"Armee auf Weltklasse-Niveau"
China erhöht Militärausgaben um 7,2 Prozent
- Veröffentlicht: 05.03.2025
- 04:19 Uhr
- Rebecca Rudolph
China erhöht erneut sein Militärbudget um 7,2 Prozent und treibt damit die Modernisierung seiner Streitkräfte voran - offiziell zum Schutz der eigenen Souveränität, doch die Spannungen in der Region nehmen zu.
Das Wichtigste in Kürze
China steigert seine Verteidigungsausgaben um 7,2 Prozent auf rund 1,78 Billionen Yuan (231 Milliarden Euro).
Präsident Xi Jinping verfolgt das Ziel, bis 2049 eine "Armee auf Weltklasse-Niveau" aufzubauen.
Die Aufrüstung erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spannungen, insbesondere im Konflikt um Taiwan und Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer.
Das chinesische Militärbudget wird erneut deutlich erhöht. Auf der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking legte die Regierung einen Haushaltsentwurf vor, der eine Steigerung der Verteidigungsausgaben um 7,2 Prozent auf rund 1,78 Billionen Yuan (etwa 231 Milliarden Euro) vorsieht. Bereits im Vorjahr wuchsen die Militärausgaben in ähnlicher Höhe.
China hat nach den USA den zweitgrößten Wehretat der Welt. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 treibt Präsident Xi Jinping die umfassende Modernisierung der Volksbefreiungsarmee voran. Bis 2049 soll eine "Armee auf Weltklasse-Niveau" entstehen. Peking betont jedoch, keine aggressiven Absichten zu verfolgen, sondern lediglich die eigene Souveränität zu schützen.
Anhaltende Spannungen
Die Erhöhung des Militäretats erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen, insbesondere im Konflikt um Taiwan. China betrachtet die Insel mit ihren rund 23 Millionen Einwohner:innen als eigenes Territorium, obwohl sie eine demokratisch gewählte Regierung hat. Xi Jinping hat mehrfach klargestellt, dass eine Wiedervereinigung nicht unbegrenzt aufgeschoben werden könne - notfalls auch mit Gewalt.
Zuletzt verstärkte Peking den militärischen Druck auf Taiwan mit groß angelegten Marine-Manövern, zudem dringen chinesische Kampfflugzeuge regelmäßig in die taiwanische Luftraumüberwachungszone ein.
Auch weitere regionale Konflikte tragen zur Aufrüstung bei. China erhebt weitreichende Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer, was immer wieder zu Protesten von Anrainerstaaten wie den Philippinen führt. Dort kommt es regelmäßig zu Zwischenfällen mit Militär- und Küstenwachenschiffen. Zudem bestehen territoriale Spannungen mit Japan im Osten sowie mit Indien in der Himalaya-Region.
- Verwendete Quelle:
- Nachrichtenagentur dpa