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"Gewagtes und präzises Manöver"

Erstflug der Esa-Sonde "Juice": Erde und Mond im Visier

  • Veröffentlicht: 08.08.2024
  • 17:02 Uhr
  • Daniela Z.

Die Esa-Sonde "Juice" führt ein Manöver durch, bei dem sie den Mond und die Erde umfliegt, um ihren Kurs Richtung Jupiter und seine eisigen Monde zu korrigieren. Ab 2031 soll die Sonde die Jupitermonde Europa, Kallisto und Ganymed untersuchen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jupitersonde "Juice" wird auf ihrer Hunderte Millionen Kilometer langen Reise zum größten Planeten unseres Sonnensystems noch einmal zu Erde und Mond zurückkehren.

  • Ab 2031 soll die Sonde die Jupitermonde auf Anzeichen von Wasser und potenziellen Lebensbedingungen untersuchen.

  • Diese Mission ist eine Premiere und erfordert höchste Präzision, da kleinste Fehler die Mission gefährden könnten.

Die im April vergangenen Jahres gestartete Sonde "Juice" (Jupiter icy moons Explorer) soll am 19. August um 23:28 Uhr (MESZ) in einer Höhe von rund 12.000 Kilometern zur Mondoberfläche zunächst den Erd-Trabanten und am Folgetag um 23:57 Uhr (MESZ) in einer Höhe von rund 19.000 Kilometern die Erde umfliegen. Simon Plum, Leiter des Esa-Kontrollzentrums, bezeichnet das Vorhaben laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) als "gewagtes und präzises Manöver".

Deshalb ist die Mission so besonders

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa bezeichnet die Mission als große Herausforderung, die noch keine andere Weltraummission im Plan hatte. "Der kleinste Fehler könnte 'Juice' vom Kurs abbringen und das Ende der Mission zur Folge haben", heißt es in einer Mitteilung. Denn: Der Vorbeiflug als Bremsmanöver um Mond und Erde ist eine Premiere.

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Das ist das Forschungsziel der Esa-Sonde "Juice"

Nach dem Vorbeiflug an der Venus und zwei weiteren an der Erde wird die Sonde "Juice" ihren Kurs in Richtung Jupiter und dessen eisige Monde einschlagen. Ab 2031 soll sie mit ihren zehn Instrumenten die Jupitermonde Europa, Kallisto und Ganymed untersuchen, da Wissenschaftler:innen vermuten, dass unter deren Eispanzern Wasser und möglicherweise lebensfreundliche Bedingungen existieren.

Die Vorbeiflüge an Mond und Erde bieten den Wissenschaftler:innen zusätzliche Chancen, indem sie echte Oberflächendaten im Weltraum sammeln und analysieren können. Laut Plum ermöglicht dies den Teams, erstmals in einer realen Weltraumumgebung Tests durchzuführen. Die eigentliche Mission bei Jupiter ist von 2031 bis 2035 geplant.

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Nasa-Mission zum Jupiter: Probleme bei der Sonde

Es gibt noch weitere Projekte und Missionen für das Weltall und speziell den Jupiter-Planeten: Der für Oktober geplante Start der NASA-Sonde "Europa Clipper" zum Jupitermond Europa könnte sich wegen technischer Probleme verzögern, berichtete die dpa Mitte Juli. Der Grund: Einige elektronische Bauteile könnten der starken Strahlung am Jupiter nicht standhalten.

Nach Tests mit den Transistoren, die in ein paar Wochen abgeschlossen sein sollen, wird die NASA weitere Informationen bereitstellen. Die Sonde soll eigentlich 2030 ankommen und bei Vorbeiflügen prüfen, ob auf Europa lebensfreundliche Bedingungen existieren könnten.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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