Untersuchungshaft verlängert
Eva Kaili bleibt vorerst im Gefängnis
- Aktualisiert: 22.12.2022
- 20:40 Uhr
- Momir Takac
Die unter Korruptionsverdacht stehende EU-Abgeordnete Eva Kaili bleibt auch Weihnachten im Gefängnis. Ein Gericht verlängerte die Untersuchungshaft.
Das Wichtigste in Kürze:
Eva Kaili bleibt im Gefängnis.
Ein Gericht in Brüssel verlängerte die Untersuchungshaft der unter Korruptionsverdacht stehenden EU-Abgeordneten.
Ihr Anwalt bekräftigte ihr Unschuld.
Eva Kaili muss Weihnachten im Gefängnis verbringen. Ein Gericht in Brüssel verlängerte am Donnerstag (22. Dezember) die Untersuchungshaft der als Vizepräsidentin des Europaparlaments abgesetzten Politikerin um einen Monat. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft. Die 44-Jährige kann gegen diese Entscheidung Berufung einlegen.
Vor dem Brüsseler Gericht hatte der Anwalt der Griechin ihre Unbescholtenheit beteuert. "Eva Kaili ist unschuldig", sagte Michalis Dimitrakopoulos. Am Vortag hatte er vor griechischen Journalisten gesagt, dass die ehemalige TV-Moderatorin sich in schlechter psychischer Verfassung befinde.
Kaili hat im Gefängnis offenbar psychische Probleme
Kaili selbst wies bislang jede Schuld von sich. Für das viele Bargeld in der gemeinsamen Wohnung sei ihr ebenfalls festgenommener Partner verantwortlich. Gleichwohl legte Kaili ein Teilgeständnis ab. Sie räumte ein, ihren Vater am Tag der Razzia angewiesen zu haben, Bargeld aus ihrer Wohnung in ein Brüsseler Hotel zu bringen.
Dimitrakopoulos hatte vor der Anhörung betont, dass bei seiner Mandantin weder Fluchtgefahr bestehe, noch sei es ihr möglich, Beweise zu vernichten. Ein weiteres Argument sei, dass die zweijährige Tochter Kailis nun effektiv Waise sei, weil beide Eltern inhaftiert seien. Das Kind soll sich griechischen Medienberichten bei seinem Großvater, dem Vater der Verdächtigen, befinden.
Anwalt beteuert Unschuld von Kaili
Die belgische Justiz ermittelt seit Monaten wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland im Umfeld des EU-Parlaments. Im Raum steht, dass das Golfemirat Katar mit Geld- und Sachgeschenken versucht haben soll, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Berichten zufolge soll dies auch Marokko versucht haben.
Im Zuge der Ermittlungen wurde Kaili am 11. Dezember festgenommen. In Gewahrsam genommen wurden zudem drei weitere Verdächtige, darunter Kailis Lebensgefährte, der als Assistent eines Abgeordneten im EU-Parlament arbeitet, und der ehemalige sozialdemokratische Europaabgeordnete Pier Antonio Panzeri.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa