Ukraine-Krieg
Chinesische Soldaten: Selenskyj verschärft Ton gegenüber Peking
- Veröffentlicht: 10.04.2025
- 09:54 Uhr
- Momir Takac
Kiew erhebt schwere Anschuldigungen: Russland würde gezielt Chinesen über soziale Netzwerke anwerben, und die Führung in Peking wisse das.
Das Wichtigste in Kürze
Neben nordkoreanischen sollen im Ukraine-Krieg auch chinesische Soldaten an Russlands Seite kämpfen.
Präsident Selenskyj zufolge wurden zwei chinesische Kämpfer in der Ostukraine gefangengenommen.
Peking weist die Vorwürfe zurück, der Kreml will sich nicht äußern.
Neben nordkoreanischen Soldaten sollen im Ukraine-Krieg auch chinesische an Russlands Seite kämpfen. Am Mittwoch (9. April) meldete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Gefangennahme zweier chinesischer Kämpfer in der Ostukraine – und verschärft nun die Anschuldigungen gegen Peking.
Es handle sich nicht um Einzelfälle, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Wir haben auch Informationen über andere chinesische Bürger in der russischen Armee mit Namen und Kampfnamen sowie Beschreibungen der konkreten Art und Weise, wie diese Soldaten in das russische Besatzungskontingent gelangten."
Selenskyj wirft Peking vor, von chinesischen Soldaten im Ukraine-Krieg zu wissen
In einer Pressekonferenz kurz zuvor hatte Selenskyj die Zahl der Chinesen in der russischen Armee mit mindestens 155 beziffert. Zu diesen Kämpfern habe man inzwischen alle Angaben, einschließlich der Passdaten. Russland rekrutiere chinesische Staatsbürger über Internet-Plattformen wie TikTok. Vertreter Chinas wüssten davon, sagte er.
Peking wies Selenskyjs Aussagen als haltlos zurück. "Die Ukraine solle Chinas Bemühungen und konstruktive Rolle bei der Suche nach einer politischen Lösung der Ukraine-Krise richtig einschätzen", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums Reuters zufolge. China prüfe derzeit die Lage in der Ukraine.
Chinesen zahlen Geld, um russischer Soldat zu werden
Das russische Präsidialamt lehnte einen Kommentar zu chinesischen Kämpfern in der Ukraine ab. "Ich kann mich zu diesen Informationen in keiner Weise äußern", sagte Dmitri Peskow, Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Zuvor hatten ukrainische Medien unter Berufung auf Armeekreise berichtet, einer der kürzlich im Ukraine-Krieg gefangengenommenen Chinesen habe umgerechnet mehr als 3.100 Euro bezahlt, um russischer Soldat zu werden. Er sei durch die Aussicht auf einen russischen Pass motiviert worden.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa