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Jury sieht "eine Form von Alltagsrassismus"

"Biodeutsch" ist "Unwort des Jahres" 2024 - das steckt hinter dem Begriff

  • Aktualisiert: 13.01.2025
  • 10:14 Uhr
  • dpa
Das Wort "biodeutsch" ist der Jury zufolge ein rassistischer Begriff, wenn er wörtlich verwendet wird. (Symbolbild)
Das Wort "biodeutsch" ist der Jury zufolge ein rassistischer Begriff, wenn er wörtlich verwendet wird. (Symbolbild)© Christian Lademann/dpa

Diskriminierend und "eine Form von Alltagsrassismus" - so stuft eine Jury den Begriff "biodeutsch" ein, wenn er wörtlich verwendet wird. Sie hat ihn deshalb zum "Unwort des Jahres" 2024 gekürt.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das "Unwort des Jahres" 2024 steht fest: "biodeutsch".

  • Die Jury kritisierte den Begriff, da er rassistisch sei, wenn er wörtlich verwendet werde.

  • Auf dem zweiten Platz landete ein Begriff aus der Politik.

Der Begriff "biodeutsch" ist zum "Unwort des Jahres" 2024 gekürt worden. Das gab die Jury der sprachkritischen "Unwort"-Aktion am Montag (13. Januar) in Marburg bekannt.

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Der Begriff sei im vergangenen Jahr verstärkt im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch sowie vor allem in den sozialen Medien verwendet worden, "um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren", begründete die Jury ihre Entscheidung. "Die mit dem Gebrauch von biodeutsch einhergehende Unterteilung in angeblich "echte" Deutsche und in Deutsche zweiter Klasse ist eine Form von Alltagsrassismus", befand die Jury.

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"Heizungsverbot" auf dem zweiten Platz

Auf Platz zwei landete der Begriff "Heizungsverbot". Der im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz verwendete Ausdruck sei irreführend und verwendet worden, um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren.

Die Jury der Aktion "Unwort des Jahres" besteht aus vier Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, einer Journalistin sowie jährlich wechselnden Mitgliedern. Dieses Mal beteiligten sich die Publizistin und Politologin Saba-Nur Cheema sowie der Publizist, Historiker und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel.

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Kritik am Begriff "importierter Antisemitismus"

Cheema und Mendel bestimmten den Begriff "importierter Antisemitismus" zu ihrem persönlichen Unwort. Der Ausdruck suggeriere, dass Judenhass vor allem mit dem Zuzug von Migrantinnen und Migranten zu einem Problem geworden sei, hieß es in der Begründung. Der Begriff werde vor allem in rechten Kreisen verwendet, um Musliminnen und Muslime sowie Menschen mit Migrationsbiographie auszugrenzen "und vom eigenen Antisemitismus abzulenken", so die Jury.

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:newstime vom 13. Januar 2025 | 18:00
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