Nur "Übergangstechnologie"
CDU-Chef Merz bei Illner: "Windräder abbauen, weil sie hässlich sind"
- Aktualisiert: 08.11.2024
- 03:04 Uhr
- Franziska Hursach
Einen Tag nach dem Bruch der Ampel-Koalition spricht Friedrich Merz in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner über die Energieversorgung in Deutschland - mit einer klaren Haltung.
Das Wichtigste in Kürze
Friedrich Merz betrachtet Windkraft nur als eine vorübergehende Lösung für die Energieversorgung und hofft auf den Rückbau der Anlagen, da er sie als "hässlich" empfindet.
Er spricht sich dafür aus, die Kernfusion als zukünftige Energiequelle in Deutschland zu fördern, um in diesem Bereich mit China mitzuhalten.
Auch forderte Merz ein geschlossenes Auftreten Europas gegenüber dem designierten US-Präsidenten Donald Trump.
Für Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist Windkraft zur Energieversorgung in Deutschland nur eine Übergangstechnologie. Das bekräftigte der CDU-Politiker in der ZDF-Talkshow von Maybrit Illner.
Ich glaube sogar, dass wir, wenn wir was richtig machen, eines Tages die Windkrafträder wieder abbauen können, weil sie hässlich sind und weil sie nicht in die Landschaft passen.
Friedrich Merz, CDU
Er halte diese Art von Energieversorgung für eine "Übergangstechnologie".
Merz will Kernfusion als Energiequelle
Merz erklärt weiter, dass Deutschland stattdessen Möglichkeiten zur Erprobung der Kernfusion in Betracht ziehen solle, um dieses Feld nicht allein China zu überlassen. Auch werde eine mögliche Reaktivierung von Atomkraftwerken in Erwägung gezogen - hierbei äußerte er jedoch Bedenken, da die Anlagen bereits im Rückbau seien.
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Die Aussage führte in den sozialen Medien zu Aufsehen und stieß auf Kritik.
"Merz will die Windkrafträder wieder abbauen, weil die so hässlich sind. Nur mal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in diesem Wahlkampf erwartet", schrieb jemand bei X.
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Ein anderer Nutzer schrieb: "Merz setzt auf sündhaft teure Luftschlösser gegen jeden ökonomischen Verstand."
So kann Europa Trump beeindrucken
Der Unions-Kanzlerkandidat äußerte sich auch zur aktuellen Situation in den USA nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten. Er plädierte für ein selbstbewusstes Auftreten der europäischen Staaten gegenüber Trump. Europa müsse geschlossen auftreten, denn "das wird Eindruck machen in Amerika", erklärte der CDU-Politiker in der Talkshow.
"Donald Trump beeindruckt nicht Schwäche, sondern nur Stärke, auch Widerspruch." Auf diese Weise könne Europa mit der neuen US-Regierung gut zurechtkommen.
Gleichzeitig betonte Merz, dass Deutschland mehr Verantwortung für die eigene Sicherheit übernehmen müsse. Das bisherige Modell, selbst günstig zu importieren, teuer zu exportieren und die USA für die Sicherheit zahlen zu lassen, "das ist jetzt zu Ende", so Merz. "Das ist aber auch gar nicht so tragisch. Da müssen wir uns drauf einstellen und da müssen wir damit umgehen und müssen die Konsequenzen daraus ziehen."
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa