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Sensationsfund

Brand von Notre Dame offenbart ein Jahrhunderte altes Geheimnis

  • Aktualisiert: 27.03.2023
  • 12:53 Uhr
  • Stefan Kendzia

Paris, April 2019 - die Welt hält den Atem an und sieht dabei zu, wie die Kathedrale von Notre Dame lichterloh brennt. Das zwischen 1163 bis 1345 erbaute Gotteshaus gehört zu einem der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs und konnte zwar vor einem Einsturz und kompletter Zerstörung bewahrt werden - trotzdem erlitt das prächtige Gebäude schwere Schäden. Ohne diesen Brand wäre allerdings ein spektakulärer Fund nicht möglich gewesen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Brand von Notre Dame offenbart: Kirche ist eisenverstärkt.

  • Bereits ab 1163 wurden große Eisenklammern verwendet, um Steine an kritischen Stellen des Bauwerks zusammenzuhalten.

  • Somit ist Notre Dame das bisher früheste Beispiel für Eisenarmierungen beim Bau eines gotischen Monuments.

Notre Dame - ein faszinierender Sakralbau. Gefertigt in feinster gotischer Bauweise. Ein absolutes Muss für jeden Paris-Touristen. Fast hätte es diese Kathedrale nur noch in den Geschichtsbüchern gegeben, hätte sich der verheerende Brand noch weiter ausbreiten können. Die Schäden sind trotzdem immens. 

Notre Dame - eine eiserne Lady

Inzwischen steckt die Kirche mitten im Wiederaufbau. Fast könnte man sagen, dass der Brand und die Rekonstruktion Fantastisches zu Tage gebracht hat: Laut einer Wissenschafts-Studie, die auf "Plos One" veröffentlicht wurde, konnte belegt werden, dass beim Bau von Notre Dame bereits Eisen in Form von Klammern verwendet wurde - obwohl damals eher hölzerne Stabilisatoren zum Einsatz kamen.

Zum Spatenstich Notre Dames im 12. Jahrhundert wurden Steine im Allgemeinen von Hölzern zusammengehalten. Anders in Paris - hier konnte man jetzt feststellen, dass statt Holz Eisenvorrichtungen die Steine klammerten, um sie am Auseinanderbrechen zu hindern. Ein für damalige Zeiten hochmodernes, innovatives  Verfahren. Laut "HNA" konnte man aufgrund von archäologischen Beobachtungen sowie Radiokohlestoffdatierungen zu ersten Mal die Eisenklammern in den Mauern der Kathedrale zeitlich zuordnen. Bis heute hat der Einsatz der Eisenklammern einen riesigen Effekt auf Stabilität und Gleichgewicht der Kirche. 

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Früheste Kathedrale mit Eisenverstärkung

Nicht nur, dass beim Bau von Notre Dame Eisenklammern zur Verstärkung genutzt wurden: Es wurde auch klar, dass der Bau auf der Île de la Cité "nun zweifelsfrei die erste bekannte gotische Kathedrale ist, bei der Eisen massiv genutzt wurde, um Steine als maßgebendes Baumaterial zusammenzuhalten", so Maxime L'Héritier, Hauptautor der Studie. Weiter berichtet er: "Dies gibt uns einen weiteren Einblick in die Innovationen, die beim Bau dieser Kathedrale zum Einsatz kamen und die ihre damals neuartige Architektur erst möglich machten."

Die Wiedereröffnung von Notre Dame ist für 2024 geplant - dann können Besucher aus aller Welt den prächtigen wieder Bau bestaunen. Allerdings mit ganz neuen, modernen und überraschenden Elementen.

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