Rotes Meer
Angriff der Huthi-Rebellen: Norwegischer Tanker von Marschflugkörper getroffen
- Veröffentlicht: 12.12.2023
- 17:22 Uhr
- Anne Funk
Bereits vor wenigen Tagen drohten die Huthi-Rebellen im Jemen, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Ihren Worten folgten nun offenbar Taten.
Die Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens offenbar ihre Attacken auf Schiffe im Roten Meer ausgeweitet und einen norwegischen Tanker direkt angegriffen. Der Öl- und Chemikalientanker "Strinda" sei von einem Marschflugkörper getroffen worden, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs am frühen Dienstagmorgen (12. Dezember) mit. Der Vorfall, der sich in der Meerenge Bab al-Mandab zugetragen habe, 15 Seemeilen westlich der jemenitischen Küstenstadt Mokka, wurde auch von der britischen Warnzentrale für die Seefahrt (UKMTO) gemeldet.
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Entführter Frachter: Huthi-Rebellen nutzen Schiff zur Machtdemonstration
Die Attacke wurde von den Huthi-Rebellen im Jemen beansprucht, sie hätten den unter norwegischer Flagge fahrenden Tanker angegriffen, nachdem die Besatzung "alle Warnungen ignoriert" habe. Wie zuvor angedroht, hatten die Aufständischen in den vergangenen Tagen "mehrere Schiffe an der Durchfahrt gehindert". Dies würden die Rebellen auch weiterhin tun, bei "Schiffen aller Nationalitäten" auf dem Weg zu israelischen Häfen, bis diese Essen und Arzneimittel zu den Palästinensern nach Gaza lieferten. Die "Strinda" sei auf dem Weg nach Israel gewesen.
Feuer an Bord des angegriffenen Schiffes
Das stellt die norwegische Reederei J. Ludwig Mowinckels Rederi allerdings anders dar und sprach davon, dass das Schiff von Malaysia nach Italien unterwegs gewesen sei, als es am Montagabend (11. Dezember) angegriffen wurde. Nun sei es auf dem Weg in einen sicheren Hafen. Der 144 Meter lange Tanker hatte demnach Rohstoffe für Biokraftstoff geladen.
Das US-Regionalkommando teilte mit, dass es an Bord einen Brand und Schäden, aber keine Verletzten gegeben habe. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich keine Schiffe der USA in der Nähe befunden. Von der "Strinda" sei ein Notruf abgegeben worden, woraufhin der Zerstörer "USS Mason" Hilfe geleistet habe.
Das Feuer an Bord habe die indische Besatzung der "Strinda" nach Reedereiangaben selbst löschen können. Der norwegische Reedereiverbund kritisierte den Angriff als inakzeptabel, dies sei für die zivile Schifffahrt eine gravierende Entwicklung der Sicherheitslage im Roten Meer.
Am Wochenende hatten die Huthi-Rebellen im Jemen gedroht, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Die Durchfahrt werde nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, gewährt. Zuvor hatten sie mit Angriffen auf alle Schiffe mit Israel-Bezug gedroht.
Seit Ausbruch des Gaza-Krieges greifen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen Israel zunehmend an. Zuletzt hatten sie auch mehrfach Schiffe im Roten Meer attackiert. In den vergangenen Jahren hatten die Huthis ihr Waffenarsenal deutlich ausgebaut.
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US-Kriegsschiff gegen Huthi-Rebellen: Reaktion auf Nahost-Konflikt
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa