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In Thüringen

AfD-Höhenflug: CDU-Politiker schließt Gespräche mit Linken nicht mehr aus

  • Veröffentlicht: 07.07.2023
  • 15:56 Uhr
  • Anne Funk
Mike Mohring will sich Gesprächen mit der Linken nicht verweigern.
Mike Mohring will sich Gesprächen mit der Linken nicht verweigern.© REUTERS

Im Hinblick auf die Erfolge der AfD erklärt CDU-Politiker Mike Mohring, dass seine Partei sich von "Mauern" befreien und auch Gespräche mit der Linken in Betracht ziehen müsse.

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In immer mehr Umfragen liegt die AfD vorne, auch die ersten politischen Ämter gewinnt die Partei, wie das Amt des Landrats im thüringischen Sonneberg oder den des Bürgermeisters im sachsen-anhaltischen Raguhn-Jeßnitz.

Laut dem "Thüringentrend", den Infratest dimap im Auftrag des MDR erhoben hat, kommt die Alternative für Deutschland in Thüringen sogar auf 34 Prozent und könnte bei der kommenden Landtagswahl stärkste Kraft werden. Für CDU-Politiker Mike Mohring Grund genug, sich offen zu zeigen für mindestens Gespräche mit der Linken. Seiner Aussage nach arbeiten in der Partei von Ministerpräsident Bodo Ramelow Leute, die "ihre Sache mit Sinn und Verstand machen", wie Mohring im Hauptstadt-Podcast "The Pioneer" erklärte. Daher müsse die Union im Zweifel auch Gespräche mit der Linkspartei führen.

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"Die alten Bonner Koalitionsmodelle sind perdu", ergänzte Mohring. Auch könne man im Osten die Linke nicht mit der AfD gleichsetzen. "Ich bin kein Freund von Hufeisen. Bei der AfD sitzen Leute, die wegen Volksverhetzung angeklagt sind. Bei der Linken sitzen solche nicht."

Mohring: "Wer soll uns dann noch wählen?"

Der "Thüringentrend" ergab auch, dass die CDU auf 21 Prozent kommen würde, 20 Prozent stimmten für die Linken. Noch 2018 hatte die Union allerdings auf Bundesebene eine Koalition mit der Linken als auch mit der AfD ausgeschlossen. Das sollte man Mohrings Meinung nach überdenken. "Wenn man solche Mauern aufbaut, und auch noch sagt, die Grünen sind unser Hauptgegner, mit wem sollen wir dann überhaupt noch agieren?"

Man müsse das alles nun aufbrechen, so der Unionspolitiker. "Wer soll uns dann noch wählen, wenn wir alles ausschließen?" Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) führte er seine Gedanken weiter aus: "Wenn man die Blockademehrheit der AfD und der Linkspartei durchbrechen will, dann kann man nicht zwischen Mauern eingegrenzt sein. Sonst ist man zwar schön für sich allein, aber eben auch ohne Perspektive." Es gehe dabei nicht um Koalitionsdebatten im Vorfeld von Wahlen, sondern darum, "dass man den Kopf frei hat, um inhaltliche Debatten zu führen".

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  • 30.06.2023
  • 16:07 Uhr
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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