Aus Sorge vor Putins Russland: Schweden kauft 44 deutsche Leopard-Panzer

Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Russland rüstet NATO-Neumitglied Schweden sein Militär massiv auf - und setzt dabei vor allem auf deutsche Waffentechnik. Das Land werde 44 neue deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A8 kaufen, teilte das Verteidigungsministerium in Stockholm mit. Außerdem werden die 66 bisherigen Leopard-2-Panzer aus den Beständen der schwedischen Verteidigung ebenso umfassend modernisiert wie andere Kampffahrzeuge.

Größte Aufrüstung seit den 1950er Jahren

Insgesamt lassen sich die Schweden die Maßnahmen im Laufe der kommenden Jahre rund 22 Milliarden Kronen (rund 1,9 Mrd. Euro) kosten. Damit sollen die Verteidigungsfähigkeiten des skandinavischen EU-Landes erheblich gestärkt werden und zur Fertigstellung von vier im Aufbau befindlichen Brigaden beigetragen werden, wie es aus dem Ministerium weiter hieß.

Aufgrund der verschlechterten Sicherheitslage nehme man die größte Aufrüstung seit den 1950er Jahren vor, erklärte Verteidigungsminister Pål Jonson. Die Investitionen in Panzer und Kampffahrzeuge seien ein wichtiger Teil davon.

Panzer sollen ab 2028 geliefert werden

Über die Lieferung der neuen Leopard-Panzer hat die zuständige schwedische Behörde FMV den Angaben zufolge ein Abkommen mit dem deutsch-französischen Rüstungsunternehmen KNDS unterzeichnet. Zehn davon sollen Panzer ersetzen, die Schweden an die Ukraine für deren Abwehrkampf gegen das russische Militär von Kremlherrscher Wladimir Putin gespendet hat. Die neuen Panzer sollen planmäßig ab 2028 und bis voraussichtlich 2031 geliefert werden. In Schweden werden sie die Bezeichnung Stridsvagn 123 tragen.

Ukraine-Angriff ließ Schweden und Finnland umdenken

Das traditionell neutrale Schweden hatte gemeinsam mit dem ebenfalls neutralen Finnland nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Anfang 2022 die Aufnahme in die westliche Militärallianz beantragt. Beide Länder sind inzwischen offizielle NATO-Mitglieder.