Brustkrebsfrüherkennung
Ab sofort: Krankenkassen zahlen Mammografie für Frauen bis 75
- Aktualisiert: 28.06.2024
- 14:15 Uhr
- dpa
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Eine Mammografie kann schon früheste Anzeichen sichtbar machen. Auch Frauen höheren Alters haben ab Juli Anspruch auf diese Untersuchung.
Mit der Ausdehnung des Früherkennungsprogramms bei Brustkrebs können seit Montag (1. Juli) auch Frauen bis zum Alter von 75 Jahren alle zwei Jahre an der Mammografie-Reihenuntersuchung teilnehmen. Bisher war dies nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren möglich. Bei einer Mammografie kann Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden, häufig bevor sich Knoten im Brustgewebe tasten lassen.
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Frauen im Alter von 70 bis 75 können sich nun bei den sogenannten Zentralen Stellen für einen Untersuchungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden (www.mammo-programm.de/de/termin).
Jährlich rund 70.000 Neuerkrankungen
Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sagte dazu Anfang des Jahres: "Durch die erweiterte Altersgrenze können künftig noch mehr Frauen zu den Untersuchungen gehen." Das finde hoffentlich großen Anklang. "Brustkrebs-Früherkennung kann eine echte Lebensretterin sein." Brustkrebs ist mit jährlich rund 70.000 Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Seit 2009 wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre eine Röntgen-Untersuchung zur Früherkennung angeboten.
Bei der Anmeldung zum Screening muss die letzte Früherkennungs-Mammografie laut Bundesausschuss mindestens 22 Monate her sein. Voraussichtlich ab 2026 würden alle Frauen ab 70 Jahren automatisch eine schriftliche Einladung erhalten. Davor seien umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Auch jüngere Frauen als bisher können womöglich absehbar an dem Programm teilnehmen.
Die Krankenkasse Barmer empfahl Frauen, die Brustkrebsfrüherkennung in Anspruch zu nehmen. In den vergangenen Jahren, als sie nur für 50- bis 69-jährige Frauen möglich war, seien die Teilnahmeraten gesunken. In den Jahren 2021 und 2022 hätten nur rund 55 Prozent der anspruchsberechtigten Frauen am Mammografie-Screening teilgenommen, hieß es von der Kasse, die Daten ihrer Versicherten ausgewertet hatte. Zehn Jahre zuvor, in den Jahren 2011 und 2012 waren es 63,5 Prozent. Während der Corona-Pandemie hatte das Früherkennungsprogramm zeitweise geruht.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa