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WIEDER MASSIVE ANGRIFFE AUF INFRASTRUKTUR

Bombenterror gegen die Ukraine - Russen legen Stromnetz lahm

  • Aktualisiert: 24.11.2022
  • 09:12 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Nicht nur Kanzler Scholz spricht von russischem Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung: Erneut haben zahlreiche Raketenangriffe die ukrainische Infrastruktur, besonders das überlebenswichtige Stromnetz, lahmgelegt. Und Putins Militär will seine Terrortaktik fortsetzen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erneute russische Raketenangriffe legen das ukrainische Stromnetz lahm.

  • Kanzler Scholz verurteilt Putins Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung.

  • Russland will an perfider Kriegstaktik festhalten.

Russlands Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung geht mit unverminderter Härte weiter. Am Mittwoch (23. November) wurden erneut rund 70 Raketen und Drohnen auf die Ukraine abgefeuert. Zwar wurden 56 Geschosse angefangen, die übrigen fanden aber ihr Ziel und töteten dabei zehn Menschen. Zudem richteten sie nach Angaben des Energieministeriums in Kiew massive Schäden am Stromnetz an.

Russlands Bombenterror geht weiter

Als Folge des Beschusses mussten alle Kernkraftwerke des Landes abgeschaltet werden, auch die meisten Wärme- und Wasserkraftwerke fielen aus. Großflächige Blackouts in weiten Teilen der Ukraine bestimmten die Lage. In der Hauptstadt Kiew mit ihren drei Millionen Einwohnern waren laut Bürgermeister Vitali Klitschko 80 Prozent der Haushalte ohne Strom und Wasser. Journalisten berichteten, sie hätten die Stadt noch nie so finster gesehen. Die Verwaltung wollte handbetriebene Sirenen und Lautsprecher einsetzen, um in Stadtteilen ohne Strom vor möglichen weiteren Luftangriffen zu warnen.

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Strom in der Ukraine fällt aus

"In Kiew ist die Lage schwierig", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Die Arbeiten dauern die ganze Nacht." Er betonte: "Die Besatzer tun alles, damit Menschen leiden, damit wir einander nicht einmal fühlen oder sehen." Ukrainischen Technikern gelang es inzwischen immerhin, in 15 Gebieten das Stromnetz teilweise wiederherzustellen, wie der Vizechef des Präsidialamts, Kyrylo Tymoschenko, mitteile.

Trotz der internationalen Verurteilung der Angriffe auf die zivile Infrastruktur will Moskau an seiner Kriegstaktik festhalten. Die Bombardierung der Infrastruktur sei die Antwort "auf das Vollpumpen des Landes mit westlichen Waffen und die unklugen Aufrufe, Kiew solle einen militärischen Sieg über Russland erringen", sagte der Moskauer UN-Botschafter Wassili Nebensja im UN-Sicherheitsrat.

Putin hält an perfider Taktik fest

Zugleich ließ Nebensja durchblicken, dass Russland die Ukraine praktisch an den Verhandlungstisch bomben wolle. Man werde das militärische Potenzial der Ukraine weiter dezimieren, bis Kiew eine "realistische Haltung" zu Verhandlungen einnehme, sagte er.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in Russlands Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung hingegen den rücksichtslosen Versuch von Kremlherrscher Wladimir Putin, den bislang weitgehend erfolglosen Krieg doch noch für sich zu entscheiden. "Ein Krieg, den er auf dem Schlachtfeld gar nicht mehr gewinnen kann, so viel scheint klar", sagte er in Berlin. Scholz weiter: "Dieser Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung muss aufhören - und zwar sofort." Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Angriffe auf Strom- und Wasserversorgung der Ukraine als Kriegsverbrechen.

An diesem Donnerstag dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine genau neun Monate. Am 24. Februar waren russische Truppen in das Nachbarland einmarschiert.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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