bienen Nahrung - wenn man das Gemüse blühen lässt. Diese Gemüseblüten sind bei den Tieren besonders beliebt:
- Borretsch
- Grünkohl
- Gurke
- Karotte
- Kürbis
- Lauch
- Rosenkohl
- Zucchini
- Zwiebel
Bienenparadies Sträucher
Auch einige heimische Obst- und Wildsträucher werden häufig von Bienen bevölkert. Diese Blüten liefern ihnen ebenfalls Nektar, Pollen oder Nistraum:
- Beerensträucher
- Buchsbaum
- Hartriegel
- Liguster
- Schneeball
- Schlehe
- Faulbaum
- Salweide
- Schwarzer Holunder
- Süßkirsche
- Weißdorn
Tipp: Wer durch Nichtstun helfen möchte, lässt verblühte Stauden im Herbst einfach stehen und schneidet sie nicht zurück: Hier schlüpfen Wildbienen im Winter unter.
Insektenfreundliche Balkonpflanzen
Folgende Blumen eignen sich besonders gut für den Balkon:
- Blaukissen
- Bohnenkraut
- Eisenkraut
- Goldlack
- Kornblume
- Löwenmäulchen
- Männertreu
- Ranken-Glockenblume
- Salbei
- Zitronen-Thymian
Auf einen Blick
- Immer mehr Bienenvölker sterben durch Landwirtschaft, Klima und Krankheiten.
- Es lohnt sich, die Populationen zu stärken.
- Dazu eignen sich viele Pflanzen und Sträucher.
- Sowohl im Garten als auch auf dem Balkon kannst du bienenfreundliche Lebensräume schaffen.